Kronach: Der ehemalige Ministerpräsident Günther Beckstein sprach auf Einladung des CSU-Landratskandidaten Jens Korn in der Kronacher Synagoge zum Thema „Franken und Bayern – eine besondere Beziehung“.

Dabei kam er immer wieder auf die unterschiedliche Mentalität zu sprechen. Dies habe auch mit der umfangreichen Geschichte der Franken und Bayern zu tun, sagte Beckstein. Dabei haben sich die Bayerischen Könige nicht immer geschickt angestellt, als man Franken vereinnahmte. Das moderne Franken mit seiner eigenen Identität sei auf die „Gründung“ Bayerns zurückzuführen. Der Ausdruck „fränkisch ist zänkisch“ sei nicht immer so nachvollziehbar. Der Staat sei intensiv bemüht in allen Landesteilen eine gleichmäßige Strukturpolitik zu betreiben, sagte der ehemalige Ministerpräsident. Anhand von Beispielen, wie der Verlegung des Polizeipräsidiums von München nach Bamberg, unterstrich er auch diese Bemühungen. Bereits zu Zeiten an der ehemaligen Grenze habe man die Region mit der Grenzlandförderung mit erhöhten Fördersätzen nach vorne gebracht. Für die Franken, welche teilweise etwas „zurückhaltend“ sind, gelte es sich aber nicht schlecht zu reden, denn damit gehe auch die Attraktivität, die im Münchner Umfeld zweifellos vorhanden sei, verloren. Was in München „Weltspitze“ heißt, ist in Franken „passt schon“, sagte Beckstein. Dabei habe die Region Franken mit seiner Vielfalt einen ganz besonderen Reiz. Als „Marschrichtung“ richtete er den Rat an die Franken, selbstsicher aufzutreten und auf die eigenen Stärken zu setzen. In Sachen demokratischer Faktor sei auch der Staat in der Pflicht, hier wurden bisher nur „Teillösungen“ erreicht, sagte Beckstein. Die Zweite Bürgermeisterin der Kreisstadt Angela Hofmann wies auf den neu gegründeten Arbeitskreis „Lucas Cranach“ hin, welcher versucht diesen besser herauszustellen. Der ehemalige Landtagsabgeordnete Heinz Hausmann ging soweit, dass er das einzige Lucas Cranach Bild, welches derzeit in München ist, zur Festung nach Kronach zurückforderte. mw

Der Viertelmeister überreichte als Erinnerungsgeschenk einen Bierkrug. Foto: Michael Wunder