Nordhalben: Nach 17 Jahren stellt die Gemeinde Nordhalben mit Hans Blinzler neben Michael Wunder einen zweiten Kreisrat. In der Jahreshauptversammlung des CSU Ortsverbandes wies Vorsitzender Michael Wunder auf das bevorstehende Nachrücken von Hans Blinzler hin, welcher bei der vergangenen Kommunalwahl einige Plätze nach vorne rückte und nunmehr nach dem Ausscheiden von Jürgen Baumgärtner dessen Platz einnimmt. Wie der Vorsitzende weiter sagte, sei dies nach der Größe der Gemeinde angebracht und müsse auch nach der nächsten Wahl so bleiben, schließlich stellte man in besseren Zeiten auch schon drei Kreisräte aus Nordhalben. Neben dem traditionellen Rückblick, welchen der Vorsitzende in chronologischer Folge vortrug, muss der Blick jedoch immer nach vorne gerichtet sein, sagte Wunder. Zentrales Thema werde neben den jährlichen Veranstaltungen in den kommenden Monaten die Vorbereitung auf die Kommunalwahl, welche am 2. März des kommenden Jahres stattfindet, sein. Als groben Termin für die Nominierung des Bürgermeisterkandidaten und der Vorstellung des Wahlprogramms sei der Spätsommer vorgesehen, so der Vorsitzende. Der Mitgliederstand sei konstant, bei einem Altersdurchschnitt von 53 Jahren und mehr als der Hälfte der Mitglieder von über 50 Jahren gelte es in Zukunft die Nachwuchsprobleme, welche aber in allen Vereinen und Organisationen zu spüren sind, entschlossen anzupacken, sagte Wunder. Erfreulich sei auch, dass viele langjährige Mitglieder der Partei den Rücken stärken. Mit Edwin Stark und Horst Wolf gen. Schmidt stehen zwei Ehrungen für 25- jährige Mitgliedschaft an, welche jedoch wegen Verhinderung der Geehrten verschoben werden mussten. Darüber hinaus halten Hans Wunder (30 Jahre) sowie Hans Blinzler, Anton Simon und Hans Pötzinger (alle 35 Jahre) der Partei die Treue. Dank einer guten Landespolitik habe man in der Vergangenheit doch einiges im Freistaat erreicht, das Wirtschaftswachstum sei seit 1990 um 24 Prozent gestiegen, täglich werden 700 neue Arbeitsplätze besetzt, Bayern sei das einzige Land welches einen schuldenfreien Haushalt vorweisen kann, sagte Wunder. Die Stärkung des ländlichen Raumes sei jedoch nicht bis in den Landkreis Kronach vorgedrungen, denn sowohl der Landkreis als auch viele Städte und Gemeinden hätten mit der Bewältigung der täglichen Aufgaben zu kämpfen. Finanzmittel für Investitionen- und Fördermaßnahmen seien wenig hilfreich, weil größtenteils die Eigenmittel selbst für dringend notwendige Anschaffungen nicht aufgebracht werden können. Michael Wunder dankte allen, die ihm im vergangenen Jahr in seiner Tätigkeit als Ortsvorsitzenden unterstützt haben.
"Wir liegen mit der Erfüllung unseres letzten Wahlprogramms hervorragend auf Kurs", sagte Fraktionsvorsitzender Rudolf Ruf. Er stellte dabei die wichtigsten Punkte vor, welche der Gemeinderat im vergangenen Jahr abhandelte. Mit einer Wasserrutsche, welche zum Großteil gesponsert wurde, werde die Attraktivität des Naturbades vorwiegend für Kinder und Familien gesteigert, sagte Ruf. Auch das neue Feuerwehrfahrzeug sei noch im vergangenen Jahr ausgeliefert worden und stelle eine weitere Verbesserung für die Bürgerschaft dar. Mit dem Teilausbau von Straßen konnte man das Ortsbild verschönern und auch beim Gemeindekanal sei man ein Stück vorwärts gekommen. Bürgermeister Josef Daum sagte, dass die Androhung nach Thüringen zu wechseln auf die schlechte Verteilung der Gelder beim kommunalen Finanzausgleich zurückzuführen ist. Auch wenn es einige Bürger nicht verstanden hätte, sei man jetzt froh, dass der Innenminister und zukünftige Ministerpräsident Günter Beckstein die Angelegenheit zur Chefsache erklärt hat. Der wirkliche Wahnsinn des kommunalen Finanzausgleichs zeigt sich bei der Gemeinde in diesem Jahr, wo man für die guten Gewerbesteuereinnahmen aus dem Jahr 2005 "bestraft" werde. Auf die Schulsituation eingehend meinte der Bürgermeister, dass es beim Schulbetrieb zwar problemlos läuft, insgesamt die Lage aber unbefriedigend sei.
Immer mehr bereiten die Aktionen der Marktrodacher Schwierigkeiten, wobei das Wohl der Kinder nicht immer im Vordergrund steht. Mit dem "Betreuten Wohnen" sei man einen weiteren Schritt vorwärts gekommen und könne nunmehr in Zusammenarbeit mit der Caritas als guten Partner beginnen, sagte Daum. Die Seniorenarbeit müsse künftig ein Schwerpunkt der CSU Arbeit sein, forderte der Bürgermeister. Genau richtig liegt die Gemeinschaft NohA auch mit den Themen Ankurbelung des Fremdenverkehrs und der Ortsverschönerung, hier sollte die Gemeinde unterstützend mitwirken.
CSU Kreisvorsitzender Joachim Doppel, der die Grüße der Frankenwald CSU überbrachte, sagte, dass es an der Zeit sei die strukturpolitischen Forderungen einzubringen. Auch wenn man nicht alles schlecht reden sollte, so bringt uns aber das "Schönreden" auch nicht weiter. Große Sorge bereite der Einwohnerverlust, welcher sich in letzter Zeit schlagartig verdoppelt hat. Die Kreisumlage könne weiter gesenkt werden, sagte der derzeit amtierende Landrat, als reellen Weg könne er sich 49 Prozentpunkte vorstellen.
Keinerlei Einwände gab es gegen das von Horst Schnura verlesene Protokoll und gegen den Kassenbericht von Markus Pötzl. Der Kassier wurde wie der gesamte Vorstand vor den Neuwahlen einstimmig entlastet. Die Neuwahlen gaben keinerlei Veränderungen, so dass auch künftig Michael Wunder als 1. Vorsitzender fungiert und von Manfred Köstner und Rudolf Ruf als Stellvertreter unterstützt wird. Schriftführer bleibt Horst Schnura und Kassier Markus Pötzl. Als Beisitzer wurden Bürgermeister Josef Daum, Doris Werner, Hermann Gebhardt und Hans Blinzler gewählt, während der JU Vorsitzende Johannes Scherbel und die FU Vorsitzende Elisabeth Wunder kraft Amtes dem Vorstand angehören. Kassenprüfer sind auch künftig Josef Daum und Martina Simon. Vertreter der Kreisversammlung sind Michael Wunder, Harald Wunder, Markus Pötzl, Manfred Köstner und Hermann Gebhardt. mw