Schlagzeilen:Hubert Bähr lebt mit einer neuen Leber ohne Beschwerden
von Michael Wunder Zeyern: Bei einer Vorsorgeuntersuchung stellen vor drei Jahren die Ärzte einen Tumor in der Leber von Hubert Bähr fest. Im vergangenen Jahr wurde ihm eine Spenderleber transplantiert, der Zeyerner spricht offen über sein Schicksal. Es war im März 2009 als dem Arzt bei einer Vorsorgenuntersuchung mit dem Ultraschall was an der Leber auffiel. Bei einer sich anschließenden Computer Demografie in der Frankenwaldklinik stellte man einen zwei Zentimeter großen Tumor mitten in der Leber fest. „Die Nachricht hat mich getroffen, wie ein Blitz aus heiterem Himmel“, sagte Hubert Bähr als er die Diagnose vom Krankenhausarzt zur Mittagszeit erfuhr. Ich hatte keinerlei Beschwerden und auch die Blutwerte waren in Ordnung, so dass ich niemals mit einem derartigen Befund gerechnet hätte, so der 59- jährige. „Gott sei Dank hat dann der behandelnde Internist Dr. Peter Kreuzer richtig gehandelt und mich sofort ins Klinikum nach Jena geschickt“, so Hubert Bähr. Dort wurden während eines dreiwöchigen Klinikaufenthalts weitere Untersuchungen gemacht und die Vorbereitungen für eine Transplantation durchgeführt. Hubert Bähr musste alle Fachärzte durchlaufen, wobei der gesamte Körper durchgecheckt wurde. Bereits zwei Monate später stand der Bundesbahnbeamte a.D. auf der Warteliste für Transplantationen. In regelmäßigen Abständen musste der Zeyerner dann zur Nachuntersuchung, wobei man mittels Computer Demografie die Entwicklung des Tumors beobachtete. „Zum Glück stellen die Ärzte zumindest keine Vergrößerung fest“, blickte Hubert Bähr zurück. Dies sei auch das Ergebnis einer weiteren Behandlung in Jena gewesen. Dabei habe man auch Medikamente direkt in den Krebsherd eingespritzt. Seitens der Ärzte konnte jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass im Tumor nicht noch lebendes Zellgewebe ist und die Gefahr des „Ausbruchs“ weiter gegeben war. Er folgte deshalb den Empfehlungen der Spezialisten und entschloss sich zur Transplantation. „Von nun lebte ich auf gepackten Koffern. Ich hatte während der Wartezeit keinerlei Schmerzen und konnte ein ganz normales Leben führen“, sagte der ehemalige Fahrdienstleiter der Bundesbahn. Es waren lediglich regelmäßig Medikamente zu nehmen und es standen monatliche Untersuchungen an. Rund ein Jahr danach bekam ich einen Anruf vom Klinikum in Jena und ich musste so schnell wie möglich dort hin, sagte Hubert Bähr. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass die Spenderleber nicht in Ordnung war und ich gleich wieder nach Hause konnte. Es dauerte jedoch nur sechs Wochen, bis mich ein erneuter Anruf aus Jena erreichte. Ich war gerade auf einer Feier der Kirche, wo ich als Kommunionhelfer und Lektor tätig bin, als mich der Arzt nach meiner körperlichen Verfassung fragte. Als ich „grünes Licht“ gab, signalisierte er, dass ein entsprechendes Organ bereit steht. „Nur zwanzig Minuten später, es war gegen 21 Uhr, stand dann auch schon der Krankenwagen vor meiner Tür“, sagte Bähr. Nach Eintreffen in Jena wurden in der Nacht noch Vorbereitungen für die Operation gemacht, bevor man an nächsten Tag gegen 5 Uhr mit der Operation begann. Gegen Mittag, rund sieben Stunden später, konnte das Ärzteteam unter der Leitung des Klinkdirektors Professor Utz Settmacher die Operation beenden. Nach drei Tagen auf der Intensivstation und drei Wochen Klinikaufenthalt ging es zur Reha. Später wurde noch eine weitere Operation notwendig, dabei wurde die Leber entlastet. Ich kann jetzt wieder allen Tätigkeiten im und rund ums Haus machen, sowie mit meinen beiden Enkelkindern spielen. Damit der Körper das gespendete Organ nicht abstößt muss ich bis ans Lebensende Tabletten einnehmen, sagte Hubert Bähr. Auch finden jetzt noch halbjährlich Kontrolluntersuchungen statt, dessen Zeitraum sich aber in Zukunft verlängern wird. Übrigens über den Spender wird Hubert Bähr nie was erfahren. „Ich weiß nur, dass die Leber von einen jungen Mann ist, mehr ist mir nicht bekannt“, so Bähr. Lobend äußerte sich der Patient auch über seine Ärzte in Jena, dass Team um Professor Utz Settmacher und Oberärztin Christina Malessa ist einfach Spitze, so Bähr. mw Hubert Bähr kann jetzt nach einer großen Operation, welche jährlich nur wenige Male stattfindet, wieder ganz normal leben und arbeiten. So verrichtet er auch gerne Gartenarbeiten. Foto: Michael Wunder |