Schlagzeilen:Die Tanne soll auch am Rennsteig kommen
Steinbach am Wald: Das Amt für Ernährung- Landwirtschaft und Forsten führte im Revier Steinbach am Wald eine Fortbildungsveranstaltung zum interessanten Thema Waldumbau durch. Forstdirektor Michael Schneider zeigte sich über das große Interesse der privaten Waldbesitzer beeindruckt. „Der Wald ist nicht erst heute in das Interesse viele Nutzer gerückt. Die derzeitige Aufbruchsstimmung soll unseren Wald für die Zukunft sicherer machen“, so der Forstdirektor. Er machte jedoch deutlich, dass die Fichte auf Dauer alleine nicht überleben kann. Die moderne Klimaentwicklung erfordert vor allem in den von Fichten dominierten Waldbeständen für die Zukunft ein Umdenken. Durch Trockenheit, Schnee- und Sturmwurf sowie Borkenkäfer sind viele Bestände von einer vorzeitigen Nutzung bedroht. Neben erschwerter Aufarbeitung folgt ein geringerer Ertrag. Die Bestände am Rennsteig werden zusätzlich durch Luftschadstoffe geschwächt. Deshalb sollte man auch Mischbestände setzten, diese streuen das Betriebsrisiko, verbessern die Standortkraft des Betriebskapitals Boden und bewirken größere Zuwächse. Ziel sollte ein Bergmischwald aus Fichte, Tanne, Buche und wo geeignet der Bergahorn sein. Da die Mischbaumarten im Ausgangsbestand nicht vorhanden sind müssen diese in der Regel künstlich durch Pflanzung oder Saat eingebracht werden. Forstdirektor Alois Zollner vom Amt für Saat- und Pflanzgut in Teisendorf erläuterte wie die Tannen für die Zukunft gerüstet werden können. Dabei müsse man bereits bei der Auswahl des richtigen Samens darauf achten, dass diese für die entsprechenden Gebiete geeignet sind. Die Satt für den rauen Frankenwald müsse ein großes Angebot an Eigenschaften mitbringen, um hier heimisch zu werden. Sein Amt sei für die richtigen Auslesebedingungen zuständig. Gleiche Klimabedingungen wie im Frankenwald herrschen in Rumänien und der Slowakei, die Tannen aus dieser Region könnten sich etablieren, sagte Zollner. Insbesondere das Saatgut aus Rumänien habe gute Chancen in absehbarer Zeit als Ersatzherkunft zugelassen zu werden. Klimafachkraft Christoph Sommer erläuterte das Verfahren der Tannensaat, welches in den vergangenen Wochen an verschiedenen Standorten der Bayerischen Staatsforste mit dem Pferd stattgefunden hat (wir berichteten). „Die Saat ist ein Verfahren, welches man schon im Mittelalter eingesetzt hat“, meinte Sommer. Wichtig für die Tannen sei die „Dunkelheit“ an den Standorten und ein großflächiges ausbringen. Revierleiter Martin Körlin erläuterte wie eine erfolgreiche Pflanzung durch richtige Baumartenwahl und die entsprechende Pflege durchgesetzt werden kann. Die Projektleiterin der Waldinitative Frankenwald Nancy Koller zeigte, wie die bereits vorhandenen Fichtennaturverjüngungen durch richtige Pflege in eine erfolgreiche Zukunft geführt werde kann und wie dort eine entsprechende Mischung erreicht wird. mw |