Neuengrün: Unter der Federführung des Dekanatsrates Kronach und Teuschnitz fand in diesem Jahr die 61. Friedenswallfahrt nach Neuengrün statt. Zur Lichterprozession am Friedenskreuz oberhalb des Runddorfes konnte Dekanatsratsvorsitzender Heinz Hausmann in diesem Jahr Dekan Peter Waibel aus Hof gewinnen. Dieser zeigte sich von der "Atmosphäre" im Frankenwalddorf beeindruckt. Wie er sagte, müssten die Menschen den Frieden, welchen Gott schenkt, nur verwirklichen. Die Menschen haben schon vor vielen hundert Jahren erkannt, dass kriegerische Auseinandersetzungen nicht die Lösung der Probleme sind. In Rom, wo zur Zeit viele unterwegs sind, um das Grab von Johannes Paul II oder den neuen Papst Benedikt zu besuchen, wurde auch einen Altar des Friedens errichtet. Damit ehrt das Volk Kaiser Augustus, der bereits 13 vor Christus zurückgekehrt ist. Wie der Prediger sagte, hatten die Menschen bereits zu dieser Zeit die Nase voll von Auseinandersetzungen, Krieg und Haß. Als "Kult" sei unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg die Heimkehrerwallfahrt, welche später in Friedenswallfahrt umbenannt wurde, in Neuengrün ins Leben gerufen worden. "Friedenssicherung" sei ein Wort, das in der letzten Zeit wieder häufiger zu hören und zu lesen sei. Als Christ habe man die Aufgabe besonders darauf zu achten, wie dieser Frieden gestaltet wird. Erzbischof Ludwig Schick habe zur "Jubiläumswallfahrt" im vergangenen Jahr einen Weg aufgezeichnet wie man mit Hilfe der Zehn Gebote den Frieden gestalten kann, sagte Waibel. "Er fasse dies zusammen und bringe einfach den Gedanken der Versöhnung ins Gespräch". In keinster Weise könne er verstehen, wie es möglich ist, dass sich Menschen von heute auf morgen den Schädel einschlagen. Auch das viele Leid in den Familien sei oft nicht nachvollziehbar. Oft sei die Bereitschaft Gespräche zu führen zu gering und der Einsatz zur Versöhnung zu klein. Für Jesus, der diese Eigenschaften besaß, war die Versöhnung die Triebfeder seines Handelns und er erfüllte den Menschen den Wunsch nach Versöhnung. Auch wenn die Möglichkeiten der einzelnen Frieden zu schaffen begrenzt sind, dürfe man in den Bemühungen und mit dem Beten nicht nachlassen.
Nach dem Empfang der Wallfahrer und der Begrüßung durch Pater Heinrich fand die Übergabe der Friedensstandarte statt. Nach einem Jahr in Wolfersgrün, wo die Pfarrgemeinde mit der Soldatenkameradschaft monatlich eine Friedensbetstunde abgehalten hat, erfolgte die Übergabe an die Soldatenkameradschaft Effelter. Nach drei Betstunden zogen die Gläubigen vom Gotteshaus zum Friedenskreuz, wo die beeindruckende Lichterprozession stattfand. Begleitet wurde die Wallfahrt vom Musikverein Neuengrün/Schlegelshaid. Als Lektorin war erstmals die neue Pfarrgemeinderatsvorsitzende Silvia Welscher tätig. Im Anschluss an die Lichterprozession fand am Dorfplatz eine Eucharistiefeier, an der neben Regionaldekan Günter Hübner auch mehrere Geistliche teilnahmen, statt. Dekanatsratsvorsitzender Heinz Hausmann dankte am Ende allen Mitwirkenden für die geleistete Unterstützung. Er hoffe, dass man in Effelter, wo die Friedensstandarte bereits vor 25 Jahren ein Jahr lang war, monatlich eine Betstunde abhält, wie es im vergangenen Jahr in Wolfersgrün der Fall war. mw
Die Friedensstandarte wechselte in diesem Jahr von Wolfersgrün nach Effelter. Im Bild v.r. Hans Gareis (Effelter), Dekanatsratsvorsitzender Heinz Hausmann, Alfred Müller (Wolfersgrün), Pater Heinrich, Arnold Gremer (Wolfersgrün) und Helmut Dressel (Effelter). Foto: K.H. Hofmann
An der Eucharistiefeier am Dorfplatz nahmen neben Regionaldekan Günter Hübner mehrere Geistliche teil. Foto: Michael Wunder