Schlagzeilen:Zur Versorgung der Wildtiere müssen die Förster große Strapazen auf sich nehmen
Nordhalben: Harte Winter können harte Burschen wie Förster Hubert Kelle und seine Forstwirte nicht „umhauen“. Seit fast 40 Jahren ist Hubert Kelle in der Thomasmühle und seitdem für das heutige Revier Nordhalben und frühere Revier Thomasmühle als Förster zuständig. Mussten in den Anfangsjahren rund 700 Hektar betreut werden, so sind es heute rund eineinhalb mal soviel. Dabei gibt der Förster einen Jahresplan vor, welcher vorwiegend den Holzeinschlag betrifft. Die beiden ersten Monate im Jahr sind dabei vom Holzeinschlag ausgenommen, weil im Frankenwald zu dieser Zeit meist tiefster Winter herrscht. „In diesem Winter hat der Schnee uns recht zeitig erwischt und aufgrund der hohen Schneelage ist derzeit ein Arbeiten nicht möglich“. Die Jahreseinschlagsmenge sei jedoch dadurch nicht gefährdet. Die derzeitige Wetterlage habe auch ihre Vorteile und biete für die Jagd optimale Bedingungen. Auf dem hellen Schnee seien Rehe und vor allem das Schwarzwild gut sichtbar. Für die Landwirtschaft sei gerade die Sauenjagd ein Segen, sagte Kelle. Die Jagd sei deshalb neben der Holzabfuhr - welche derzeit nur bedingt mögliche ist - ein Grund, warum auch die Waldwege geräumt würden. In der „Notzeit“ müssten auch die Fütterungen beschickt werden. Dies macht der Förster teils selbst mit seinem Allradfahrzeug, teils werde das Futter auch durch die Forstwirte mit dem Schlepper ausgebracht. Neben dem Heu, gibt es Apfeltrester und Zuckerrüben für die Wildtiere. Wie der Förster sagte, halten sich die Kosten für das notwendige Räumen der Wege in Grenzen. Auch das „Aufschneiden“ der Wege sei überschaubar, zumal es eigentlich nur dort starken Bruch gibt, wo die entsprechende Pflege fehlt. Ein weiterer kaum zu beeinflussender Teil seien die Randbäume, welche gelegentlich die Waldwege sperren würden. Dabei sind zumindest die „Hauptachsen“ bereits wieder frei, Nebenwege werden im laufe der Zeit durch die Rückeunternehmer freigemacht. Bäume an Kreis- bzw. Staatsstraßen unterliegen einer permanenten Beobachtung und würden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, sofort entfernt wenn Gefahr bestehe. Hier habe er als Revierleiter den großen Vorteil - gegenüber dem Privatwald - sofort handeln zu können. Mit der Straßenbauverwaltung gebe es eine gute unbürokratische Zusammenarbeit, weshalb diese Straßen fast immer gefahrlos befahrbar sind. mw Das Freilegen der Wege und die Jagd sind die derzeitigen Hauptaufgaben im Jagdrevier von Hubert Kelle. Foto: Michael Wunder |