Nordhalben: Neue Wege bestreitet der Jobcenter Kronach. Erstmals kommt man den Arbeitsuchenden entgegen und führt Schulungsmaßnahmen vor Ort durch. Der Bildungsträger BDP führt im Auftrag des Jobcenters derzeit einen Vollzeitlehrgang in ehemaligen Klassenräumen der Volksschule Nordhalben durch. Bis zu 15 Erwachsene lernen dabei vom EDV Grundwissen über Jobstrategien via Internet, Bewerbungstraining und berufskundliche Informationen bis hin zu Ressourcenarbeit und den regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt kennen. Dem achtwöchigen theoretischen Teil schließt sich ein vierwöchiges Praktikum an. Wie der Geschäftsführer des Instituts für berufliche Bildung Jürgen Lohwasser sagte, will man damit den Teilnehmern einen Grundstock für die künftige berufliche Tätigkeit geben. Für die Teilnehmer gelte es, das Erlernte im anschließenden Praktikum umzusetzen und so wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Bürgermeister Josef Daum dankte der Agentur für Arbeit für die Maßnahme vor Ort, wodurch die weiten Wege der Teilnehmer wegfallen. Wie er sagte, können die 1,50 Euro Jobs keine Lösung sein und die große Politik sei gefordert, um bessere Rahmenbedingungen für Langzeitarbeitslose zu schaffen. Der Geschäftsführer des Jobcenter Hans- Jörgen Weiß wies auf die Einsparungen der Fahrtkosten hin. Nachdem sich der Kurs in Nordhalben bestens bewährt habe, werde man weitere Kurse dieser Art in anderen Gemeinden des Landkreises anbieten, sagte Weiß. Aufgabe seiner Mitarbeiter sei es, den Teilnehmern zu helfen und ihre derzeitige Situation zu verbessern. Als Zahlen nannte er derzeit 2850 erwerbstätige Hilfsbedürftige im Landkreis Kronach, wovon derzeit 76 aus Nordhalben kommen. 25 von ihnen zählen als arbeitslos, die anderen sind bereits in verschiedenen Maßnahmen integriert. Bei etwas über 2000 Einwohnern liege man damit im Durchschnitt. Erfreut stellte er fest, dass nur vier Bürger aus Nordhalben unter 25 Jahre arbeitslos sind. Er dankte der Gemeinde und dem Bildungsträger für die gute Zusammenarbeit in der Hoffnung, dass durch diese Maßnahme noch weitere Hartz IV Empfänger dem Arbeitsmarkt zugeführt werden können. mw