Tschirn: Ein großes Fest ist angesagt, wenn es in Tschirn heißt: "Das Schleppertreffen findet statt". So war es auch nicht verwunderlich, dass viele Freunde der "alten Veteranen des Feldes" nach Tschirn gekommen sind, um die Technik vergangener Tage zu bewundern. Am Sonntag Nachmittag knatterten 111 "Schnauferl" bei durchwachsenem, aber trockenem Wetter durch die Straßen der Gemeinde. Bereits am späten Vormittag trafen die verschiedenen Traktoren und Schlepper sowie Unimogs ein und standen für die Besucher zur Besichtigung parat. Der Vorsitzende der Traktorfreunde Tschirn, Organisator Klaus Daum, sprach kurz vor dem Start der Rundfahrt von einer weiteren Steigerung der Teilnehmer gegenüber dem Vorjahr. Während des Wochenendes konnte der Mitgliederstand auch um sieben Neumitglieder auf nunmehr 117 erhöht werden. Stellvertretender Landrat Joachim Doppel, der zusammen mit den Bürgermeistern Peter Klinger und Franz Hader im ersten Wagen den Zug anführte, sprach in seinem Grußwort von einem Symbol der Humanisierung der Arbeitswelt. Schon immer mussten die Menschen im Frankenwald mit den schwierigen Rahmenbedingungen kämpfen, ihre Arbeit wurde erst durch den Einzug der Technik erleichtert. Heute sei das Traktortreffen in Tschirn Ausdruck fränkischer Agrarhaltung, welches weit über die Landkreisgrenzen hinaus geht. Von dem Ereignis in dieser Form im gesamten Landkreis sprach Bürgermeister Peter Klinger, der bereits am Tag zuvor "Den großen Preis von Tschirn" moderiert hatte. Sein Dank galt vor allem den weit angereisten Teilnehmern, welche es in die Gemeinde Tschirn zog. Es bot sich wahrlich ein beeindruckendes Bild, als Traktor um Traktor nach einer kurzen Vorstellung der Maschinen auf den rund vier Kilometer langen Rundkurs geschickt wurde. Dabei gehörte ein Kramer Traktor aus dem Jahr 1949 mit einem Hubraum von 1640 Kubikzentimeter und einer Leistung von immerhin 20 PS zu den ältesten Veteranen. Weitere Raritäten waren ein Lanz Traktor und ein Aktivist mit Holzführerhaus aus der ehemaligen DDR, beide wurden 1950 gebaut.
Nachdem die Fahrzeuge schnaufend und knatternd den Rundkurs unbeschadet gemeistert hatten und wieder am Ausgangspunkt eintrafen, war auch der Organisator Klaus Daum sichtlich erleichtert. Sein Dank galt vor allem den vielen freiwilligen Helfern, darunter eine große Anzahl von Nichtmitgliedern und der Kindergarten Teuschnitz, welcher die Hinweisschilder angefertigt hatte. Der Rundfahrt schloss sich ein gemütliches Beisammensein am Jugendheim an. Hier wurden auch die Erinnerungsgeschenke in Form von Tassen an die Teilnehmer verteilt.
Bereits am Vorabend stand neben der Bierprobe "Der große Preis von Tschirn" an. Dabei maßen sich die Oldtimer- Traktoren beim Rennen auf einem Stoppelacker in zwei Klassen. Während man bei der Zwei- Zylinder- Klasse mit Markus Letsch und Klaus Daum die beiden Sieger aus der Gemeinde stellte, musste man in der Drei- Zylinder- Klasse die ersten Plätze den Gästen überlassen. Hier siegte Stefan Sell aus Geroldsgrün vor Heinrich Martin aus Teuschnitz. mw

Eines der ältesten Modelle beim Schleppertreffen in Tschirn. Foto: Michael Wunder

Nicht jeder Fahrer hatte so eine charmante Begleitung an "Bord". Foto: Michael Wunder