Neufang: In den Reigen großer Politiker – unter anderem waren schon der Bundespräsident und der Ministerpräsident in Neufang – schloss sich nunmehr Manfred Weber der Vorsitzende der EVP im Europaparlament an. Auf Einladung der örtlichen CSU ist er mit den Verantwortlichen von Gemeinde und Kreis in den Feststoudl eingezogen. Wie sein Vorredner Jonas Geissler beschrieb er die schweren Zeiten mit nachdenklichen Worten. In Berlin gelte es auch weiterhin die Glaubwürdigkeit der CSU in den Mittelpunkt zu stellen. Seitens der CSU habe man kompetente Antworten auf die vielen Probleme im Land. Zur Ausländerproblematik meinte er, dass man nicht alle über einen Kamm scheren dürfte. Viele russische Frauen verrichten bei der Altenpflege wertvolle Dienste auf Baustellen seien die ausländischen Kräfte gefragt und werden dringend benötigt.

„Wir sollten diejenige zu uns holen, die uns nutzen und nicht die, die uns ausnutzen“.

EVP Vorsitzender Manfred Weber

Die jetzige Regierung habe einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Schieflage gleistet. Dies gelte es jetzt wieder zur richten und man müsste die Grundlagen für einen besseren wirtschaftlichen Wettbewerb schaffen. Dafür sei auch wieder Vertrauen in Menschen und Betriebe angesagt. Der Bürokratieabbau müsse beschleunigt werden. Deutschland und speziell Bayern sei Exportweltmeister, deshalb müsste für geordnete Verhältnisse im Export gesorgt werden. Europa dürfe sich nicht von Donald Trump schupsen lassen und lasse sich auch von diesen nicht vorschreiben, wie die Leute in Europa zusammenleben wollen. Als weiteren Schwerpunkt bezeichnete er den Frieden in Europa. Der Krieg in der Ukraine werde auch nicht durch einen neuen Präsidenten in Amerika beendet werden. Für Deutschland gilt es die Bundeswehr zu stärken, deshalb habe man auch gewaltig investiert. Ein Austritt aus der EU, wie von vielen gefordert, könne nicht die Lösung sein, sagte Weber, dessen Rede immer wieder vom Applaus unterbrochen wurde. Die Glaubwürdigkeit stellte auch Bundestagsabgeordneter Jonas Geisler in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Früher konnten sich die Bürger darauf verlassen, dass Versprechen des Staates auch eingehalten wurden. Anhand verschiedener Beispiele zeigte er auf, dass dies in den vergangenen drei Jahren nicht mehr so war. Er forderte gleiche Lebensbedingungen zwischen Land und Großstadt. Bürgermeister Gerhard Wunder hatte die Gäste begrüßt, CSU Kreisvorsitzender Bernd Liebhardt, zeigte auf, was im Argen liegt und Ortsvorsitzender Rudolf Kotschenreuther dankte am Ende allen für ihren Einsatz.

Der Vorsitzende der EVP im Europaparlament Manfred Weber (Mitte) bekam für seine fulminante Rede ein Geschenk vom Ortsvorsitzenden Rudolf Kotschenreuther (rechts). Mit im Bild (v.l.) Bürgermeister Gerhard Wunder, CSU-Kreisvorsitzender Bernd Liebhardt und MdB Jonas Geissler. Foto: Michael Wunder