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Wie wird der Nichtraucherschutz beim Schützenfest umgesetzt

Kronach: Nur wenige Tage vor dem Schützenfest, trat zum Monatsanfang das mit Volksentscheid angenommene Gesetz zum Schutz der Gesundheit (Gesundheitsschutzgesetz GSG) in Kraft. Wie sich die Änderungen speziell im Bereich des Schützenfestes auswirken, wollten wir im Vorfeld des großen Volksfestes von den Verantwortlichen der Schützengesellschaft, der Aufsichtsbehörde und der Wirte wissen.

Gelassen und zuversichtlich sieht Schützenmeister Dr. Johannes Weber die ganze Angelegenheit. Er ist überzeugt, obwohl noch nicht alle Einzelheiten geklärt sind, dass es für alle Festbesucher eine befriedigende und praktikable Lösung geben wird. Er geht davon aus, dass den „echten Frankenwälder“ die Gesetzeslage bekannt ist und die Gäste sich auch daran halten. In den geschlossenen Bierhallen ist das Rauchen absolut tabu, für die Umsetzung seien allerdings die Wirte und nicht die Schützengesellschaft zuständig, so Weber. Er sei jedoch sehr zuversichtlich, dass die Festwirte die Gesetze einhalten werden. Was die Schützengesellschaft betrifft, sei das Rauchen im Bereich der Schießstände schon immer untersagt und damit ergeben sich keinerlei Änderungen. Mehr Einfluss als das Rauchen misst der Schützenmeister dem Wetter bei. Eine verregnete Woche hätte sicherlich für das Schützenfest größere negative Auswirkungen als das Rauchverbot, sagte Dr. Johannes Weber. Aber auch hier zeigte er sich zuversichtlich, meinte es doch in den letzten 20 Jahren der Wettergott größtenteils gut mit der Schützengesellschaft und den Gästen.

Der Pressesprecher des Landratsamtes Bernd Graf verweist auf den Vollzug des Gesundheitsschutzgesetzes auf Volksfesten und ähnlichen Veranstaltungen. Die Wirte wurden bei einer Begehung vor Ort darauf hingewiesen, dass der jeweilige Betreiber für die Umsetzung des Rauchverbots verantwortlich ist. Es gilt dabei alle Möglichkeiten auszunutzen, die geeignet erscheinen, dem Rauchverbot Geltung zu verschaffen. In Betracht kommt speziell das Anbringen von Hinweisschildern, Durchsagen und die Schulung des Personals. Falls Personen trotzdem rauchen, sind gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um dies zu unterbinden. Welche Maßnahmen der Betreiber zur Durchsetzung des Rauchverbots konkret ergreift, ist nach den Gegebenheiten vor Ort und den Umständen des Einzelfalls zu entscheiden. Bernd Graf wies darauf hin, dass vom Landratsamt keine speziellen Kontrolleure eingesetzt werden und es keine gezielten Kontrolleinsätze geben wird. Die Gesetzeslage sei auch ganz klar, während in den Bierhallen das Rauchen verboten ist, können Besucher mit dem Glimmstängel die Überdachten Freisitze der Bierhallen nutzen. Unter Umständen könne die zum Pavillon hin offene Konzerthalle als „Grenzfall“ gewertet werden. Hier gehe man seitens des Amtes von einer rauchfreien Zone aus. Er hoffe jedoch, dass die Angelegenheit im Einvernehmen zu regeln sei und man über den ersten Schritt der Belehrung und Ermahnung nicht hinaus müsse.

Recht gelassen kann im ersten Jahr der neuen Regelung die Gambertbräu die Sache angehen. Aufgrund des zweijährigen Wechsels mit der Frankenbräu ist Gambert diesmal nur als Lieferant tätig, sagte Verkaufsleiter Norbert Jungkunz. Dem Verkaufsleiter der Frankenbräu Florian Weber ist es wichtig den Gästen ein schönes Fest zu bereiten. „Bei den Betroffenen handelt es sich um erwachsene Leute, welche man nicht zu maßregeln braucht“. Die Besucher wollen am Freischießen Spaß haben und man werde sicherlich die geltenden Gesetze einhalten, verwies er auf der Familie Papucke als Festwirte. Im Namen dieser sagte Claudia Papucke, dass es keinen großen Diskussionsbedarf gebe. Drinnen werde man Verbotsschilder anbringen und draußen auf Rauchen erlaubt hinweisen. Man habe den Gesetzten folge zu leisten, schließlich haben die Bürger mit dem Volksentscheid dabei sogar direkt mitbestimmen können.

Der Wirt des Schützenhauses Roland Angles geht auch davon aus, dass die Gesetzeslage den Gästen bekannt ist. Man werde im Bereich der Fluchtpläne auf den Nichtraucherschutz aufmerksam machen, sagte er. Darüber hinaus werden die Bedienungen darauf hinweisen. Lediglich im Bereich der Konzerthalle, welche offen ist, sei eine klare Trennung schwierig. Aber auch dies dürfte mit Vernunft der Leute eine tragbare Lösung möglich sein. mw

2010 - Dr. Johannes Weber (05.08.10) 2010 - Bernd Graf (05.08.10)

Wie die Wirte hoffen auch Schützenmeister Dr. Johannes Weber und der Pressesprecher des Landratsamtes Bernd

Graf auf vernünftige Besucher der Hofwiese.  Foto: Michael Wunder