Steinberg: Zu jeder Zeit an jedem Ort die richtige Blutkonserve für kranke oder verletzte Menschen bereithalten – das schafft der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes nur, weil die Bürger so spendenfreudig sind. Über 240 von ihnen standen in dieser Woche auf den Listen des Blutspendedienstes, um Ehrungen für 75, 100, 125 und sogar 150 unentgeltliches Spenden in Empfang zu nehmen. Die Auszeichnungen in der Steinberger Kronachtalhalle führte die Präsidentin des BRK und Verwaltungsratsvorsitzende des Blutspendedienstes Christa Prinzessin von Thurn und Taxis durch.
Von einem außergewöhnlichen Anlass und einer "Lebensleistung" sprach der Geschäftsführer des BRK Leonhard Stärk. Wie er sagte, wisse man seitens der Hilfsorganisation, dass die langjährigen Spender, dies weder für Geld noch für Lob und Auszeichnungen tun würden. Trotzdem, so Stärk, tue es gut dieser Gemeinschaft den Dank und die Anerkennung auszusprechen. Er berichtete von 4397 Terminen in Bayern, welche 514947 Blutspender gebracht haben. Im Januar konnte man die unglaubliche Zahl von 16 Millionen Blutspenden seit Beginn im Jahr 1953 erreichen. Neben den treuen Spendern würdigte der Geschäftsführer aber auch die Leistung der zahlreichen Helfer. Rund 18000 ehrenamtliche Helfer haben im vergangenen Jahr in 270000 Stunden für einen reibungslosen Ablauf der Spendetermine gesorgt. Ein beeindruckender Kurzfilm zeigte den Aufwand von der Blutspende bis zur fertigen Konserve. Unter der Teilnahme vieler Ehrengäste sprach der Vizepräsident der Regierung von Oberfranken Wilhelm Wenning von einem segensreichen Wirken der Samariter und Lebensretter. Diese hätten durch die zur Verfügungstellung ihres Blutes viele Kranke und Verletzte gerettet, welche sie nicht einmal kannten. Landrat Oswald Marr meinte, es sei eine stolze Leistung der "Blutspender-Gemeinschaft". Die Spender bezeichnete er als Multiplikatoren, deren Tun hoch anzuerkennen ist. Von dem Aufwand für die Rotkreuzarbeit in der Gemeinde Wilhelmsthal sprach Bürgermeister Franz Hader. Wie er sagte, seien die Grundsätze der Ehrenamtlichkeit, der Freiwilligkeit und uneigennützigen Mitarbeit stets unverwechselbare Merkmale des Roten Kreuzes. Deshalb unterstütze man diese Hilfsorganisation auch nach Kräften. Bevor die Präsidentin die Urkunden, Ehrennadeln und Ehrenplaketten an die Spender aus sieben Oberfränkischen Kreisverbänden überreichte ging sie auf das "bürgerschaftliche Engagement" der Oberfranken ein. Sie bezeichnete das regelmäßige Blutspenden als eine echte Bürgerpflicht. Wie Christa Prinzessin von Thurn und Taxis sagte, sei der Dank des Roten Kreuzes an die Mehrfachspender bescheiden. "Nur" eine Urkunde, Ehrennadeln und ein Händedruck. Die Spender wissen dies aber zu würdigen und zeigen immer wieder, dass es beim regelmäßigen Blutspenden nicht um Bezahlung oder Belohnung geht. mw
Aus dem Kreisverband Kronach wurden folgende Blutspender ausgezeichnet. Für 125 malige Blutspende Manfred Hagemann aus Kronach.
Für 100 maliges Blutspenden: Albrecht Förtsch, Harald Häfner, Bernward Müller (alle Steinbach/Wald), Günther Heinlein (Teuschnitz), Albin Kotschenreuther (Steinwiesen), Franz Gareis (Wallenfels), Roland Müller (Pressig), Adam Dittler (Küps), Heinrich Herrmann, Friedrich Müller und Heinz Sauerwein (alle Kronach) sowie Helmut Sauerwein aus Mitwitz.
Für 75. maliges Blutspenden: Reinhold Meier, Franz Schuberth (beide aus Weißenbrunn), Bernd Wagner (Tettau), Martin Förtsch (Steinwiesen), Joachim Beez, Hans Thoma (beide aus Stockheim), Berthold Baier, Werner Löffler, Ulrich Wicklein (alle Pressig), Bernd Bittruf, Alfred Koch (beide aus Küps), Thomas Piotek (Kronach), Christa Karl (Schneckenlohe), Manfred Engel, Martin Schirmer (beide Mitwitz) sowie Martin Büttner und Jürgen Müller (beide aus Ludwigsstadt).
Für die Verdienste um den Blutspendedienst wurde auch der BRK- Ehrenpräsident Dr. Heinz Köhler ausgezeichnet. Die Prinzessin von Thurn und Taxis bezeichnete den Einsatz ihres Amtsvorgängers als weitsichtig und zielstrebig. Er habe nach den Skandalen im Roten Kreuz die Zeichen für einen Neuanfang auch beim Blutspendedienst gesetzt. In seiner Amtszeit, er stand von 1999 bis 2003 an der Spitze der Hilfsorganisation, wurden neue Strukturen geschaffen, um den Blutspendedienst "fit" für die ständig wachsenden Anforderungen der heutigen Zeit zu machen. Durch den Einsatz von Dr. Köhler sei es gelungen das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen, sagte die Präsidentin und überreichte eine Urkunde als Dank.
Bei der Blutspendeehrung in der Steinberger Kronachtalhalle wurden über 240 Spender aus ganz Oberfranken durch die Präsidentin des BRK Christa Prinzessin von Thurn und Taxis (vorne 3 v. rechts) ausgezeichnet. Allein 30 Blutspender kamen aus dem Landkreis Kronach und konnten die Ehrungen für 125-, 100-, und 75 maliges Spenden in Empfang nehmen. Mit im Bild Dr. Köhler und der Geschäftsführer des Blutspendedienstes Leonhard Stärk (links) sowie Landrat Oswald Marr, 2. Vorsitzende Heidi Beyerle, Bürgermeister Franz Hader und Regierungsvizepräsident Wilhelm Wenning. Foto: Michael Wunder
Anlässlich der Blutspenderauszeichnung des BRK Bezirksverbandes wurde auch dem langjährigen Präsidenten des Bayerischen Roten Kreuzes Dr. Heinz Köhler (Mitte) für seine Dienste auf dem Blutspendesektor gedankt. Seine Nachfolgerin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis dankte dem Ehrenpräsidenten wie auch der Geschäftsführer des Blutspendedienstes Leonhard Stärk mit einer Urkunde. Foto: Michael Wunder