Nordhalben: Bei traumhaftem Wetter fand am vergangenen Sonntag die Oldtimertour 2003 "Rund um den Schloßberg" unter idealen Bedingungen statt. Der Gedanke der Verantwortlichen des Motorsportclub Nordhalben, diese Motorsportveranstaltung der 50 er Jahre in einer neuen Form wieder aufleben zu lassen, stieß bei Teilnehmern und Zuschauern auf große Resonanz.
– von Michael Wunder-
Bereits vor dem Start an der Nordwaldhalle waren jede Menge Besucher gekommen, um die "alten Gefährte" in Augenschein zu nehmen. Die Mannschaft des MSC Nordhalben unter der Leitung von Spartenleiter Thomas Ströhlein hatte eine hervorragende Vorarbeit geleistet, so dass man nach einer kurzen Begrüßung der Fahrer und Gäste auch gleich zur Ausfahrt starten konnte. Neben der hohen Starterzahl von 43 Fahrzeugen, darunter Pkws, Motorräder und Lkws kamen auch viele Oldtimerfreunde um ihre "Prachtstücke" auf dem Gelände der Nordwaldhalle zu präsentieren. Bürgermeister Josef Daum konnte die Startflagge für die Autos und Motorräder erheben. Nach Ausgabe der Bordbücher mussten die Teilnehmer bereits am Start die erste Sonderprüfung ablegen. Hier galt es möglichst nahe an ein Holzgatter zu fahren. Anhand von Kartenausschnitten mussten die Teilnehmer ihr erstes Ziel anvisieren und dabei auf einer festgelegten Strecke die Anzahl der Straßenleitpfähle bestimmen. Bei der zweiten Sonderprüfung auf dem Wochenmarktplatz in Bad Steben galt es eine "Durchfahrt zu schätzen" und, wie bei allen Sonderprüfungen, den Stempel in der Startkarte abzuholen. Bei der Fahrt nach den Chinesenzeichen erwies sich der Beifahrer als wertvolle Stütze, die Motorradfahrer hatten es hier etwas schwieriger und mussten schon mal die Bremse einlegen, um der im Bordbuch niedergeschriebenen Zeichen zu folgen. Die Fahrt führte über verschiedene kleine Ortschaften im Landkreis Hof über Wallenfels in den Landkreis Kronach zurück. "Der Berg ruft", hieß es zum Mittagessen im Gasthaus "Zum Häusla" wo neben der Mahlzeit auch eine weitere Sonderprüfung eingebaut war. Dort mussten die Teilnehmer ihre Fahrzeuge "Punkt genau halten". Über Wilhelmsthal, Tschirn und Brennersgrün fanden die Motorsportler zur vierten Sonderprüfung nach Rodacherbrunn. Dort galt es unter "versteckten Mängeln" eine Panne zu beheben. Die fünfte und letzte Sonderprüfung fand wieder in Nordhalben statt. Nach einer "Führerscheinfrage" musste noch eine "Gleichmäßigkeitsprüfung" abgelegt werden, bevor sich das Teilnehmerfeld wieder dem Ausgangspunkt näherte. Zurück an der Nordwaldhalle wartete bereits eine große Schar an Besuchern auf die Teilnehmer. Während des gesamten Nachmittags hatten Besucher die Möglichkeit die Oldtimer aus den Baujahren 1937 bis 1978 zu besichtigen. Der MSC sorgte mit Kaffee und Kuchen sowie mit Bratwürsten und Steaks für das leibliche Wohl der Besucher. Bis zur Siegerehrung, die wegen der Auswertung etwas später als geplant stattfand, wurden die Gäste von der Rock`n Roll Band "The Heartbreakers" unterhalten. Vorsitzender Manfred Wunder dankte bei der Siegerehrung neben den Teilnehmern vor allem den Verantwortlichen, Spartenleiter Thomas Ströhlein, Sportleiter Georg Neubauer und Horst Schnura für die Auswertung.
