Schlagzeilen:TSV 1860 Tettau feierte 150. Geburtstag – Dieter Haase ist seit 42 Jahren Vorsitzender
Tettau: Ein umfangreicher Rückblick von Peter Gerold, Ehrungen und zahlreiche Gruß- und Dankesworte bestimmten den Festkommers des TSV 1860 Tettau anlässlich des 150. Gründungsfestes. Das Mitglied der Vorstandschaft Peter Gerold ging dabei zunächst auf die vielen freiwilligen Helfer, welche teilweise im Hintergrund tätig sind, ein. Nur Dank einer großartigen Gemeinschaftsleistung sei es immer wieder gelungen die Sportler aus verschiedenen Abteilungen zusammen zu führen, sagte er. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts, als Bayern noch von einem König regiert wurde, fand sich in Tettau ein „kleines Häuflein von Idealisten“ zusammen, um einen Sportverein, es war zunächst der „Turnverein Tettau“, zu gründen. Erste schriftliche Unterlagen des 1860 gegründeten Vereins finden sich erst 1877, als die alten Statuten geändert und revidiert wurden. Schon damals machte das Kgl. Bezirksamt Teuschnitz darauf aufmerksam, dass Änderungen im Verein sofort anzuzeigen sind. Gerold wies auch darauf hin, dass es zu jener Zeit nicht ganz einfach war Mitglied in einen elitären Verein zu werden. In der Spielsaison 1932/1933 wurde der damalige ATSV Tettau Bezirksmeister im Fußball. Der Chronist verlas auch die Namen der damaligen Spieler, welche den älteren Sportfreunden noch in guter Erinnerung sind. Er bezeichnete den damaligen Bürgermeister Christian Müller als Visionär, der alle Sporttreibenden Vereine in der Gemeinde vereinen wollte. Die nach Aufruf des Bürgermeisters im Jahr 1946 gegründete Sportgemeinschaft Tettau ging am 01. Januar 1956 in den „Turn- und Sport-Verein 1860 Tettau“ über. Der Breitensport wurde gefördert und die Fußballer stiegen bereits 1955/56 in die damalige A-Klasse auf. Die Turnstunden, welche bis dahin im Freien stattgefunden haben, konnten ab 1955 in der neu errichten Turn- und Festhalle stattfinden, was zu einem starken Aufschwung der Turner führte. Ein Jahr später konnte bereits die große Wildberg- Sprungschanze ihren Betrieb aufnehmen und es waren bei den Springen bis zu 5000 Zuschauer in Tettau zugegen. Nicht selten traten dort neben den einheimischen Skisprung-Talenten auch Skiasse aus Oberhof an, unter anderem auch ein Gewinner der Vierschanzentournee. 1961 konnte die Sportanlage mit Sportplatz und Leichtathletikanlage ihren Bestimmungen übergeben werden. Tischtennis, Fecht, Badminton und Schachabteilungen wurden gegründet und konnten Erfolge verbuchen. 1968 übernahm Dieter Haase den Vorsitz und führt den Verein bis heute. Mit einem kräftigen Applaus wurde Dieter Haase für die zahlreichen Verdienste um den Sport gedankt. Eine weitere Stütze sei Werner Knabner gewesen, welcher maßgeblich zum Bau der Sprungschanze beigetragen habe. Die Misserfolge der Fußballer, sie wurden in den 70er Jahren bis in die C-Klasse durchgereicht und belegten dort auch einmal den letzten Platz, konnte die Skiabteilung in den nordischen Disziplinen wettmachen. Unter der Leitung von Falk Wick hatte man 1980 mit Thomas Grebner sogar einen Teilnehmer der DSV Staffel, welche Biathlon Junioren Weltmeister wurde. In den letzten Jahren nahm der junge Nordic- Walking Sport in Tettau unter der souveränen Leitung der Familien Dressel einen großartigen Aufschwung. Die Fußballer, welche 2002/03 in die Kreisklasse aufstiegen, seien derzeit wieder weit unten angekommen. Querelen in der Mannschaft und der fluchtartige Abgang von vielen Leistungsträgern sei sportlich nicht aufzufangen gewesen. Peter Gerald appellierte an alle Tettauer Fußballer, welche derzeit nicht die blau-weißen Farben vertreten zu ihrem Heimatverein zurück zu kehren. Sichtlich bewegt dankte anschließend Hermann Spindler als älteres Mitglied für den vorgebrachten Rückblick. Bürgermeister Hans Kaufmann, der auch die Schirmherrschaft des Festes inne hatte, sprach von Höhen und Tiefen, welches sich in Freud und Leid zeigte. Gefordert seien stets gegenseitiger Respekt und Anerkennung. So müssten die „Alten“ einsehen, dass auch die Jungen gute und produktive Ideen haben und die „Jungen“ anerkennen, dass die Alten nicht nur lange Zöpfe trugen, sondern auch aus der Erfahrung schöpfen können. Landrat Oswald Marr sprach von einem besonderen Geburtstag, zumal der TSV Tettau noch ein Jahr älter sei als die große Turnerschaft in Kronach. Die frühzeitig geschaffen Vereinstrukturen hätten es auch ermöglicht, zahlreiche Sportarten im Frankenwald zu betreiben. Beispielgebend nannte er das über vier Jahrzehnte lange Wirken von Dieter