Nordhalben/ Heinersberg. Klein und fein präsentierte sich die Jubilate- Kirche im Grund für ein Konzert für Trompete und Orgel. Ein Blick auf das Programm versprach den Zuhörern in der bis auf wenige Plätze voll besetzten Kirche einen sehr außergewöhnlichen Konzertabend. Mit Musikstücken von Komponisten wie John Alcock, Johann Sebastian Bach, Dietrich Buxtehude, Sanders Dupuis, Jacob van Eyck und Nicolas le Bégue u.a. wurde ein Repertoire ausgewählt, die anspruchsvoll und zugleich sehr publikumsnah waren. Das Vorhaben der beiden Musikerinnen Simone Schumann aus Nürnberg und Doris Hauck aus Bayreuth, dem Publikum etwas ganz besonderes zu bieten, ist ihnen hervorragend gelungen. Doris Hauck studiert seit 2001 an der Hochschule für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth das Hauptfach Orgel. Erstmals traten Dozentin und Studentin in dieser Form öffentlich auf, was aber mit Bravour gelang. Wie ein roter Faden zog sich das Präludium und die Fuge von Buxtehude durch das Programm. Trotz der kleinen Walker- Orgel in der Kirche im Grund gelang es ihr sehr interessant und facettenreich zu registrieren, virtuos zu spielen und einfühlsam zu begleiten. Simone Schumann, die auch schon mit großen Künstlern auftrat, hat einen Lehrauftrag an der oben genannten Hochschule und unterrichtet Doris Hauck im Nebenfach Trompete. Strahlend, zugleich innig, warmherzig und mit technischer Brisanz hat sie diesen Abend gemeistert. Ein Höhepunkt war, als sich die Trompeterin mit den drei Instrumenten Flügelhorn, Cornett und Trompete in den Altarraum stellte und nach einer kurzen Einführung in Technik und Klang solistisch eine Bravade von Jacob van Eyck musizierte. Dadurch wurden die unterschiedlichen Klangfarben der Instrumente verständlich und eindrucksvoll von einer Trompeterin dargeboten, die nicht nur ihr Handwerk versteht, sondern auch liebt. Den beiden Musikerinnen gelang eine nahezu perfekt Abstimmung zwischen Orgel und Trompete und dies übertrug sich auf die dankbaren Zuhörer. Mit heftigem Applaus brachten sie ihre Emotionen und ihre Dankbarkeit den beiden Musikerinnen gegenüber zum Ausdruck. Schließlich mussten die beiden noch eine Zugabe spielen, was am Ende mit Standing Ovationen minutenlang belohnt wurde. Pfarrer Rückert bedankte sich in Form eines Blumenstraußes bei den beiden Künstlerinnen und war sichtlich selbst gerührt von dieser beeindruckenden Darbietung. Es sei beiden Musikerinnen gewünscht, dass sie noch oft auf so hohem Niveau in unserer Region musizieren, so Rückert abschließend. (mw)
Beim Konzert in der kleinen Jubilate Kirche im Grund traten die Dozentin Simone Schumann (Trompete) und Doris Hauck (Orgel) erstmals gemeinsam auf. Mit gelungenen und perfekt vorgetragenen Stücken könnten sie dabei die Zuhören vollauf begeistern. Foto: Michael Wunder