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Im Rodachtal ist man sich einig

von Michael Wunder

Nordhalben: Eine einstimmige Willensbekundung gaben der Stadtrat Wallenfels und die beiden Gemeinderäte aus Nordhalben und Steinwiesen bei einer gemeinsamen Sitzung im „Haus des Gastes“ in Nordhalben ab.

Demnach will man das vom Büro Planwerk vorgestellte Stadtumbaumanagement schrittweise umsetzen und eine „gemeinsame Außenwirkung“ erzielen. An erster Stelle stehen eine einheitliche Homepage, ein kopuliertes Mitteilungsblatt und ein gleichmäßiges Erscheinungsbild bei allen „Verwaltungsaktionen“. „Die Latte der Erwartungen hängt hoch“, sagte der verantwortliche Mitarbeiter von Planwerk Gunter Schramm. Sein Team habe bisher schon einige wichtige Handlungsfelder herausgearbeitet und will anhand der Rückmeldungen aus den drei Kommunen nunmehr Perspektiven aufzeichnen. „Wir verstehen uns deshalb hier als Perspektiven-Team und wollen die vorgeschlagenen Handlungsfelder mit Inhalten füllen“, so Schramm. Wichtig ist den Mitarbeitern von Planwerk dabei eine Vernetzung der örtlichen Akteure mit Politik, Verwaltung und Bürgerschaft. Es gilt die individuellen Stärken der einzelnen Ortschaften herauszustellen und diese von den anderen mitzunutzen, kündigte Schramm die Vorgehensweise an. Verbessert werden müsse vor allem die Kommunikation, wobei die Jugend stärker eingebunden werden muss. Man könne sich durchaus vorstellen, dass dies mit Hilfe von Facebook gelingen könnte. Aus dem Projekt Interkommunales Städteentwicklungskonzept (ISEK) seien schon gute Ansätze, wie etwa die „Schaffung einer neuen Mitte“ oder die Umgestaltung der Ortsdurchfahrten in den jeweiligen Ortschaften vorhanden. Diese Absichten müssten nach Meinung von Schramm jetzt Stück für Stück umgesetzt werden. Das klassische-, sowie das strategische Leerstandsmanagement stellte Pascal Bächer den Räten vor. Befragung, Datensammlung und schließlich die Erstellung eines Katasters gehören dabei zum klassischen, die Umsetzung oder Zwischennutzung zum strategischen Leerstandsmanagement. Weiterhin sprach der Referent die Förderprogramme für Fassadengestaltung, Ferienwohnungen und „Leerstandsumnutzung“ an. Mitarbeiterin Lea Gulich ging auf die Bereiche Tourismus und „Holz-Energieregion“ ein. In Sachen Tourismus, dem an weitest fortgeschrittenen Bereich, hier gibt es bereits ein gemeinsames Büro und einen gemeinsamen Internetauftritt, müsse man die „Dachmarke“ Oberes Rodachtal stärken. Noch intensiver müssen die Ziele und Zielgruppen herausgearbeitet werden, mahnte Lea Gulich an. In Sachen Energieausbau will man den Prozess begleiten und weiter Nahwärmenetze bauen bzw. die vorhandenen ausbauen. Baurätin Isabel Strehle von der Regierung von Oberfranken sprach von einen tollen Profil, welches Planwerk in seiner „ersten Fassung“ vorgestellt hat. „Bei der Bevölkerungsschrumpfung ist es fünf vor zwölf, deshalb müssten sich die drei Kommunen zusammenraufen und gemeinsame Wege gehen“, so die Verantwortliche von der Regierung. Wie sie sagte, sei im Projekt ISEK viel geleitet worden, nunmehr gelte es die theoretischen Vorlagen in die Praxis umzusetzen. Nordhalbens Bürgermeister Josef Daum sprach eingangs von einem Novum. Damit meinte er, dass es gelungen ist die drei Ratsgremien erstmals gemeinsam an einen Tisch zu bekommen. Bürgermeister Gerhard Wunder aus Steinwiesen war der Meinung, dass nunmehr eine strategische Ausrichtung unumgänglich sei, während Peter Hänel auf die bisherigen Fördermittel aus der Städtebauförderung für seine Schulprojekt verwies. In der Diskussionsrunde sprach sich Jens Korn (Wallenfels) für eine schnelle und wirkungsvolle Umsetzung aus. Manfred Köstner (Nordhalben) bezeichnete den Ansatz die Jugend mit ins „Boot“ zu holen als positiv. Richard Rauh (Steinwiesen) meinte, man müsse seitens der politischen Gremien ein Zeichen setzen und schnellstmöglich Projekte umsetzten. mw

Haus Roseninsel

Im Zuge des Leerstandsmanagements sollen Ruinen wie diese von der Bildfläche verschwinden. Foto: Michael Wunder