Haase, dem er als Dank eine Krawatte des Landkreises überreichte. Den hohen Stellenwert des Sports in Tettau hob der BLSV- Kreisvorsitzende Karl H. Fick hervor. Er verwies in seinem Grußwort auch auf die wechselvolle Geschichte des mit rund 320 Mitgliedern stärksten Vereins in der Großgemeinde. „Nach einem Tief kommt auch wieder ein Hoch“ machte der Kreisspielleiter Helmut Dinkel den Fußballern Mut. „Der Fußball muss in Tettau wieder einen anderen Stellenwert bekommen“, forderte er einen besseren Zusammenhalt der aktiven und passiven Sportfamilie. Die Glückwünsche des Bayerischen und Oberfränkischen Skiverbandes überbrachte Rolf Feuchtenberger. Er der selbst für den WSV Warmensteinach bereits 1967 auf der Jugendschanze in Tettau gestanden habe, wünschte weiterhin guten Wintersport in Tettau. Dass der Nachwuchs in die erfolgreiche Spur der Vorfahren kommen möge, wünschte für den Skiverband Frankenwald Hans Engelhardt. Zur Freude der Anwesenden verkündete der Verkaufsleiter der Frankenbräu Jochen Altrichter zum Geburtstag einen Hektoliter Freibier zu spendieren. Neben einer vorausgegangenen Geldspende überreichte Peter Ebertsch im Namen der Sparkasse Kulmbach/Kronach noch einen Spielball. Werner Volk gratulierte im Namen des TSV Mönchröden, welchen seit vielen Jahren eine sportliche Verbindung zum TSV Tettau verbindet. Ralf Gutmann und Jochen Mühl dankten im Namen des Deutschen Schlittenhundeverbandes den Tettauer Verein, der zur „Marke“ in ganz Deutschland geworden sei. mw Ehrungen: Der BLSV Kreisvorsitzende Karl H. Fick zeichnete im Namen des Bayerischen Landessport Verbandes folgende Mitglieder aus. Walter Böhm und Hans Kaufmann mit der Verdienstmedaille in Silber, Dieter Dressel und Willi Güntsch mit der Verdienstmedaille in Silber mit Gold, Jürgen Fehn mit der Verdienstmedaille in Gold und Werner Knabner mit der Verdienstmedaille in Gold mit Rosenkranz. Der Kreisspielleiter Helmut Dinkel zeichnete Heinz Seifert mit der seltenen Ehrung, dem Verbands- Ehrenzeichen in Gold des Bayerischen Fußball Verbandes aus. Im Namen des Bayerischen Skiverbandes konnte Rolf Feuchtenberger die Brüder Peter Dressel mit dem Ehrenbrief für besondere Verdienste und Dieter Dressel mit der Silbernen Ehrennadel sowie Falk Wick aufgrund seiner großartigen Verdienste um den Skisport mit der Goldenen Ehrennadel auszeichnen. Bei der Überreichung der Vereinsehrungen wiesen Vorsitzender Dieter Haase und sein Stellvertreter Dieter Dressel auf die Wichtigkeit von langjährigen Mitgliedern hin. Die Geehrten seinen stets Vorbilder gewesen, welche zahlreiche Ideen in den Verein eingebracht haben. So konnten für 25 Jahre Mitgliedschaft zum TSV Tettau Akin Acar, Jonas Kaufmann, Pfarrer Reinhold König, Claudia Milich, Andreas Müller I, Margit Müller, Thomas Neubauer, Sinisa Radomirovic, Gerald Schirmer und Friedrich Tomaschko ausgezeichnet werden. Bereits seit 40 Jahren hält Konrad Volk dem TSV Tettau die Treue. Rainer Güntsch, Willy Güntsch und Bernd Kahl gehören dem TSV Tettau seit einem halben Jahrhundert an. Zwei besondere Ehrungen gab es für Albin Raab, der seit 60 Jahren und Erich Eckardt, der seit 80 Jahren Mitglied beim TSV Tettau ist. Unter kräftigen Beifall und stehenden Ovationen wurde beiden letztgenannten für die außergewöhnliche Zugehörigkeit gedankt. mw
Seit 42 Jahren steht Dieter Haase an der Spitze des TSV 1860 Tettau und wurde dafür vom Landrat Oswald Marr ausgezeichnet. Foto: Michael Wunder
Die Wintersportler Peter und Dieter Dressel sowie Falk Wick wurden mit dem Ehrenbrief bzw. der Ehrennadel in Silber bzw. Gold des Skiverbandes ausgezeichnet. Der Kreisspielleiter Helmut Dinkel zeichnete Heinz Seifert mit der seltenen Ehrung, dem Verbands- Ehrenzeichen in Gold des Bayerischen Fußball Verbandes aus. Mit im Bild Schirmherr Bürgermeister Hans Kaufmann (rechts) und weitere Ehrengäste. Foto: Michael Wunder
Eine ganze Reihe hochkarätiger Auszeichnungen nahm der BLSV Kreisvorsitzende Karl H. Fick für verdiente Mitglieder des TSV Tettau vor. Mit im Bild Schirmherr, Bürgermeister Hans Kaufmann (3 v.r.) und weitere Ehrengäste. Foto: Michael Wunder
Der TSV 1860 Tettau zeichnete beim Festkommers im Zelt langjährige Mitglieder für 25, 40, 50, 60 und sogar 80 Jahre Zugehörigkeit aus. Im Bild neben den Geehrten (hinten v.l.) Schirmherr Hans Kaufmann, 2. Vorsitzender Dieter Dressel, BLSV Kreisvorsitzender Karl H. Fick, Landrat Oswald Marr und Vorsitzender Dieter Haase (2 v.r.). Foto: Michael Wunder
Stehende Ovationen gab es für Erich Eckardt der seit 80 Jahren Mitglied beim TSV Tettau ist. Foto: Michael Wunder |
