Schlagzeilen:Tschirner Räte erhöhen den Wasserpreis
Tschirn: Die Gemeinde Tschirn muss ihre Gebühren für Wasser und Abwasser erhöhen. „Aufgrund der finanziellen Verluste in den letzten Jahren mussten wir sowohl beim Wasser als auch beim Abwasser neu kalkulieren“, sagte Bürgermeister Peter Klinger (CSU) in der Gemeinderatssitzung. Dabei sei festgestellt worden, dass man sowohl im Trinkwasserbereich wie auch in der Abwasserentsorgung nicht kostendeckend arbeitet. „Hätten wir die Wasserabnahme von 2003 wäre eine Preiserhöhung heute kein Thema“, meinte der Bürgermeister im Hinblick auf den starken Rückgang der Verkaufsmenge. Dabei ist wiederum der Verbrauch bei der Firma Dr. Schneider entscheidend zurückgegangen, so dass trotz sauberen und sparsamen Wirtschaftens eine Preiserhöhung unumgänglich war. Der Bürgermeister hob hervor, dass Tschirn bezüglich der Preise für Wasser und Abwasser auch nach der Erhöhung noch sehr gut im Landkreisvergleich da steht. Gemeinderat Roland Hofmann (FW) bemängelte den laufenden Unterhalt und sah hier weitere Einsparmöglichkeiten. Günter Böhnlein (CSU) bezeichnete es als „Daueraufgabe“ die Kosten im Auge zu behalten, er schloss aufgrund der vorhandenen Fixkosten nicht aus, bei einem weiteren Verbrauchsrückgang in wenigen Jahren eine erneute Anpassung vorzunehmen. Dem Vorschlag des Bürgermeisters, der eine Erhöhung bei der Trinkwassergebühr von 1,21 Euro auf 1,60 Euro und die Erhöhung der Grundgebühr vom 6,14 Euro auf 24 Euro vorsieht, schlossen sich die drei Gemeinderäte der CSU an. Mit der Stimme des Bürgermeisters war so eine Mehrheit von 4:3 Stimmen gegeben. Peter Hofmann (FW) begründete seine verweigerte Zustimmung unter anderen mit der Tatsache, dass das Wasserwerk separat geführt wird und nicht in den Haushalt eingegliedert wurde, wie es von den Freien Wählern beantragt war. Ebenfalls mit 4:3 Stimmen wurde auch die Kanalgebühr leicht angehoben. „Die Kanalerhöhung sieht angenehmer aus“, meinte Bürgermeister Peter Klinger im Bezug auf die notwendige Erhöhung von 1,92 Euro auf 2,06 Euro. Hier wird die Grundgebühr von 36 Euro auf 42 Euro angehoben. Mit großer Mehrheit wurden auch die entsprechenden Satzungen neu gefasst beziehungsweise geändert. Gemeinderat Peter Hofmann forderte nach Jahren wieder eine Bürgerversammlung, welche die Gemeindeordnung jährlich vorsieht. Verabschiedet wurde der langjährige Wasserwart Siegbert Ströhlein. Er war nach Eintritt ins Rentenalter im Jahr 2002 mit einer geringfügigen Beschäftigung eingestiegen und kümmerte sich bis jetzt um alle gemeindlichen Wasserangelegenheiten. „Wir haben damals Kritik aus der Bevölkerung bekommen, als wir einen Rentner hinzuzogen, aber es war eine gute Entscheidung“, sagte der Bürgermeister. Er hob das Engagement und Fachwissen des scheidenden Wasserwartes, der sein gesamtes Leben lang mit dem Lebensmittel Nummer 1 umzugehen hatte, hervor. „Es hat mir Spaß gemacht und ich habe es gerne gemacht“, sagte Siegbert Ströhlein unter den Beifall der Räte. Mit einem Geschenk und einer Brotzeit dankte die Gemeinde für das Geleistete. mw
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