Nordhalben: Die Pfarrkirche St. Bartolomäus in Nordhalben bekommt eine neue Orgel. Dies nahm man zum Anlass, die Gläubigen in der Vorabendmesse über den aktuellen Stand zu informieren. Pfarrer Hans Martin sagte, dass die bisherige Orgel nach Aussage erfahrener Fachleute nicht mehr taugt und eine Reparatur nicht wirtschaftlich ist. Wer etwas Gehör hat, konnte in der Vergangenheit feststellen, dass die Organisten, trotz größter Bemühungen, der Orgel nicht mehr viele "süße" Töne entlocken konnten. Es müsse trotz schwieriger finanzieller Lage versucht werden, das Instrument der Verkündigung der Frohen Botschaft zu erhalten. Bereits das II. Vaticanum sagt, "Die Pfeifenorgel soll in der Kirche in hohen Ehren gehalten werden; denn ihr Klang vermag den Glanz der kirchlichen Zeremonien wunderbar zu steigern und die Herzen mächtig zu Gott zu erheben". Trotz der öfteren Bitten um Geldmittel für die Orgel, sollten die Kollekten für Misereor, Adveniat, Renovabis und Caritas keine Einbusen erleiden. Über den aktuellen Stand und über die Technik der neuen Orgel, welche bereits in Auftrag gegeben ist, berichtete Organist Udo Simon. Man habe sich nach intensiven Informationen und Besichtigungen für die österreichische Orgelbaufirma Rieger in Schwarzach/Voralberg entschieden. Das Orgelgremium sei vom Entwurf dieser großen Firma überzeugt und sei sicher ein "handwerklich top gefertigtes Instrument" bestellt zu haben. Als Referenzen hat Rieger in unmittelbarer Nähe die Orgel in der Basilika Vierzehnheiligen und in Kulmbach in den letzten Jahren erbaut. Udo Simon war zuversichtlich, dass die Orgel bis zum Jahr 2006 und gleichzeitig der dafür notwendige Emporeumbau durchzuführen sei. Auch die Elektroinstallation aus dem Jahre 1936 müsse der Technik angepasst werden. Bevor Kirchenpfleger Georg Simon auf die Finanzierung der Orgel einging, machte er einige Ausführungen zur Bedeutung des Orgelkaufs. Die Haltbarkeit einer derartigen Orgel sei zwischen 150 und 300 Jahre, deshalb könne man auch von einem Jahrhundertbauwerk sprechen, was im Hinblick auf die 300- Jahrfeier der Grundsteinlegung der Kirche St. Bartolomäus im Jahr 2007 das größte Geschenk wäre. Der Kirchenpfleger dankte allen, die in den vergangenen 22 Jahren, seitdem werden bereits Rücklagen für die neue Orgel gebildet, durch Spenden den Grundstock gelegt haben. Sein besonderer Dank galt den beiden Organisten Horst Wunder und Udo Simon, die bereits seit Jahrzehnten bei allen Hindernissen der maroden Orgel auch noch kreativ waren. Als Kosten nannte der Kirchenpfleger 176 000 Euro für die Orgel und weitere 25 000 für den Umbau der Empore. Für die Kirchengemeinde stehe noch eine stolze Summe als Restfinanzierung aus, welche zum allergrößten Teil aus Eigenmitteln finanziert werden muss. Deshalb wird es ab sofort eine "Aktion Pfeifenstiftung" geben. Die Bürger haben die Möglichkeit aus den insgesamt 1676 Pfeifen, etwa 600 Pfeifen mit besonders schön und markant klingenden Register symbolisch zu erwerben. In der Preisklasse zwischen 35 und 665 Euro können einzelne Pfeifen erworben werden. Die Namen der Stifter werden in der neuen Orgel verewigt. Weiterhin warb der Kirchenpflege für neue Organisten. Man sollte rechtzeitig versuchen interessierte Kinder an das Instrument heranzuführen, so Simon. Der Orgelunterricht kann vom Amt für Kirchenmusik finanziell gefördert werden. mw
Diese neue Orgel soll in zwei Jahren im Gotteshaus St. Bartolomäus erklingen. Bis es jedoch soweit ist und die "Königin der Instrumente" die ersten Töne von sich gibt, müssen die Nordhalbener noch einige Spenden bereit stellen. Foto: Nachbildung Michael Wunder