Tschirn: Am letzten Sonntag im Kirchenjahr feiert man in Tschirn traditionell das Fest der (Herbst) Kirchweih. Das Gotteshaus St. Jakob wurde am 26. November 1871, dem Fest des zweiten Kirchenpatrons, der Heiligen Katharina geweiht. Bereits zuvor gab es in Tschirn an anderer Stelle eine Kirche, von der auch drei Glocken übernommen wurden. Auch wenn der genaue Zeitpunkt der Errichtung des ersten Gotteshauses nicht exakt nachvollzogen werden kann, vermutet man die Errichtung im 14 Jahrhundert, es steht zumindest fest, dass es sich dabei um das älteste Gebäude in Tschirn handelte. Dem Bau des jetzigen Gotteshauses gingen langjährige Planungen voraus, so wurde die Notwendigkeit eines Kirchenneubaues bereits 30 Jahre vor der Einweihung erkannt. Nach der Bereinigung einiger Differenzen zwischen der Gemeinde und der Regierung von Oberfranken konnte im Jahr 1866 die Baugenehmigung erteilt werden, fünf Jahre später wurde die Kirche eingeweiht. Als Orgel setzte man ein mechanisches Instrument der Firma Steinmeyer ein. Bereits wenige Jahre nach der Fertigstellung mussten schon aufwendige Baumaßnahmen wegen beträchtlicher Schäden ergriffen werden. Eine weitere größere Maßnahme stand im Jahr 1911 an, als man die Westseite mit Schiefer verkleiden musste, um den starken Witterungsbedingungen auf der Anhöhe von Tschirn Paroli zu bieten.
Das Gotteshaus mit seinem weithin sichtbaren spitzheimigen Turm, in neugotischem Stil errichtet, steht auf der Anhöhe über dem Frankenwaldort. Während der Kriegszeiten wurden drei der vier Glocken abgenommen und erst 1948 wieder ersetzt, so dass mit der Christkönigsglocke, der schm. Mutter- Gottesglocke und der Jakobusglocke drei neue Glocken eingebaut wurden. Die frühere vierte etwas kleinere Glocke dient noch heute als Sterbeglocke. Zur 125 Jahrfeier im Jahr 1996 wurde das Innere der Kirche restauriert. Dabei wurden unter anderem das Ewige Licht und das Missionskreuz aus dem Jahre 1896 wieder an ihre ursprünglichen Plätzen angebracht. Der Pfarrgemeinde entstanden damals Kosten in Höhe von 115000 Mark. Auch in den vergangenen Jahren standen immer wieder Baumaßnahmen an, so musste auch der Glockenturm mit der Turmspitze renoviert und neu gestützt werden. Darüber hinaus wurde die Glockenaufhängung instandgesetzt und es fand eine neue Lagerung der Glocken statt, was Kosten von über 70000 Euro verursachte. mw

Am kommenden Wochenende steht in Tschirn das Fest der (Herbst) Kirchweih an. Am Festtag der zweiten Kirchenpatronin der Hl. Katharina wurde das Gotteshaus im Jahr 1871 eingeweiht. Foto: Michael Wunder