FWO zeigte bei der Kundenfachtagung neue Wege auf

Kronach: Die kommunalen Wasserversorger in Deutschland brauchen sich auch im internationalen Vergleich nicht zu verstecken. Diese Erkenntnis wurde bei der Kundenfachtagung der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) im Schützenhaus in Kronach deutlich. Mit den beiden Referaten von Dr. Jörg Rehberg zum Vergleich Europäischer Wasser- und Abwasserpreise sowie von Dipl. Ing. Joachim Rautenberg über das Betriebs- und Organisationshandbuch (BOH) legte man dabei die Schwerpunkte.
Dr. Rebberg ging zunächst auf das Ziel und die Methodik der vom Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) groß angelegten Studie ein. Der Vergleich basiert, so Dr. Rehberg, auf mehreren aufeinander aufbauenden Stufen, um auch den Preis für ein einheitliches Leistungsniveau, welches derzeit nicht gegeben ist, zu berechnen. Deutschland habe im Vergleich zu England/Wales, Frankreich und Italien nicht nur bei den Wasserverlusten im Netz die besseren Werte aufzuweisen, sondern biete mit Abstand die beste Qualität. Berücksichtigt man noch die staatlichen Zuschüsse, die in unterschiedlicher Höhe in den Ländern ausgereicht werden, liegen die Preise den anderen Länder gleich auf mit dem deutschen Durchschnittspreis von 1,75 Euro je m³. Bei allen in den anderen Ländern erfragten Qualitätsparametern liege Deutschland klar vorne. Ähnlich verhalte es sich auf dem Abwassersektor, auch hier könne man die besten Reinigungswerte der Abwasseranlagen nachweisen. Auch der Anschlussgrad an die öffentliche Abwasserentsorgung mit entsprechenden Kläranlagen sei in Deutschland führend, sagte der Referent.
Auf die gestiegenen Anforderungen an die Wasserversorgungsunternehmen im Hinblick auf rechtliche und haftungsrechtliche Rahmenbedingungen machte Dipl. Ing. Joachim Rautenberg aufmerksam. Mit dem Betriebs- und Organsationshandbuch würden die Rechtsgrundlagen festgelegt und die Anforderungen an die Organisation von Wasserversorgungsunternehmen unter Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik aufgeführt. Er stellte fest, dass nicht nur die großen Versorgungsunternehmen dies zu befolgen hätten, sondern jede noch so kleine Gemeinde mit eigener Wasserversorgung. Besonders die Bereitschaftsdienste würden in kleinen Wasserversorgungsunternehmen nur unter schwierigen Bedingungen umzusetzen sein. Abschließend stellte Rautenberg aus den bisherigen Erfahrungen fest, dass der Bedarf an eine "gerichtsfeste Organisation" bei kleinen Unternehmen am größten ist.
Mit Blick auf die gestiegenen Anforderungen bot FWO-Werkleiter Markus Rauh den Kommunen an, ergänzend tätig werden, ohne dass gleich die komplette Betriebsträgerschaft übernehmen werden muss. Kommunale Kooperation und gegenseitige Unterstützung sei der richtige Weg bei der kommunalsten Aufgabe, der Wasserversorgung.
Verbandsvorsitzender Dr. Heinz Köhler wies in seinen Begrüßungsworten darauf hin, dass Wasser keine gewöhnliche Handelsware ist. Wie er sagte, sei Wasser ein besonderes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss. Die Kommunen und kommunalen Zweckverbände seien Garanten für die geschaffenen Standards. mw

Zwei hochkarätige Gäste der Wasserversorgung hatte die FWO bei ihrer Kundenfachtagung in Kronach zu Gast. Dabei zeigte Dr. Jörg Rehberg (2 v.l.) einen Vergleich Europäischer Wasser- und Abwasserpreise auf, während sich Dipl. Ing. Joachim Rautenberg (2 v.r.) auf das Betriebsorganisationshandbuch beschränkte. Mit im Bild Werkleiter Markus Rauh (links) und Verbandsvorsitzender Dr. Heinz Köhler (rechts). Foto: Michael Wunder

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Weitere Artikel

Diesmal bereits 48 Mannschaften beim Kegelturnier

Nordhalben: Auch in diesem Jahr konnte die Kegelbande "Harlekin" einen

Abwasserzweckverband gibt Planung für nächsten Bauabschnitt in Auftrag

Nordhalben/Geroldsgrün: Aufgrund weitreichender Entscheidungen trafen sich die Gemeinderäte aus Nordhalben

Radsportveranstaltung für Kinder und Jugendliche an der Ködeltalsperre

Steinwiesen: Der Arbeitskreis Gemeinschaft des Projekts "Lebensqualität durch Nähe" hat