Nordhalben: Den Darstellern des Lustspiels "Das verflixte Klassentreffen" waren die Rollen wie auf den Leib geschrieben. Die elf Hobby- Theater- Darsteller wussten in allen drei Vorführungen in der Nordwaldhalle, die immer fast bis auf den letzten Platz gefüllt war, voll zu überzeugen.
An Helmut Hellgoth, als Schlosser und Landwirt Franz- Josef Holzmeier gingen die langen Singstunden mit anschließendem "Saufgelage" nicht spurlos vorbei. Nicht viel besser erging es Georg Hable als dessen Sohn Markus Holzmeier, auch ihm sind zehn Dunkelbier nicht so recht bekommen. Nachdem die beiden von der Chefin des Hauses Tanja Ruf als Amanda Holzmeier die Leviten gelesen bekamen und auch Werner Müller als der Opa des Hauses seinen "Senf" dazugab, stieß man in der Zeitung auf ein Klassentreffen, welches in der Nachbargemeinde stattfand. Für Amanda ein Anstoß, auch in Nordhalben ein Klassentreffen zu organisieren. Zusammen mit Helma Wich als Franziska Gehring die Nachbarin der Holzmeiers beginnt sie postwendend mit den Planungen. Für Franz Josef nimmt eine ziemlich unangenehme Gegebenheit seinen Lauf. Er zahlt seit Jahren über seinen Freund Hans Köstner als August Gierig Alimente für ein uneheliches Kind an seine Jugendliebe Anja Ruf als Elisabeth Michel. Mit allen Mitteln wollen die beiden verhindern, dass die seit vielen Jahren umgezogene Michels Elisabeth nach Nordhalben zurückkommt. Franz- Josef muss seinen Nachbarn dafür einige Euros zustecken, dass dieser ihm aus der mißlichen Situation hilft. Bis sich die beiden Männer richtig besinnen, sind die Einladungen für die Auswärtigen auch schon im Briefkasten. Da kommt Franz Josef eine geniale Idee, er will den Brief einfach aus dem Briefkasten zurückzuholen. Mit Hilfe seines Freundes August will man den ins Haus bestellen Klaus Müller als Postboten Ferdinand Specht betrunken machen, um an den Schlüssel des Postkasten zu kommen, was ihnen schließlich auch gelingt. Bis zum Klassentreffen müssen die dick gewordenen Ehemänner allerdings noch mit Training und Diät auf "Vordermann" gebracht werden. Ein weiteres Mißgeschick passiert, als die erste Zusage aus Amerika von Bernd Neubauer als Johannes kommt. Franz- Josef gießt Kaffee über den Brief und Teile des Inhalts sind nicht mehr genau lesbar. Nachdem Franz- Josef vermutet, dass die Frau von Johannes eine Stripperin ist und man nur englisch spricht, frischen alle Beteiligten daraufhin ihr Englisch auf. Als Claudia Braun als Kathy, die flotte Tochter des Johannes, bereits einen Tag früher auftaucht, gibt es ein erneutes durcheinander im Hause Holzmeier. Der Höhepunkt ist erreicht, als man feststellt, dass die Michel Elisabeth und der Johannes in Amerika zueinander gefunden haben und die Tochter von Elisabeth adoptiert wurde. Den Franz- Josef trifft der Schlag, er fällt um wie ein nasser Sack und musste ins Bett verfrachtet werden. Genau so ergeht es seinem Nachbarn August, auch er kann das Bett nicht verlassen, liegt doch beiden die Ankunft der Elisabeth schwer im Magen. Als man vermutet, die Luft sei rein, freuen sich der Franz- Josef und der August allerdings zu früh. Zwei Tage vor dem Klassentreffen, nachdem der Sohn Markus die Hochzeit mit der Kathy bekanntgab, stellte sich heraus, dass der Postbeamte Ferdl und nicht der Franz- Josef der Vater von Kathy ist. Die drei Familien geraten in Streit, wobei auch Sabine Müller als die Ehefrau des Ferdinand eine entscheidende Rolle spielt. Fazit: Besser hätte der Spielleiter Pankratz Herold die Rollen nicht verteilen können. mw

Der Schnaps hat allen geschmeckt, nur dem Postbeamten Ferdl (Klaus Müller) vorne am Boden liegend ist die Menge nicht so bekommen. Trinkfest zeigten sich hingegen (v.l.) Hauptdarsteller Franz- Josef (Helmut Hellgoth), Opa (Werner Müller), Nachbar August (Hans Köstner) und der Sohn der Holzmeiers Markus (Georg Hable).Foto: Michael Wunder