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Nordhalben setzt auf erneuerbare Energien

von Michael Wunder

Nordhalben: Mit einer Photovoltaikanlage auf der Schule hat man in Nordhalben binnen kürzester Zeit das dritte Bürgerprojekt verwirklicht. Nach Einkaufsmarkt und Nahwärmenetz, folgte jetzt recht kurzfristig eine Solarstromanlage.

Mit einer „Blitzentscheidung“ reagierte man in der vergangenen Woche auf die angekündigte Kürzung der Einspeisevergütung für Solarstrom. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich der Gemeinderat intensiv mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schule – welche derzeit generalsaniert wird – befasst. Nachdem der Gemeinde aus finanziellen Gründen eine Anschaffung, obwohl diese über einen längeren Zeitraum wirtschaftlich zu betreiben ist, nicht möglich war, entschloss man sich für eine Bürgeranlage. Geplant war, diese nach dem Winter im ersten halben Jahr zu installieren. Dann kam es zur Überraschung: Nach den Vorstellungen der Bundesregierung soll die Einspeisevergütung binnen kürzester Zeit drastisch gesenkt werden. Niemand konnte damit rechnen, dass bereits der 9. März als Stichtag für eine Reduzierung ins Auge gefasst wird. Aufgrund der bereits fortgeschrittenen Planungen war es unter der Mithilfe aller möglich, binnen weniger Tage die Anlage in Nordhalben zu verwirklichen. Bürgermeister Josef Daum rief kurzfristig den Gemeinderat zu einer Sondersitzung zusammen, noch am gleichen Abend trafen sich die interessierten Bürger mit dem Betreiber der Anlage und machten die Verträge perfekt. Sage und schreibe vier Tage später, nämlich am vergangenen Samstag wurden die Solarmodule montiert und die Anlage ist seitdem als Betriebsbereit gemeldet. Parallel dazu hatte man bereits die Verkabelung der Anlage, was aufgrund der derzeitigen Umbaumaßnahme in der Schule relativ einfach möglich war, durchgeführt. Somit sicherte man sich die alte Einspeisevergütung. Mittlerweile wurde ja Seitens der Politik eine weitere Übergangslösung ins Gespräch gebracht, was aber wiederum zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sicher erscheint. Den Nordhalbenern kann’s, zumindest für diese Anlage egal sein, denn schließlich zeigte man, was möglich ist, wenn man gemeinsam eine Sache angeht.

 

Die Photovoltaikanlage auf der Südseite des gerade neu sanierten Daches hat die perfekte Ausrichtung zur Sonne. Die 126 Module haben eine Leistung von 24 kW, es erfolgt zunächst eine Volleinspeisung ins Netz. Die Gemeinde sicherte sich damit einen festen Strompreis für die kommenden 20 Jahre. Finanziert wurde die Anlage von 28 Privatpersonen, einem Verein und der Gemeinde, welche Einlagen in Höhe von je 1000 Euro beisteuerten. Den restlichen Betrag stelle der Betreiber, eine Firma aus dem Landkreis Kronach bereit. Der Anlagenbetreiber ist auch für die Wartung, Reparatur und der Überwachung der Anlage zuständig. mw

 

2012 - Photovoltaik V (04.03.12)

Der Monteur Oliver Zitzmann schließt die einzelnen Module auf dem Dach der Schule in Nordhalben an. Foto: Michael Wunder