Steinwiesen: Der SPD Ortsverein Steinwiesen ehrte in seiner vorweihnachtlichen Feier, welche im Gasthaus "Zum Goldenen Anker" stattfand, Georg Holzmann für 40- jährige Treue zur Partei. Wie Ortsvorsitzender Richard Rauh sagte, habe der Jubilar immer Stehvermögen nach innen und außen gezeigt und sich für die Gesellschaft und die Demokratie eingesetzt. Während dieser vier Jahrzehnte sei er als Parteimitglied auch mit Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene konfrontiert worden, die es galt mit zu verantworten und nach "außen" zu tragen.
Eingangs der gut besuchten Veranstaltung blickte der Ortsvorsitzende auf das aktuelle politische Geschehen zurück, was nicht immer von Erfolgen gekrönt war. Er stellte fest, dass es für den "Otto- Normalverbraucher", dem Rentner und dem Arbeitnehmer eher ein schwarzes Jahr war. Man habe seitens der Politik weitergeführt, was im Jahr 2003 begonnen wurde. Auch wenn die Bemühungen der Politiker gut gemeint sind, entstehe immer stärker der Eindruck, dass der "kleine Mann" die Zeche zahlen muss. "Die Bundesregierung muss aufpassen, dass sie nicht der Handlanger der Wirtschaft wird", sagte Rauh auch im Hinblick der Milliarden Gewinne der großen Konzerne, welche kaum mehr Steuern zahlen. Den Managern, die drei- bis fünffach größere Gehälter einstreichen, fehle das soziale Gewissen. Sie würden mit der Angst der Menschen Schindluder treiben und Lohnkürzungen vor allen in den unteren Ebenen durchziehen. Von der Union, die derzeit selbst große Probleme mit ihrem Generalsekretär Laurenz Meyer hat, welcher fürs nichts tun in nur vier Monaten über 60 000 Euro bezogen hat, sei wenig zu erwarten. Er forderte, dass die SPD den Vorschlag einbringt, alle Nebeneinkünfte offen zu legen. Kein besonderes Zeugnis stellte er auch den "Regionalmandatsträgern" der CSU aus, die auf Landesebene alles abnicken und auch die Einkommensverluste der Bürger der Region in Kauf nähmen. "Oberbayern profitiert von den Entscheidungen und wenn man etwas dagegen sagte, werde man als Miesmacher und Nestbeschmutzer hingestellt", so Rauh. Die Probleme der Region wie Geburtenrückgang und Überalterung sind nur durch parteiübergreifende Zusammenarbeit in den Griff zu bekommen. Bundestagsabgeordneter Dr. Heinz Köhler sagte, die Abgeordneten seien in der schwierigen Zeit die Prellböcke. Nicht so kraß wie befürchtet werde sich das Harz IV Projekt für die Bürger darstellen. Die Wehrpflicht sei nicht mehr zeitgemäß, deshalb müsse hier eine Anpassung erfolgen, mit diesem Thema will man sich, so Dr. Köhler, auf dem nächsten Parteitag beschäftigen. Der neue SPD- Unterbezirksvorsitzende Carl- Christian Dressel sagte, die Ortsvereine seien die Basis und die Seele der Arbeiterpartei. Man könne auf die historischen Wurzeln aufbauen und die Partei in eine gute Zukunft führen. Auf die Bildungspolitik ging MdL Christa Steiger in ihrem Grußwort ein. Sie sagte, die Bildung müsse von den Köpfen der Kinder und nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein. Sie bemängelte die zu großen Klassen und den Unterrichtsausfall wegen fehlender Lehrkräfte. Der gesellige Teil wurde durch ein Gedicht von Melanie Deuerling und ein Krippenspiel bereichert. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Duo "Die Ölsnitzbuam". Das Christkind (Bianka Hauck) hatte für die Kinder auch kleine Geschenke mitgebracht. Zum Abschluss der Veranstaltung dankte 2. Vorsitzender Peter Schmittnägel für die hervorragende Ausgestaltung der Weihnachtsfeier. Sein Dank galt auch dem Ortsvorsitzenden Richard Rauh und den Mitgliedern der Gemeinderatsfraktion, welche viele positive Projekte in Steinwiesen auf den Weg gebracht haben. mw

Seit 40 Jahren hält Georg Holzmann (4 v.l.) der SPD die Treue, er wurde in der Weihnachtsfeier des Ortsvereins Steinwiesen mit Urkunde und Ehrennadel ausgezeichnet. Mit im Bild v.l. Ortsvorsitzender Richard Rauh, MdL Christa Steiger, stellv. Kreistagsfraktionsvorsitzende Bianka Hauck, MdB Dr. Heinz Köhler, Unterbezirksvorsitzender Carl- Christian Dressel und Kreisvorsitzender Volker Naser. Foto: Michael Wunder