Nordhalben: "Wir werden die hohe Förderung des Freistaates Bayern zum Wegebau nutzen, um unser langjähriges Ziel, den Neubau des Ochsengrundweges, zu verwirklichen". Diese Aussage machte Forstamtmann Peter Schmittnägel bei der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Nordhalben im Gasthaus Ködelberg. Bereits nach Ostern will man eine Zusammenkunft mit den Grundstücksbesitzern einberufen, um die seit Jahren bestehenden Planungen zu überdenken. Gerade der Borkenkäferbefall in jüngster Zeit machte immer wieder die Notwendigkeit von einem gut ausgebauten Wegenetz deutlich. Was hilft es dem Waldbesitzer, wenn er seine Grundstücke nicht erreichen und damit nicht bewirtschaften kann? Stellte der Referent die Frage in den Raum. Deshalb werde man versuchen eine "anständige" Fläche im genannten Bereich zu erschließen und somit eine für die Grundstückseigentümer niedrige Kostenbeteiligung zu erzielen. Bezüglich des Borkenkäfers sagte der Förster, dass die Schäden für dieses Jahr noch nicht abzusehen sind, eine "Katastrophe" aber nicht auszuschließen sei. Er rechne in dem von ihm betreuten Privatwald mit der dreifachen Menge des Einschlags wie im vergangenen Jahr. Der Holzverkaufspreis werde deshalb auf dem niedrigen Niveau bleiben, nur für Frischholz sei ein etwas besserer Preis zu erzielen. Der durch die extreme Trockenheit entstandene Zuwachsverlust werde sich über Jahre auswirken, prophezeite der Forstexperte. Aufgrund der Auswirkungen beschäftigt sich mittlerweile der Großteil der Privatwaldbesitzer mit dem Thema. Gut angekommen sei deshalb die Anleitung zur richtigen Waldbewirtschaftung, welche man über die Gemeinde Nordhalben an die Waldbesitzer gebracht hat. Das "Gebetbuch für Waldbesitzer" wie es Schmittnägel bezeichnete, decke den Informationsbedarf der breiten Öffentlichkeit. Gleichzeitig macht er jedoch darauf aufmerksam, dass man mit säumigen Waldbesitzern in Sachen Borkenkäfer künftig strenger umgehen wird. Sollte die Aufforderung nach Beseitigung der befallenen Bäume nicht in der angegebenen Frist erledigt werden, sei man gezwungen über das Landratsamt Bußgeldbescheide zu versenden. Waldbesitzer sollten deshalb den Borkenkäfer ernst nehmen und wer nicht in der Lage ist die Bekämpfung der Waldschädlinge vorzunehmen, sollten auf die Einrichtung der Waldbauernvereinigung zurückgreifen, sagte Schmittnägel. Auch ging er auf die Förderung der insektizidfreien Bekämpfung ein. Aufgrund des sich ändernden Klimas könne die Fichte im Frankenwald als "alleinige" Bauart als nicht geeignet bezeichnet werden. Die Wälder müssten deshalb in stabile Mischwälder umgebaut werden, wobei auch die Tanne, der Baum des Jahres 2004, eine entscheidende Rolle spielt. Der Rehwildabschuss bleibt gegenüber dem Vorjahr gleich, worüber man froh ist. Die Jäger haben in Sachen Rehwildbejagung ihre Arbeit gut erledigt, auch wenn dies aus verschiedenen Gründen immer schwieriger wird. Jagdvorsteher Ludwig Wunder sprach in seinem Tätigkeitsbericht von einem ruhigen Jahr, wo alle in der letzten Hauptversammlung gefaßten Beschlüsse umgesetzt wurden. Er informierte, dass auch die Untere Jagdbehörde der Änderung des Jagdpachtvertrags zugestimmt hat. Der Jagdkataster wurde durch das Vermessungsamt auf den neuesten Stand gebracht, so Wunder. Über den Einsatz der genossenschaftlichen Maschinen berichteten die Geräteführer Andi Querfurth, Waldemar Wunder und Ludwig Wunder. Keine Einwände gab es gegen das von Ingrid Kübrich vorgelesene Protokoll und gegen den Kassenbericht von Elke Seyrich. Nach dem Bericht der Kassenprüfer Andi Querfurth und Heinz Lautenschläger, welche eine ordentliche Arbeit bescheinigten, wurde die Schatzmeisterin einstimmig entlastet. Nach einer kurzen Diskussion wurde der Jachtpachtschilling einstimmig bzw. mit einer Gegenstimme vergeben. Demnach wird man auf Vorschlag von Klaus Kübrich in diesem Jahr zur Bearbeitung der Wildschäden eine neue Fräse anschaffen. Auch wurde den Wünschen von Anton Simon und Michael Wunder entsprochen. Während Anton Simon um eine Spende zum Leistungsmarsch der Oberfränkischen Feuerwehren, welcher in Nordhalben stattfindet, bat, machte sich Michael Wunder für die Marienkapelle, wo die Bauarbeiten am Dach demnächst anstehen, stark. Für diese Maßnahmen soll jeweils ein Betrag in Höhe von 500 Euro zur Verfügung gestellt werden. Wie in jedem Jahr, so erhält auch heuer der Kindergarten 250 Euro und für Duftzäune sollen 250 Euro bereit gestellt werden. Wenn es notwendig wird, können wir auch zum Wegebau, wie bereits im vergangenen Jahr vorgesehen, einen Betrag zusteuern, sagte der Jagdvorsteher. Zweiter Bürgermeister Michael Wunder dankte der Jagdgenossenschaft für die Gelder, welcher der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurden. Nach dem Zuschuss für die Klöppelschule im vergangenen Jahr werde die Gemeinde heuer für die Feuerwehr und die Marienkapelle berücksichtigt. Sein Dank galt darüber hinaus den Jagdgenossen für die Hege und Pflege der Jagdflächen um Nordhalben. Keine wesentlichen Änderungen brachten die Neuwahlen, welche durch 2. Bürgermeister Michael Wunder, Anton Simon und Michael Pöhnlein zügig, in schriftlicher Abstimmung durchgeführt wurden. Jagdvorsteher bleibt weiterhin Ludwig Wunder, sein Stellvertreter ist auch weiterhin Jochen Neubauer. Als Schriftführerin fungiert Ingrid Kübrich und die Kassengeschäfte führt Elke Seyrich. Die Kasse wird künftig von Heinz Lautenschläger und Michael Wunder geprüft. Als Ausschußmitglieder stehen Hans Wunder und Waldemar Wunder der Genossenschaft zur Verfügung. Für die gute Zusammenarbeit, vor allem mit den örtlichen Landwirten, dankte Jagdpächter Adolf Koppelhuber. Die Jagd hier im Frankenwald sei sehr schön und Dank der Helfer vor Ort konnte auch ein guter Abschuß erzielt werden. mw

Borkenkäfer kann in diesem Jahr zur Katastrophe für den Wald werden
- Geschrieben von Michael Wunder
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