Rieblich: Mit einer breiten Palette von Ausbildungsthemen beschäftigte man sich bei der mittlerweile 28. Wasserwerksnachbarschaft im Landkreis Kronach. Wie der Leiter Michael Wunder anfangs ausführte, habe man in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt einen "straffen" Tagesablauf erarbeitet. Von hydraulischen Rohrnetzberechnungen über Organisationsverschulden und Sicherheitsvorkehrungen bis hin zur praktischen Brunnenregenerierung standen für die Teilnehmer interessante Themen an. Die ersten Referenten zeigten Kosteneinsparungspotentiale anhand von hydraulischen Rohrnetzberechnungen auf. Über EDV wird dabei der Ist-Zustand erfasst und zielführende Maßnahmen eingeleitet. Man verlasse sich dabei nicht auf berechnete Zahlen, sondern erfasse mit modernen Gerätschaften die realen Daten. Mit dem Organisationsverschulden in Wasserversorgungsunternehmen und der rechtlichen Grundlage von Rufbereitschaften, ein vor allem bei den Bürgermeistern nicht allzu beliebtes Thema, befasste sich Manfred Meier vom Wasserwirtschaftsamt Weiden. Der Leiter der Kronacher Wasserwerksnachbarschaften Michael Wunder sagte, dass dieses Thema ein Wunsch der Teilnehmer war und man mit Manfred Meier einen fachkundigen Referenten gewinnen konnte. