Nordhalben: Die Altenburg in Bamberg stellt nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel dar, sondern erinnert durch den Obelisk, der 1903 errichtet wurde auch an den Übergang vom Bamberger Löwen zu den weißblauen Rauten Bayerns (1802/1803). Am Denkmal, bestehend aus unbehauenen Felsblöcken und Steinen, welche von den ehemaligen Amtsstädten des Hochstifts Bamberg zum 100-jährigen im Jahr 1903 schenkungsweise überlassen wurden, beteiligten sich auch einige Gemeinden und Städte des Landkreises Kronach. In die von 36 Gemeinden gestifteten Steine wurde der Name der jeweiligen Gemeinde eingemeißelt. Am Fuß des zehn Meter hohen Bauwerks, welches eine Grundfläche von zwei mal zwei Meter hat, schmückt eine aus Erz gegossene Erinnerungstafel den Obelisk. Eine besondere Geschichte weist dabei der Nordhalbener Stein auf. Wie der neuen Nordhalbener Chronik zu entnehmen ist, hieß es in der Zusage der Gemeinde Nordhalben an die Bamberger, man wolle etwas "aus einem Bruch dahier" abgeben und einen "Stein von später anzugebender Farbe" senden. Wie sich später herausstellte, schickte Nordhalben einen dunklen Steinblock aus dem gleichen Gestein, den man kurz vorher für den Bau des Endbahnhofes der 1900 fertig gestellten Nebenbahnlinie Kronach – Nordhalben herbeigeschafft hatte. Seine Empfangs- und Nebengebäude waren 1901 aus Granitbruchstein erbaut und mit Hausteingliederung versehen worden. Hier wird ein etwas delikates Problem deutlich, das die Gemeinde Nordhalben zu bewältigen hatte. Der hier vorhandene Schiefer lässt sich nicht in großen massiven Felsblöcken brechen, diese zerfallen leicht in flache Platten. Andererseits wollte man sich aber gerne am Bau des Denkmals beteiligen, man betrachtete dies wahrscheinlich sogar als Ehre. So half man sich aus der Verlegenheit, indem man offenbar einen Steinblock schickte, der beim Bahnhofsbau übrig geblieben war – freilich einen Stein aus Granit, einem ortsfremden Material. Als Platz für das Denkmal, dem Wittelsbacher Stein, wurde eine Stelle direkt unterhalb der Altenburg hoch über Bamberg ausgewählt. Die Bamberger sehen das Denkmal als Zeichen des Zusammengehörigkeitsgefühls der alten Amtsstädte des Hochstifts untereinander und zur ehemaligen Residenzstadt Bamberg. Weitere interessante Informationen dazu, wie zur Geschichte des Marktes Nordhalben, finden sie in der Chronik "Grenzerfahrungen Nordhalben 1154 – 2004". mw
In der Mitte des sich nach oben verjüngenden Obelisken befindet sich der Stein, den die Nordhalbener in einer schweren Zeit an Bamberg überlassen haben. Foto: Harald Wunder sen.