Wallenfels: Zum Starkbierfest des CSU Ortsverbandes Wallenfels am Herrgottswinkel konnte als Fastenredner Jens Korn, ein Wallenfelser Eigengewächs gewonnen werden. Dabei ging der jetzige Büroleiter des Generalsekretärs vor allem auf die (lustigen) Geschehnisse in der Flößerstadt ein.
Anfangs seiner Rede fragte er nach, wie es denn eigentlich den Wallenfelsern geht? Aufgrund der ständigen Feiern, sollte es ja nicht schlecht gehen. Vor einigen Jahren 750 Jahre Wallenfels, dann das Kirchenjubiläum und heuer 50 Jahre Stadterhebung. Bruder Barnabas fragte, was im kommenden Jahr gefeiert wird? Dabei machte er gleich den Vorschlag, eine Feier anläßlich des 25- jährigen Bestehens der Telefonzelle am Kurzentrum zu organisieren. Zu feiern sei aber nicht nur die große Geschichte von Wallenfels, sondern auch die Gegenwart, als Beispiel nannte er die Kommunalpolitiker. Wie er sagte, blickt man von München aus voller Neid und Anerkennung nach Wallenfels, denn hier wird wirklich gut regiert. Das Stadtoberhaupt sei einzigartig und der einzige Bürgermeister, der im Hauptberuf Chefredakteur des Amtsblattes ist. Im übrigen soll der Wilde- Rodach- Bote ab der nächsten Woche auf Butterbrotpapier gedruckt werden, denn die Kolumnen des Bürgermeisters sind jedes Mal so herzerweichend, dass der Schmalz schon aus den Seiten trieft. In einem Punkt wurde Peter Hänel jedoch kritisiert. Obwohl er sich im Rathaus gut auskennt, hat er 200 Regenschirme für die Stadterhebung gekauft. Eigentlich müsste er aber noch wissen, dass im Keller immer noch die Lollys von seinem Vorgänger Nürnberger liegen, die auch ganz hervorragend als Geschenke für die Ehrengäste geeignet sind. Auch der zweite Bürgermeister, der Pfeuffer Hans, wurde als wahrlich einzigartig bezeichnet. Er ist nämlich der einzige Mensch auf der Welt, der ihm das Amt des Zweiten Bürgermeisters auch zutraut. Anders konnte man es sich wohl auch nicht erklären, dass er sich selbst für dieses Amt vorschlagen musste. Vielleicht, so der Fastenredner, war es ja aber auch anders: Jeder wollte ihn vorschlagen, aber man konnte sich nicht einigen, wem diese hohe Ehre zukommen sollte und da sagte der Hans wie so oft: "Bevor es Streit gibt, übernehme ich diese unangenehme Aufgabe". Als sehr anständig wurde die CSU bezeichnet, welche seit 30 Jahren zu Weihnachten das Wallenfelser Seniorenheim besucht, und den Bewohnern eine Freude macht.
Das einzige was vielleicht nachdenklich machen sollte: Mittlerweile wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, optisch den Unterschied zwischen den Senioren und den CSU´lern zu erkennen.
Bruder Barnabas warf mit dem Sparen einen weiteren Wermutstropfen beim Starkbier auf. Auch im Rodachtal muss gespart werden. Nicht nur Wallenfels, sondern auch Steinwiesen und Nordhalben haben Geldprobleme. Bei den Nordhalbenern ging das sogar soweit, dass sie ihr Schwimmbad schließen mussten. Einsparungspotenzial sei unumstritten bei den drei Bürgermeistern, die ja gerne als Dreigestirn, die drei Musketiere oder als Tic, Tripp und Trak auftreten, vorhanden. Weil sich die drei doch so gut verstehen wäre es doch nahe liegend, wenn nur noch ein Bürgermeister im Rodachtal das Sagen hätte und die anderen beiden eingespart würden. Vorstellen könnte man sich die Stelle, ähnlich wie bei evangelischen Pfarrern üblich, diese zu teilen. Ähnlich wie in Kronach die Viertelmeister, sollte es im Rodachtal die Drittelbürgermeister geben. Es stellt sich nur die Frage wie man die Arbeit gerecht aufteilt. Auch hier hatte der Redner aus München ein Patentrezept dabei: Ein Bürgermeister regiert von 0-8 Uhr, den nächste von 8-16 Uhr und der Dritte von 16-24 Uhr. Die Frühschicht sollte dabei dem dynamischsten, oder zumindest dem der am dynamischsten aussieht, nämlich dem Gerhard Wunder, überlassen. Die Tagschicht bekommt der, der am seriösesten wirkt, dass wäre Josef Daum. Für den armen Wallenfelser Bürgermeister bleibt nur die Spätschicht übrig, wobei doch ausgerechnet der Peter Hänel kein Mann der Nacht ist. Neben den Kommunalpolitikern durften natürlich auch die Volksvertreter im Bayerischen Landtag in der Fastenrede nicht fehlen. Werner Schnappauf wurde dabei als der strahlendste Vertreter im bayerischen Kabinett bezeichnet. Auch wenn man manchmal bei ihm meinen könnte, dass er einer ist, der sich bei seinem Firmausflug in München verlaufen hat, so unschuldig wie er ausschaut. Aber der Schnappauf hat dieses Imageproblem sofort erkannt und gibt sich jetzt etwas verwegener. Denn seit er vorgeschlagen hat, die bayerischen Kernkraftwerke durch Einnebeln für Flugzeugangriffen zu schützen, wird er in der Bayerischen Staatskanzlei nur noch 007 Schnappauf genannt. Als loyal wurde auch der CSU- Kreistagsfraktionsvorsitzende und Landratskandidat Horst Pfadenhauer bezeichnet. Wie Bruder Barnabas zum Abschluss seiner durch Beifall immer wieder unterbrochenen Rede sagte, stehen die Chancen die Landratswahl am 13. Juni zu gewinnen, nicht schlecht. mw
Jens Korn, alias Bruder Barnabas, brachte mit seiner Fastenrede die Besucher des Starkbierfestes im Wallenfelser Herrgottswinkel zum Lachen. Das Starkbierfest wurde durch Landratskandidaten Horst Pfadenhauer (links) und Ortsvorsitzenden Erich Mähringer (rechts) eröffnet. Foto: Michael Wunder