Wallenfels: Auch in diesem Jahr nahmen zahlreiche Gläubige an der Sebastiansprozession in Wallenfels teil. Wurde der Sebastianstag in früheren Jahren in der Flößerstadt noch als Feiertag gehalten und die Prozession bereits am Vormittag durchgeführt, so wird diese seit einigen Jahren am Nachmittag begonnen. Nach der Kirchenparade zelebrierte Pater Heinrich einen Gottesdienst im vollbesetzten Gotteshaus St. Thomas. Wie der Pater in der Predigt sagte, sei vom Heiligen Sebastian wenig bekannt. Er habe jedoch bereits in seiner Kindheit erfahren, was es heißt an Jesus Christus zu glauben. Der Heilige Sebastian werde als Patron der Soldaten und Schützenvereine verehrt. Nach dem Gottesdienst machte man sich mit dem Allerheiligsten auf den Weg durch die Straßen von Wallenfels. Dieses Fest geht auf ein Gelübde der Vorfahren im 17. Jahrhundert zurück, als die Pest zwischen 1607 und 1635 in fast allen Frankenwalddörfern ihren Einzug hielt und zahlreiche Opfer forderte. Damals flehten die Menschen den Heiligen Sebastian um Hilfe an und gelobten an seinem Gedenktag eine Prozession durchzuführen, wenn er die Gegend vom "Schwarzen Tod" verschonen würde. Bis nach Zeyern vorgedrungen, machte diese schreckliche Krankheit vor den Toren der Stadt Wallenfels halt und es kam niemand aus der Flößerstadt ums Leben. Die Soldaten in altbayerischer Uniform begleiteten das Allerheiligste beim Umzug durch Wallenfels, natürlich war auch die 1999 restaurierte Statue des Heiligen Sebastian, getragen von Mitgliedern des Tambuszuges, bei der Prozession mit dabei. Als Lektor fungierte Kirchenpfleger Franz Behrschmidt. (mw)

Unter der Führung von Kirchenpfleger Franz Behrschmidt und des Musikvereins Wallenfels zogen die Gläubigen von der Kirche St. Thomas in Wallenfels mit dem Allerheiligsten, begleitet von einigen Soldaten in altbayerischer Uniform und dem Stadtrat, durch die Stadt. Foto: Michael Wunder