Nordhalben: Über Ecuador, das "Hilfsprojekt Feria-Libre" und die dort gemachten Erfahrungen berichtete Kathrin Hauck bei einem Lichtbildervortrag im "Haus des Gastes" in Nordhalben. Die aus Burggrub stammende ehemalige Studentin hat sich bereits vor einigen Jahren dem Projekt angeschlossen und war auch ein knappes Jahr in Cuenca, der drittgrößten Stadt Ecuadors, tätig. Anhand verschiedener mit Ton hinterlegten Dias zeigte Kathrin Hauck zunächst typische Landschaftsbilder des mit 13 Millionen Einwohnern recht kleinen Landes. Im Land, umgeben von Kolumbien, Peru und dem Pazifischen Ozean gibt es nur wenige reiche, dafür aber sehr viele arme Menschen. Bei etwa fünf Millionen Menschen herrscht absolute Armut, ihnen stehen für die Grundbedürfnisse weniger als ein Dollar pro Tag zur Verfügung. Um zum Lebensunterhalt der Familien, welche in Hütten wohnen, beizutragen, arbeiten etwa 60 Prozent der Kinder auf der Straße. Um die Not und das Elend zu mildern haben sich in Deutschland mehrere Arbeitsgruppen zusammen geschlossen, darunter auch eine Gruppe ehemaliger Würzburger Studentinnen. Das Projekt "Feria-Libre" selbst wurde vor zehn Jahren von Patricia Valarezo gegründet. Seitdem wird es von engagierten Ecuadoranerinnen selbst verantwortlich geleitet und durch den Einsatz von deutschen Praktikantinnen unterstützt. Betreut werden vor allem Kinder, deren Familien unter dem Existenzminimum leben. Die Kinder sollen in ihrer körperlich, geistigen und sozialen Entwicklung gefördert werden, um zu verhindern, dass diese später einmal Straßenkinder werden. Bildung wird in diesem Land, wo die meisten Analphabeten sind, als unwichtig erachtet und ist für die meisten auch nicht finanzierbar. Wie das Projekt konkret arbeitet und funktioniert zeigte die Referentin im zweiten Teil ihres Vortrags. Beeindruckt waren die Besucher besonders von dem guten und aussagekräftigen Bildmaterial, welches die ehemalige Studentin gekonnt zusammen gestellt hat. Zum Schluss des kurzweiligen Vortrags ging sie noch auf persönliche Eindrücke und die unterschiedlichen Kulturen im Land ein. Es zeichnen sich auch bereits Erfolge ab, so waren am Anfang weniger als zehn Kinder im Projekt tätig, jetzt sind es mittlerweile über 180 Kinder. Darüber hinaus hat sich auch die Einstellung der Eltern gewaltig geändert und viele sind nunmehr vom Konzept des Projekts überzeugt. Kathrin Hauck bezeichnet die Zeit, trotz der vielen Strapazen und Härte als eine wunderschöne Zeit, welche sie nicht missen möchte. mw