Landschaftspflegeverband zeigte die Möglichkeiten einer anderen Flurnutzung auf

Nordhalben: In zwei Teilen gliederte sich die Informationsveranstaltung des Landschaftspflegeverbandes zur Nordhalbener Flur. Zunächst begann man mit interessierten Bürgern eine Naturwanderung um Nordhalben. Dabei stellten Dipl. Biologe Dietrich Förster und Christine Neubauer sowie Petra Brehm die verschiedenen Möglichkeiten einer Bewirtschaftung der Nordhalbener Flur vor. Wie Förster eingangs sagte, habe man, nachdem die Schafbeweitung aus wasserwirtschaftlicher Sicht eingestellt wurde, Überlegungen angestellt, wie es auf der Nordhalbener Flur weiter gehen könnte. Umgehend habe man einen Antrag beim Arten-Biotop-Schutz- Programm auf Förderung gestellt, um eine optimale Bewirtschaftung sicherzustellen, sagte Förster. Nach der Genehmigung sei in einem weiteren Schritt eine Bestandsaufnahme gemacht worden, welche jetzt den Grundstückseigentümern, Landwirten und der Bevölkerung vorgestellt wurde. Es sollten zum jetzigen Zeitpunkt auch die Anregungen und Ideen der Betroffenen eingebracht werden, sagte Förster. Auf dem Weg wiesen die Mitarbeiter des Landschaftspflegeverbandes auch auf den Europaweiten Schutzstatus der FFH Gebiete hin, welche vor allem auf den Höhen von Nordhalben vorhanden sind. Seltenheit habe in Nordhalben vor allem die Größe des gesamten Komplexes an Magerrasenflächen nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz. Ein weiteres Problem stelle der "Zuwachs" der Nordhalbener Flur dar. Sowohl Otmar Adler als auch Michael Wunder machten auf die fast nicht mehr zu vertretenden "Waldbewüchse" aufmerksam. Förster sagte, eine Rücknahme der Waldflächen sei bereits diskutiert worden, könne jedoch über Fördermittel nicht erreicht werden. Oberstes Ziel sei es deshalb den jetzigen Status beizubehalten und keine weiteren Anpflanzungen bzw. Zuwüchse zuzulassen. Für das Heu, der fast ausschließlich aus Wiesen bestehenden Flur, regten die Verantwortlichen des Landschaftspflegeverbandes auch alternative Nutzungen an. Im zweiten Teil, welcher im "Haus des Gastes" stattfand, stellte Förster die Nordhalbener Rodungsinsel mit ihrer einmaligen Flur nochmals bildlich vor. Im vergangenen Jahr habe man für die nicht genutzten Bereiche eine Brachflächenkartierung angefertigt, sagte der Redner. Ziel des Projekts sei eine bessere Heuverwertung sowie der Erhalt der Brachflächen. Hierfür sollten die Fördermittel gezielt eingesetzt werden. Als begleitend werde man eine Untersuchung der Tierwelt, hier besonders der Vögel, durchführen. Über die neue Verfahrensart eines freiwilligen Nutzungstausches berichtete Erich Sperlein vom Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken. Wie er sagte, will man mit der freiwilligen Flächenzusammenlegung die "Pachtflächen" interessanter machen und den Bewirtschaftern entgegenkommen. Das Grundeigentum bleibt dabei unberührt, sagte Sperlein. Voraussetzung für eine Förderung beim Flächentausch sei lediglich eine zehnjährige Bindung, um den Pächtern eine bessere Planungsmöglichkeit zu geben. Oberstes Gebot sei die Freiwilligkeit, niemandem werde etwas aufgedrückt. Er zeigte anhand eines Ablaufschemas, wie ein derartiges Verfahren möglich sei. In der sich anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass es bei den Grundstückbesitzern noch immer viele Vorbehalte gegen die Flurbereinigung gibt. Bürgermeister Josef Daum, der in diesem Projekt die einzige Möglichkeit sah die Flur künftig sinnvoll zu nutzen, dankte den Verantwortlichen für die geleistete Vorarbeit. mw

Im Vorfeld der Informationsveranstaltung zu den Nordhalbener Rodungsinseln durch den Landschaftspflegeverband gab es eine Naturwanderung, wo man sich vor Ort informierte. Foto: Michael Wunder

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