– von Michael Wunder –
Tschirn: Aus einer musikalischen Familie erwachsen, ist Josef Stark aus Tschirn ein Organist der "alten Zunft" und begleitete musikalisch seit 55 Jahre die Gottesdienste in seiner Heimatgemeinde. Der Schmiedemeister lernte bereits in seiner Kindheit den Umgang mit Musikinstrumenten. Zunächst begann er auf Drängen der Eltern, beide legten auf eine musikalische Ausbildung großen Wert, als Geigenspieler später widmete er sich dem Klavier- und dem Orgelspiel. Auch an der Trompete hat er in der Tschirner Musikkapelle Erfahrungen gesammelt. Während seiner Zeit am Gymnasium in Bamberg lernte er auch die Kirchenmusik kennen und machte in den Jahren 1948 bis 1952 die Ausbildung zum Organisten. Besonders stolz ist er dabei auf seine lobenswerten Einträge. Seit dieser Zeit sitzt er Woche für Woche in der Pfarrkirche St. Jakobus am Orgelbock und erfreut die Gläubigen mit dem Steinmeyer Instrument aus dem Jahre 1890. Auf den Zustand der Orgel angesprochen schwärmt Josef Stark vor allem von der Klangqualität, welche in das Gotteshaus ausgestrahlt wird. Auch in beruflich angespannten Zeiten, Josef Stark führte seine Werkstatt mit bis zu vier Beschäftigten fand er immer die Zeit bei den Gottesdiensten dabei zu sein. Auch beruflich lief es recht gut, erinnert sich der heutige Rentner und "Hobbyschlosser". Wir fertigten in guten Jahren neben der Werkstatt für Land- und Forstwirtschaftsmaschinen auch komplette Tankstellen, sagte Stark. Neben Metall und Installationsarbeiten habe man auch ganze Aufbauten für Fahrzeuge in der Werkstatt gefertigt, erinnert sich der Schmiedemeister. Für die Fischzucht habe man sogar einige Patente angemeldet und war mit bestimmten Maschinensystemen international tätig. Jetzt ist er beruflich doch etwas kürzer getreten, zumal keines der Kinder den Betrieb übernehmen wollte. Müde zeigt er sich, der vor einigen Wochen erst das Fest der Goldenen Hochzeit mit seiner Ehefrau Nelli feierte, nicht. So wird er auch weiterhin der Kirchengemeinde als Organist zur Verfügung stehen. Er würde sich jedoch sehr freuen, wenn jemand aus der Gemeinde Interesse an der Nachfolge zeigen würde und mit einer Ausbildung beginnt.
Der Klang "seiner" Steinmeyer Orgel aus dem Jahr 1890 hat es ihm angetan. Josef Stark sitzt seit 55 Jahren am Orgelbock und begleitet die kirchlichen Feiern. Foto: Michael Wunder