2. Bürgermeister Michael Wunder überbrachte die Grüße der Marktgemeinde Nordhalben. Er dankte dem MSC Nordhalben für die "Wiederbelebung" der Fahrt "Rund um den Schloßberg", wenn auch in einem etwas anderen Rahmen. Der "Wettergott" meinte es gut mit dem MSC, sagte der Stellvertreter des Bürgermeisters, so dass Teilnehmer, Gäste und Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen sollten auch im nächsten Jahr, wenn die Gemeinde ihren 850. Geburtstag feiert, wieder zu einer ähnlichen Veranstaltung nach Nordhalben kommen.
Die Ergebnisse:
In der Klasse I, Vorkriegsfahzeuge bis Baujahr 1945, siegte Sascha Lindner aus Wolfersgrün mit seiner DKW RT 125 vor Anton Kohlert aus Helmbrechts mit seinem DKW F 7.
Die Klasse 2, Fahrzeuge vom Baujahr 1946 bis 1966 konnte Rudolf Hornung aus Ebensfeld mit seinem DKW Junior für sich entscheiden. Auf Platz 2 kam Peter Wagner aus Marktgraitz mit seinem DKW 1000S, gefolgt von Hermann Küspert aus Küps mit VW Käfer, Hartmut Lindner aus Wolfersgrün mit Pannonia, Christian Dunst aus Kronach auf VW Käfer und Erich Zettlmeißl aus Bayreuth auf Borgward.
Den Sieg in der Klasse 3, Fahrzeuge vom Baujahr 1966 bis 1978 sicherten sich Ralf und Kathrin Heidelberger aus Mitwitz mit ihren Opel GT vor Thomas Schertel aus Geroldsgrün auf seiner BMW R75/5. Den 3. Platz belegte hier Mario Reichner aus Naila mit seinem Audi 50 vor Dietmar Salz aus Stein bei Nürnberg mit BMW R 50/2, Harald Brauer aus Theisenort auf Yamaha R5F und Martin Machander aus Neunkirchen mit seinem Merzedes Benz 450 S.
Ausgezeichnet wurden auch die Gewinner der einzelnen Sonderprüfungen, dies waren an der Sonderprüfung 1, Dietmar Satz und Rudolf Hornig, an der zweiten Walter Bergner, an der dritten Harald Braun und Werner Wunder, an der vierten Rudolf Hornung und an der letzten Sonderprüfung Rainer Rädisch. Sie erhielten neben der Erinnerungsplakette, welche an alle Teilnehmer ausgegeben wurde, auch eine Flasche Sekt. Eine weitere Auszeichnung erhielt auch der älteste Teilnehmer Dietmar Salz mit 72 Jahren und Adolf Koppelhuber, der aus Holzheim mit über 300 Kilometern die weiteste Anreise hatte. Anton Kohlert stellte mit seinem DKW F 7 mit dem Baujahr 1937 das älteste am Rundkurs teilnehmende Auto, und Sascha Lindner mit seiner DKW RT 125 vom Baujahr 1944 das älteste Motorrad. Bemerkenswert war, dass mit Jochen Herold aus Coburg ein Motorradfahrer teilgenommen hat, der mit seiner BMW G/S 280 bereits in den 50 er Jahren am traditionellen Schloßbergrennen teilgenommen hat. (mw)
Das älteste Auto auf der Fahrzeugschau stammte aus Nürnberg, war ein Ford A mit 27 KW und einer 3,2 Litermaschine. Der 1930 hergestellte Wagen fand bei den Besuchern großen Anklang. Foto: Michael Wunder
Nach einem für Motorsportler großen Tag stellten sich die Sieger der drei Klassen und die Verantwortlichen des MSC zu einem Erinnerungsfoto auf dem Gelände der Nordwaldhalle. Im Bild v.l. Jochen Neubauer (2. Vorsitzender), Horst Schnura (Verkehrsreferent und Mitorganisator), Thomas Ströhlein (Spartenleiter), Ralf Heidelberger mit seinem Opel GT (Sieger Gruppe 3), Rudolf Hornung mit DKW Junior (Sieger Gruppe 2), Sascha Lindner DKW RT 125 (Sieger Gruppe 1), sowie Manfred Wunder (1. Vorsitzender) und Georg Neubauer (Sportleiter). Foto: Michael Wunder