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Brunnen, das Tor zum Wasser - WWN auf Informationsfahrt

Kreis Kronach: Zur Jubiläumswasserwerksnachbarschaft des Landkreises Kronach - es war mittlerweile seit Bestehen die 30. - führte man eine Informationsfahrt durch. Das Ziel der rund 30 technisch Verantwortlichen für die kommunale Wasserversorgung im Landkreis führte nach Hof, wo man neben dem Pumpenhersteller Wilo/EMU die Firma HTI und schließlich auf dem Rückweg die Gemeinde Geroldsgrün besuchte. Nach der Begrüßung und einer Gruppenaufnahme stellte Mario Hübner zunächst die Firma Wilo/EMU mit ihrer Geschichte vor. Wie er sagte, sei die Firma EMU über lange Jahre im Pumpenbau gewachsen und habe sich im Jahr 2003 mit Wilo, ebenfalls einem Pumpenhersteller, zusammengeschlossen. Die hergestellten Produkte seien aber nicht vergleichbar, während man bei Wilo vorwiegend kleine Pumpen in einer Stückzahl von 25.000 am Tag fertigt, werden bei EMU größere Pumpen in Einzelfertigung für die Wasser- und Abwasserentsorgung gefertigt. Die produzierte Jahresmenge liegt dabei etwa auf dem Niveau der täglichen Produktion von Wilo. Wie der Ingenieur sagte - und mit einer professionellen Power Point Präsentation darstellte - können alle Hersteller Pumpen in verschiedener Qualität und in unterschiedlichen Preisklassen anbieten. Ausschlaggebend sei immer der Einsatzfall, deshalb müsse vor der Anschaffung der Zweck geprüft und die richtige Pumpe eingesetzt werden. Immer mehr Wasserversorger gehen dabei auf eine Fernüberwachung über, welche mittlerweile auch "bezahlbar" sei. Hübner verwies auf die geringen Anschaffungskosten gegenüber den laufenden Energiekosten, hier sollte man genaue Berechnungen anstellen. Ziel der Pumpenhersteller sei es, in den nächsten fünf Jahren den CO2 Ausstoß um acht Prozent zu verringern. Wie Hübner weiter sagte, werden in Deutschland 80 Prozent des Trinkwasserbedarfs durch Brunnen gedeckt, weshalb man sich auch dem Motto "Brunnen, das Tor zum Wasser" verschrieben habe. Nahtlos ging Geschäftsführer Gerhard Etschel von der Brunnenservice GmbH auf die Regenerierung von Brunnen ein. Wie er sagte, habe man sich in diesem Jahr aufgeteilt und neben dem Brunnenservice gibt es eine weitere Firma, welche sich vorwiegend mit dem Brunnenbau und der Bohrgeräteherstellung beschäftigt. Auch wenn die Brunnenregenerierung nicht das "Allheilmittel" darstellt, so lasse sich mit dieser Maßnahme die "Lebenszeit" verlängern und die Kosten für die Kommunen, in einer Zeit leerer Kassen, minimieren. Anhand eines Videofilms, aufgenommen teilweise mit Spezialkameras im Brunnen selbst, zeigte er die Vorgänge bei der Regenerierung mittels des Jet- Masterverfahrens, welches eine ausgezeichnete Tiefenwirkung besitzt. Eine interessante Betriebsbesichtigung mit vielen lehrreichen Erfahrungen schloss sich an. Ebenso herzlich wurde die Delegation aus dem Kronacher Raum bei der Firma HTI aufgenommen. Auch dort ging der Niederlassungsleiter Marco Schraut zunächst auf die in vier Sparten tätige Firma ein. Der zuständige Mitarbeiter Klaus Kammerl stellte die Möglichkeiten von kostengünstigen Rohrverbindungen, speziell für den Notfall, den Wasserwarten vor. Zum Abschluss eines informativen Tages war man in der Wasseraufbereitung der Gemeinde Geroldsgrün zu Gast. Dort wurden die Wasserfachkräfte vom Zweiten Bürgermeister Reinhard Kube und Geschäftsleiter Michael Munzert begrüßt. Wie beide ausführten, habe man in die Aufbereitung in Geroldsreuth 220.000 Euro von insgesamt 900.000 Euro investiert und sei damit auf dem Stand der Technik. Wasserwart Dominik Lang, der seit Jahren zum Kreis der Kronacher Nachbarschaft gehört, gab Erläuterungen zur Technik der Anlage, sowie zu seinem gesamten Netz, welches rund 1200 Hausanschlüsse erfasst. Das Herzstück sei dabei die Ultrafiltrationsanlage, durch welche eine wesentliche Verbesserung der Trinkwasserqualität erzielt wurde. Darüber hinaus verfüge die Gemeinde Geroldsgrün über 19 Brunnen, fünf Hochbehälter und ein 38 Kilometer langes Leitungsnetz. Weitere aktuelle Themenwünsche für den nächsten Wasserwerknachbarschaftstag, welcher bei der Fernwasserversorgung Oberfranken in der TWA Rieblich stattfindet, wurden auf der Rückreise angeregt. mw


Die Firma EMU/Wilo war unter anderen Anlaufstelle für die Wasserwerksnachbarschaft Kronach. Foto: Firma EMU/Wilo