Gelingt der Ochsengrundweg im vierten Versuch

Nordhalben: Mit dem Bau des sogenannten "Ochsengrundweg" soll eine weitere Verbesserung der Wegerschließung im Bereich des Forstamtes Nordhalben erzielt werden. Wie Forstamtmann Peter Schmittnägel in einer Informationsveranstaltung den Waldbesitzern sagte, werde seit rund drei Jahrzehnten immer wieder über die Erschließung des Privatwaldes von der ehemaligen Kläranlage der Gemeinde Nordhalben bis zur Stoffelsmühle nachgedacht. Währende der letzten 30 Jahre haben sich mehrere Forstbeamte und Bürgermeister mit dieser für die Anlieger so wichtigen Erschließung befasst. Das Vorhaben, bei dem auch schon konkrete Planungen vorlagen, scheiterte bisher am Einverständnis eines Waldbesitzers. Schmittnägel erinnerte, dass bereits 1975 die Trasse am "Einhang zur Rodach" abgesteckt wurde. Damals hätte der Weg bei entsprechender Eigenleistung zum "Nulltarif" für die Angrenzer gebaut werden können, was leider wegen eines Anliegers versäumt wurde und alle anderen noch heute darunter leiden. Der Wegebau im Bereich des Forstamtes Nordhalben sei vorbildlich, so Schmittnägel. Im Bedarfsplan des Jahres 1985 stehe lediglich als letzter Weg der Ochsengrundweg, welcher nunmehr noch mit einer hohen Förderung gebaut werden könnte. Zwischen dem ersten Versuch 1975 und heute habe man 1982 und 1996 weitere Versuche gestartet, sei jedoch immer wieder gescheitert. Wie wichtig Rücke- und Transportwege sind, machte der Forstamtmann recht deutlich: "Der Borkenkäfer haust in dem Hang und ihr könnt euer Holz nicht bewirtschaften, weil ein entsprechender Weg fehlt". Das Holz in diesem Steilhang ist wertlos, an einem Verkauf ist ohne Erschließung überhaupt nicht zu denken, sagte er an die Adresse der 30 betroffenen Waldbesitzern. Im vergangenen Jahr wurden in seinem Bereich 20 Tausend Festmeter Käferholz gemacht, heuer rechnet der Forstfachmann mit der drei- bis vierfachen Menge. Anhand von Folien zeigte der Förster, welche Projekte in den vergangenen Jahren erfolgreich, wenn auch teilweise mit gewissem Ärger, durchgeführt wurden. Auch ging er auf den Verfahrensgang ein. Voraussetzung hierfür ist aber das Einverständnis aller Waldbesitzer in diesem Bereich. Der Ochsengrundweg werde eine Gesamtlänge von 2350 Metern mit einer Erschließungsfläche von 36 Hektar Fläche haben. Die veranschlagten Aufwendungen liegen nach der Kostenermittlung von Schmittnägel bei 106 000 Euro. Der Preis von 45 Euro pro laufenden Meter Weg ist gerechtfertigt, weil man an diesem Steilhang nur mit dem Bagger und einer Kopfbauweise arbeiten kann. Bezuschusst wird dieser Wegebau mit 70% der förderfähigen Kosten, was rund 64 000 Euro bedeutet. Für die Waldbesitzer, welche die Wegtrasse unentgeltlich und unwiderruflich zur Verfügung stellen müssen, sind demnach etwa 1200 Euro pro Hektar aufzubringen. Trotz allem sprachen sich alle Anwesenden positiv für diese Maßnahme aus, wofür sich der Forstamtmann bedankte. Er zeichnete den groben Trassenverlauf auf, wobei kleinere Änderungswünsche noch möglich sind, er stehe auch gerne für Einzelgepräche zur Verfügung. Sollte von den wenigen nicht anwesenden Grundbesitzern die Zustimmung schnell eingehen, werde man die Maßnahme zügig vorantreiben. Wenn wir im Sommer den Zuwendungsbescheid erhalten, können wir noch vor Wintereinbruch mit dem Trassenaufhieb beginnen, sagte Schmittnägel. Seinerseits werde bald der Bauentwurf gemacht, das Konzept dem Gemeinderat vorgestellt und die Trassierung durchgeführt. Abschließend dankte Bürgermeister Josef Daum dem Forstamtmann für seine erneuten Bemühungen um diesen wichtigen Waldweg. Die Besitzer hätten die Notwendigkeit erkannt und gemeinsam könne die Maßnahme mit einem in heutiger Zeit hohem Zuschuss zum Erfolg führen, so Daum. mw

Forstamtmann Peter Schmittnägel zeigt anhand von Folien die bereits durchgeführten Maßnahmen, welche teilweise auch mit Ärger verbunden waren. Mit dem Ochsengrundweg, auch keiner leichten Aufgabe, soll das Wegenetz im Bereich des Forstamtes Nordhalben geschlossen werden. Foto: Michael Wunder

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