Fischbach: Die letzten drei Tage standen in Fischbach ganz im Zeichen des 150-jährigen Feuerwehrfestes. Den Abschluss bildete gestern Nachmittag der große Sternmarsch und der anschließende Festnachmittag mit dem Musikverein Höfles-Vogtendorf im Festzelt. Bereits am Freitag fand nach dem Bieranstich durch Bürgermeisterin Angela Hofmann der Jubiläumsabend mit zahlreichen Ehrungen statt. Dem Vorsitzender Bernd Bassing war es eine besondere Ehre die Festdamen des 100-jährigen Jubiläums, die sich nach 50 Jahren wieder zusammengefunden haben, begrüßen zu können. Dem schlossen sich auch die Festdamen vor 25 Jahren an. Sie bildeten am gestrigen Sonntag beim Sternmarsch durch den Kronacher Stadtteil die Spitze des Zuges. Der besondere Dank des Vorsitzenden galt neben allen Mitwirkenden dem Obst- und Gartenbauverein für die Bereitstellung ihrer Gebäude und die schöne Bühnen- und Tischdekoration. Ebenso dankte er Markus Stirn, welche das Gelände in der Fischbacher Parkanlage stimmungsvoll und einzigartig beleuchtet hatte.

Kommandant Frank Wich fand es unglaublich, wie schnell die vergangenen 25 Jahre seit dem letzten großen Fest vergangen sind. Gleich nach dem letzten Fest habe sich eine Damengruppe zusammengefunden und sei heute ein fester Bestandteil der Wehr. Die Damen ergänzen die Einsatztruppe vorwiegend tagsüber, wenn viele der Männer nicht vor Ort sind. Aus dem damaligen Festerlös wurden technische Geräte angeschafft, welche seitdem ihren Dienst verrichten. An größeren Anschaffungen nannte Wich die Beschaffung der Atemschutzausrüstung im Jahr 2008 und die finanzielle Beteiligung am jetzigen wasserführenden Fahrzeug im Jahr 2015. Ein Jahr später wurde in eine Wärmebildkamera investiert, welche viel wertvolle Dienste im Fischbachtal verrichtete. Noch in diesem Jahr erwartet die Feuerwehr Fischbach einen Mannschaftsbus, der wiederum mehrheitlich durch Vereinsmittel finanziert wird. Als ein „Luxusproblem“ bezeichnete er die beengten Verhältnisse im Gerätehaus, hat man mit 67 aktiven Wehrleuten, darunter neun Jugendliche doch eine überdurchschnittliche Mannschaftsstärke. Daher ist auch ein neues Gerätehaus dringend erforderlich, derzeit ist die Standortfrage in Bearbeitung. Von einem großartigen Festprogramm, in dem auch die Jugend eingebunden ist, sprach die Schirmherrin Angela Hofmann (CSU). Die Arbeit der Wehr werde geschätzt, man bietet hier vor Ort Schutz und Sicherheit. Sie sei überzeugt, dass man auch in Zukunft die Herausforderungen der Zeit aufnimmt. Landrat Klaus Löffler (CSU) sprach von einem stolzen Jubiläum einer der mitgliederstärksten Wehren im ganzen Landkreis. Die 67 aktiven Mitglieder stehen voll hinter der Führung von Frank Wich der seit über 20 Jahren als Kommandant die Mannschaft führt. Ebenso der Verein, dem Bernd Bassing seit über 33 Jahren vorsteht. Respekt und Anerkennung zollte der Kreisbrandinspektor Matthias Weber der Wehr. Er sei überzeugt, dass der bevorstehende Generationenwechsel gelingt. Weiterhin dankten der Patenverein aus Wötzelsdorf und die Nachbarwehren aus Höfles und Vogtendorf.    

Info Box:

Die mittlerweile 150 Jahre alte Geschichte begann 1874 auf staatlicher Veranlassung. Von den Jahrzehnten gibt es keinerlei Aufzeichnungen, dass älteste vorliegende Dokument ist eine Aufzeichnung aus einem Sitzungsprotokoll aus dem Jahr 1956. Daraus ist zu entnehmen, dass die Wehr am 18. Februar 1874 mit 36 aktiven und zwölf passiven Mitgliedern offiziell ins Leben gerufen wurde. Finanziert wurde man damals aus dem sogenannten „Lokalmalzaufschlag“, eine Steuer, die 1877 vom königlich-bayerischen Innenministerium genehmigt wurde. Es wurde pro verkauften Liter Bier ein Pfennig an die Gemeinde abgeführt, bis man die Grundausstattung abfinanziert hatte. Das erste Spritzenhaus wurde im Jahr 1879 für 434 Mark erbaut.

Ehrungen:

Die Freiwillige Feuerwehr Fischbach ehrte am Freitag beim Festkommers insgesamt 61 Mitglieder für langjährige Treue. Für 40 Jahre Mitgliedschaft: Matthias Fleischmann, Anton Hoderlein, Jens Jakob, Ewald Kalb, Stefan Kastner, Ewald Meinhardt, Werner Michael, Alfons Möckel, Armin Pistel, Ludwig Schleßing, Richard Söllner, Roland Stumpf, Alfred Thiel, Thomas Volk, Wilfried Wegner, Bernhard Wenzel, Reinhold Wich, Ralf Wölz und Werner Wunder.           

Für 50 Jahre Mitgliedschaft: Bernd Bassing, Fritz Bauer, Günter Bauer, Gottfried Bayer, Hans Beetz, Wolfgang Beinlein, Gerhard Burkert-Mazur, Reinhard Heublein, Egon Hempfling, Günther Herbicht, Klaus Hilk, Paul Hönig, Gerd Kastner, Hans Kastner, Hans-Dieter Kastner, Wolfgang Kastner, Ulrich Krischok, Karlheinz Leonhardt, Werner Nußpickel, Klaus Richter, Helmut Röder, Wilfried Röder, Gerhard Sachs, Günther Schmidt, Erwin Schneider, Ruland Schneider, Manfred Thiel, Jürgen Volk, Helmut Wagner, Arnold Wegner, Günter Wich, Jochen Wich-Herrlein, Udo Wietasch und Harald Zottmann.

Für 60 Jahre Mitgliedschaft: Franz Grosser, Hans Jakob, Heinz Schnapp, Dieter Schneider, Heinz Stadter und Manfred Volk. Die beiden für 70 und 80 Jahre Mitgliedschaft zu ehrenden Max Igler und Georg Röder konnten aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen.

Diese Männer wurden für 60 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Mit im Bild (VI) Vorsitzender Bernd Bassing (links) und Kommandant Frank Wich (rechts). Foto: Michael Wunder

Die Nachbarwehren aus Wötzelsdorf (Patenverein), Höfles und Vogtendorf gratulierten gemeinsam. Foto: Michael Wunder

Die ehemaligen Festdamen waren zahlreich an der Spitze des Festzuges vertreten. Foto: Michael Wunder

Stark vertreten war der Patenverein aus dem Nachbarort Wötzelsdorf.  Foto: Michael Wunder

Natürlich mussten auch einige Musiker an diesem heißen Tag schwitzen. Foto: Michael Wunder