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“Der König von Franken” in Teuschnitz

Teuschnitz: In das Reich der Freund und Faszination verführte der Kabarettist Mäc Härder das Publikum in Teuschnitz mit „Der König von Franken“.

In dem seit Januar laufenden Programm hat sich Mäc Härder als altfränkischer Alleinherrscher ausgerufen. Als Zeichen seiner Würde trägt der Bamberger eine Papierkrone und einen mit Hermelin besetzten Krönungsmantel, dazu das Wappen mit dem Frankenrechen. Er, der selbst kein ordentliches Personal sein Eigen nennen kann, sieht es als seine Pflicht an, seine Untertanen vor der drohenden Demokratisierung der Gesellschaft zu warnen. „Wenn Wahlen etwas bewirken würden, wären sie längst verboten“. Der Amerikanische Präsident Barack Obama wird von aller Welt als Schwarzer bejubelt. Für die Bayern, denen Horst Seehofer alleine die letzte Wahl vermasselt hat, sei es seit über 50 Jahren Alltag, von Schwarzen regiert zu werden. Seiner Überzeugung macht Monarchie süchtig, er versteht es allerdings nicht als Drohung sondern als Chance. Er der stets etwas „Grundehrliches“ mag, sagte auch eingangs zu den knapp 100 Besuchern in Teuschnitz, dass diese Gesichter machen als ob ein fränkischer Handwerker drei Wochen zu spät kommt und als erstes die Fahrtkilometer aufschreibt. Weiterhin wolle er den Abend so gestalten, dass er mit direkten Witzen arbeite, weil indirekte Witze für Franken meist zu kompliziert seien. Blöde Fragen würden heutzutage nicht nur von Kindern sondern vielmehr auch von Erwachsenen gestellt, dabei stehen die gebildeten Leute wie Ärzte und Friseure ganz oben auf der Liste. Die Finanzkrise habe kein Mensch gebraucht, sei aber schlimmer als eine Scheidung, weil man die Hälfte des Vermögens verloren habe und immer noch verheiratet sei. Politik sei nur in Ausschnitten erkennbar, deshalb können viele der Kanzlerin mit ihrer „(b)(p)einlichen“ Verkleidung nicht mehr folgen. Die entscheidende Frage was Guttenberg und Westerwelle gemeinsam haben, konnte in Teuschnitz auch schnell beantwortet werden. Guttenberg sieht aus wie Lothar Matthäus und Westerwelle spricht Englisch wie Lothar Matthäus. Zum Sport: „Der Nürnberg“ sei der höchste Berg, man braucht ein ganzes Jahr zum Abstieg. Mit seinen munteren Sprüchen machte der Künstler auch vor der Kirche nicht halt. Sätze wie „Im Prinzip ist der Vatikan das größte und teuerste Pflegeheim der Welt“, waren dabei noch unter harmlos einzustufen. Förmlich in Hochform lief Härder gerade bei den folgenden Witzen über die hohe Geistlichkeit auf.

Die stärkste Währung der Welt sei der Schweizer Franken, der wie sein Name schon sagte, zweifellos in der Fränkischen Schweiz entstanden sein muss. Ins Programm integriert hat der Kabarettist auch seine Jongliernummer, welcher mit Eimern, Hütten, Wörschtla, Semmel, Senfglas und Bällen seine Qualitäten demonstrierte. mw

2010 - Kabarett Teuschnitz VI (07.05.10)

In seinem Soloprogramm spielt Mäc Härder einen König der Bürger. Foto: Michael Wunder