KAB macht sich für Mindestlohn stark

von Michael Wunder
Steinberg: Leben und Arbeiten in Europa heißt sich auf die Wurzeln und Grundlagen zu besinnen. Um ein stabiles Europa zu gewährleisten, sei, wenn die Unterschiede der einzelnen Länder zu groß werden, ein "maßvolles" eingreifen des Staats notwendig, sagte der Festredner Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg bei der Großkundgebung der KAB in Steinberg. Der Bundestagsabgeordnete, gleichzeitig Mitglied im auswärtigen Ausschuss und "Europaexperte", stellte den Dank für die Ausrichtung der Veranstaltung am 1. Mai an den Anfang seiner fulminanten Rede. Es sei an der Zeit, so das Mitglied des Bundestages, die Dinge beim Namen zu nennen. Er sprach von einem beeindruckenden Bild bei der vorangegangenen Heiligen Messe, wobei der Prediger Dekan Albert Müller wichtige Themen aufgriff und alles Entscheidende beim Namen nannte. Gerade die große Koalition in Berlin sei mit der Globalisierung über Parteigrenzen hinweg voll gefordert. Es gelte Respekt vor den Meinungen anderer zu haben und sich verantwortungsvoll für eine zukunftsgerechte Lebensgrundlage der Menschen einzusetzen. Sich gegenseitig politisch "kalt" zu machen bringe die Menschen, um welche es letztendlich in allererster Linie geht, nicht weiter. Es gelte immer wieder die Gespräche vor Ort zu führen und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Für ihn sei dies wichtiger als die Talkshows mit Maischberger, Sabine Christiansen oder Mybrid Illgner, sagte der Freiherr zu Guttenberg. Die Politik müsse dabei realitätsnah und glaubwürdig bleiben. Er überzeugt, dass man bei den Menschen mit der bitteren Wahrheit – auch wenn es unangenehme Punkte sind – besser ankommt als mit ständigen Halb- oder Unwahrheiten. Die Politik müsse sich mehr trauen und klare Aussagen treffen, agieren statt reagieren sei angesagt, so der Abgeordnete. Auf die hiesige Region bezogen sagte er, dass gerade der Oberfränkische Raum gewaltig mir der Abwanderung junger Menschen zu kämpfen habe. Zum Minderlohn, wo bereits die Meinungen in den einzelnen Parteien weit auseinander gehen, war er der persönlichen Meinung, dass man einen gerechten Lohn erzielen muss, der ein würdiges Leben neben der Arbeit ermöglichen muss. Den Familien und vor allem den Nachwuchs müsste noch größere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dabei dürfe die "heimische Erziehung" nicht vernachlässigt oder benachteiligt werden. Anstelle der gewohnten Grußworte gab es seitens der Ehrengäste einige Statements zu Fragen der Diözesan- Vorsitzenden Ingrid Schumann, welche sich zu den Themen "Mindestlohn" und der "Zukunftsfähigkeit der Deutschen Sozialversicherung" äußerten. Einig war man sich dabei, dass der Lohn gerecht sein muss, unterschiedlich hingegen die Auffassung, ob dies tariflich oder gesetzlich festgelegt werden muss. KAB Kreisvorsitzende Gabriele Zeuß, welche die Gäste in der Kronachtalhalle mit der Ortsvorsitzenden Katharina Engelhardt begrüßte, sagte, dass der Mensch im Mittelpunkt des Handelns stehen muss. Arbeiter und Familien hätten Vorrang vor den Gewinnabsichten der Konzerne und der Börsenkurse. Bürgermeister Franz Hader bezeichnete die Arbeitslosigkeit als größte Herausforderung, welche zu bewältigen ist, um Wohlstand und sozialen Frieden zu erhalten.
Zitat des Tages:
Der Unterschied zwischen Geistlichkeit und Politiker ist: Sie können alles mit milder Stimme deutlich beim Namen nennen, die Politiker hingegen meist mit lauter Stimme, dafür umso undeutlicher.
Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg bei der Festrede zur Maikundgebung in Steinberg.

Der erst kürzlich mit dem Doktor Titel ausgezeichnete Karl- Theodor zu Guttenberg (vorne rechts) trug sich in das Goldene Buch der Gemeinde Wilhelmsthal ein. Mit im Bild v.l. Heinz Hausmann, MdL Christian Meißner, Bürgermeister Franz Hader, Stellv. Landrat Joachim Doppel, MdB Carl- Christian Dressel und MdL Christa Steiger. Foto: Michael Wunder

Festredner Bundestagsabgeordneter Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg.
Foto: Michael Wunder

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