Neukenroth: Für die Mithilfe bei vielen Blutspendeterminen lud der BRK Kreisverband Kronach die Helfer erstmals zu einem gemeinsamen Helferessen nach Neukenroth ein. Wie der Kreisgeschäftsführer Marcus Haniel in der Begrüßung sagte, sei dieser Abend anläßlich des 100- jährigen Geburtstags des Blutspendedienstes den vielen ehrenamtlichen Helfern im gesamten Landkreis gewidmet. Über 300 Helfer sind im Landkreis Kronach tätig und sorgen durch ihr Mittun für einen reibungslosen Ablauf der Spendetermine. Die Spender wissen sich durch die örtlichen Helfer gut versorgt und werden zumeist freundlich und fürsorglich behandelt. Der Kreisgeschäftsführer hatte neben einen kleinen Rahmenprogramm auch einige kleine, aber herzliche Geschenke für die Helfer bereit gelegt. So freuten sich die Helfer besonders über einen kleinen "Schmunzelstein", der die freundlichen Helfer bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit wieder spiegeln soll. Damit der Blutkreislauf der Anwesenden in Schwung kommt hatte man auch eine Bauchtänzerin von der Gruppe "Naheda" verpflichtet. Landrat und BRK Kreisvorsitzender Oswald Marr sagte, er sehe diese Veranstaltung als kleines Dankeschön für die vielen Helfer, welche sich über Jahre und Jahrzehnte bei den Blutspendeterminen engagieren. Bisher habe man stets die Mehrfachspender ausgezeichnet, die Helfer jedoch, welche von der Vorbereitung des Termins, über den Spendetermin bis hin zur Nacharbeit alles erledigen nicht berücksichtigt. Es sei deshalb eine gute Idee des Kreisgeschäftsführers gewesen, auch mal die Helfer für ihren nimmermüden Einsatz zu danken. Eine beeindruckende Vorstellung gab auch Georg Meißner. Er, seit einem Verkehrsunfall vor fünf Jahren an den Rollstuhl gebunden, berichtete von der Seite eines Spendeempfängers. Der ehemalige Fahrer des Lichtenfelser Landrats hatte bei seiner täglichen Arbeit einen schweren Autounfall, lag neun Wochen im Koma und bekam mehrere Blutkonserven von freiwilligen Spendern. Ich habe den Ärzten und Pflegern viel zu verdanken, sagte der Vater des hiesigen Landtagsabgeordneten, aber ohne die Blutkonserven wären die besten Ärzte machtlos gewesen. Bis zu einer Beckenoperation waren 30 Konserven notwendig, berichtete Meißner. Er wolle den Menschen real vor Augen führen wie wichtig Blutspenden ist, deshalb stellte er sich auch immer wieder für derartige Veranstaltungen zur Verfügung. "Mein Weiterleben war von der Bereitschaft vieler Menschen abhängig, welche sich zur Blutspende begeben. Ich danke deshalb allen Spendern und Helfern", sagte er abschließend unter dem Beifall der 120 Anwesenden.
Für den Blutspendedienst des Rote Kreuzes waren im vergangenen Jahr in Bayern 46 743 Helfer im Einsatz, wobei 280 400 ehrenamtliche Stunden geleistet wurden. Im BRK Kreisverband Kronach waren es ca. 300 Helfer, welche 4722 Stunden als Spenderhelfer aufbrachten. Im vergangenen Jahr gingen in 15 Terminorten bei 58 Spendeterminen 6258 Männer und Frauen zur Blutspende. Der Kreisverband belegt mit 8,41% der Landkreisbevölkerung den 11. Platz von 64 in ganz Bayern. Bei der Anzahl von Erstspendern liegt der Landkreis mit 3,51 % etwas hinter der bayernweiten Statistik. (mw)
Georg Meißner berichtete in beeindruckender Weise über sein Schicksal. Nur durch die Tatsache, dass genügend Blutreserven vorhanden waren, konnte er mehrere Operationen überleben. Foto: Michael Wunder