von Michael Wunder
Effelter: Mit einem Festabend wurde das Jubiläum 500 Jahre Effelter Mühle, welches einen ganzen Monat andauert (wir stellten das Programm in unserer Ausgabe vom 13. Juni vor), am vergangenen Freitag im Festzelt begonnen. Am Samstag folgte bereits eine Tanzveranstaltung mit den Silhouettes (siehe Seite Mittendrin). Dass man auf die Festwochen unter der Leitung des Vorsitzenden des Fördervereins Peter Hennings gut vorbereitet ist, zeigten bereits die ersten Tage, welche jedoch nicht gerade vom wechselhaften Wetter begünstigt wurden. Wie Peter Hennings eingangs des Festaktes sagte, stehen in diesem Jahr wichtige Zahlen rund um die ehemals mit Wasser angetriebene Mühle an. Neben der erstmals urkundlichen Erwähnung im Jahr 1507 nannte er drei Termine aus der jüngeren Geschichte. Vor 20 Jahren wurde dort der Jugendzeltplatz seinen Bestimmungen übergeben, wenig später das Dekanats- Jugendheim fertiggestellt und auch der Leiter der Einrichtung Michael Hennings konnte auf zwei Jahrzehnte erfolgreiche Tätigkeit im "Mühlental" bei Effelter zurückblicken. Historisches zur interessanten und abwechslungsreichen Geschichte der Mühle trug Heimatforscher Klemens Löffler vor. Wie er sagte, hielten die Siedler bereits 1157 auf Geheiß von Bischof Eberhard von Bamberg Ausschau auf das wichtige Element Wasser. Auf dem Höhenrücken zwischen Grümpel und Dober fanden sie mehrere sprudelnde Quellen sowie einige wilde Apfelbäume, welche später auch Namensgeber für den Ort waren. Die etwas mehr als ein Dutzend Familien machten sich bald auch die beiden Bäche zu Nutzen. Ihren ersten urkundlichen Auftritt hat die "Effelter- Dober- Mühle" im Jahr 1507. In der Urkunde heißt es: "Hanns Mulner zu Effelter, Olnstiel- olnsich genannt von 1 Sneymüle unter Effelter muß 1 Schock kurzer Dielen uff Schloß Rosenberg jährlich liefern". Daraus folgert der Vortragende, dass bereits viele Jahrzehnte vorher eine Mühle existierte und die Menschen im Dorf mit der nötigen Holzware belieferte. Festgehalten wurde auch die Mahlmühl mit zwei Gängen im Jahr 1746. Das heutige zweigeschossige Mansardengebäude mit Sandsteinsockel und Schieferdach wurde 1831 errichtet. Bis etwa 1955 wurde in der Effelter Mühle noch Getreide gemahlen, das Sägewerk legte man 1979 still. Dekanin Dorothea Richter bezeichnete das Dekanatsjugendheim in der Effelter Mühle als das schönste in der gesamten Landeskirche. Ihr besonderer Dank galt am Festtag den vielen Mitgliedern des Fördervereins Effelter Mühle, welche sich ehrenamtlich engagieren. In der Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung wurden auch die Kirchen getrennt, sagte der katholische Pfarrer Gerd Totzauer. Es sei jetzt, 500 Jahre danach an der Zeit wieder zusammen zu wachsen und das gemeinsame Ziel, den Blick auf Jesus Christus zu öffnen, in Geschlossenheit anzugehen. Als besonderes Kleinod im Landkreis bezeichnete Landrat Oswald Marr die Effelter Mühle, welche über die Gemeindegrenzen hinaus stahlt. Während im Laufe der Jahre viele alte Industriegebäude abgerissen wurde, entstand hier ein kleines "Paradies". Die Mühle, welche den Bewohnern einst Brot gegeben hat ist heute Einkehrstätte für jung und alt, so der Landrat. Das gute Verhältnis zur Großgemeinde Wilhelmsthal stellte Bürgermeister Franz Hader in seinem Grußwort heraus. Die bewegte Geschichte, welche nunmehr seit einem halben Jahrtausend nachgewiesen ist, könne durch das Wirken vieler ehrenamtlicher Kräfte auch fortgesetzt werden. Im Namen der örtlichen Vereine dankte die Apfelkönigin Corinna Löffler dem Förderverein und überreichte ein Geldgeschenk. Der Festabend wurde vom Musikverein Effelter unter der Leitung von Klemens Löffler und dem Gesangverein "Cäcilia" Wilhelmsthal unter dem Dirigenten Günther Weber mitgestaltet.
Landrat Oswald Marr (rechts) überreichte an die Familie Hennings, welche mit viel Aufwand und Einsatz sich um die Effelter Mühle kümmert, Geschenke. Im Bild v.l. Heidi, Michael und Peter Hennings. Foto: Michael Wunder
Im Namen der örtlichen Vereine überreichte die Apfelkönigin ein Geldgeschenk an den Vorsitzenden des Fördervereins Peter Hennings. Foto: Michael Wunder