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25. Deutscher Flößertag in Wallenfels

von Michael Wunder

Wallenfels: Mit stolz richten die Wallenfelser Flößer seit Donnerstag den 25. Deutschen Flößertag aus.

Neben den Gastgebern ist vor allem die Deutsche Flößervereinigung, welche gleichzeitig ihren 20. Geburtstag feiert, an der Durchführung des Programms beteiligt. Bereits am Donnerstag traf die Vorstandschaft der 28 Vereine umfassenden Deutschen Flößervereinigung zu einer Vorstandschaftssitzung im Kulturzentrum zusammen. Aus allen Gebieten der Republik nach Wallenfels angereist, wurde dort eine Resolution erarbeitet, um diese der Mitgliederversammlung als Beschlussvorschlag vorzulegen. Wir sprachen deshalb mit dem Vorsitzenden der Deutschen Flößervereinigung Hans-Walter Keweloh. Dieser verwies auf die Jahrhunderte dauernde herausragende Rolle der Flößerei für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung in Deutschland. „In vielen Regionen hat die Flößerei das Aussehen der Landschaft sowie die Lebensweisen der Menschen maßgeblich geformt“, so der Vorsitzende. Er verwies darauf, dass bereits die damalige Landesherrschaft Wasser- und Floßrechte regelte und den Betrieb der Flößerei schützende Rechte einräumte. „Vor der Industrialisierung hatte die Flößerei eine enorm hohen Stellenwert, die Landesherren wussten die Notwendigkeit der Flößerei zu schätzen, nur dadurch konnten die Städte mit entsprechenden Holz versorgt werden“, so der Vorsitzende. Heute gehört die Arbeit der Flößer zur immateriellen Kultur, welche durch die Floßvereine mit Schaufahrten und Tourismusfahrten aufrechterhalten werden. Weiterhin verwies Keweloh darauf, dass zum kulturellen Erbe neben den Baudenkmälern auch ausdrücklich das handwerkliche Erbe als immaterielles Kulturgut gehört. Die Deutsche Flößervereinigung als Dachverband fordert deshalb im Namen der ihr angehörigen Floßvereine, Flößerzünfte und Kommunen die Politik in Bund, Ländern und Kommunen auf, sich in diesem Sinne entsprechend der rechtliche Möglichkeiten für den Schutz des materiellen und immateriellen Kulturerbes der Flößerei einzusetzen. Weiterhin fanden am gestrigen Tag Fachvorträge und Exkursionen, sowie am Abend die Mitgliederversammlung der Deutschen Flößervereinigung statt. Diese Fachvorträge werden heute fortgesetzt, am Nachmittag steht eine Wildwasserfloßfahrt auf der „Wilden Rodach“ auf dem Programm und am Abend folgt ein fränkischer Heimatabend. Der 25. Deutsche Flößertag endet am Sonntag nach einem gemeinsamen Gottesdienst.

 

Bereits der erste Flößertag vor 25 Jahren fand in Unterrodach statt, damit will man die Bedeutung der Flößerei im Frankenwald zum Ausdruck bringen. Die Deutsche Flößervereinigung, fünf Jahre nach dem ersten Flößertag ins Leben gerufen, wird seitdem vom wissenschaftlichen Mitarbeiter des Deutschen Schifffahrtmuseum in Bremerhaven Hans- Walter Keweloh geführt. Seine Frau Dr. Incola Borger-Keweloh steht seit 20 Jahren als ehrenamtliche Schriftführerin zur Verfügung. Sie zeigt sich auch für das jährlich erscheinende Mitteilungsblatt mit zwischenzeitlich fast 100 Druckseiten verantwortlich.

Der Gastgebende Flößerverein Wallenfels, der vorwiegend für die Bewirtung der Gäste sorgt, hat 233 Mitglieder und gehört der Deutschen Flößervereinigung seit dessen Bestehen an. 1. Vorsitzender ist derzeit Andreas Buckreus (sen.).

 

2012 - 25. Flößertag Wallenfels II (13.09.12)
Das Ehepaar Dr. Incola Borger-Keweloh (Schriftführerin) und Hans-Walter Keweloh als Vorsitzender führt seit 20 Jahren die Deutsche Flößervereinigung. In Wallenfels wurden beide, wie weitere zahlreiche Gäste vom örtlichen Vorsitzenden Andreas Buckreus sen. vor einen Pyramide mit Floßhaken begrüßt. Foto: Michael Wunder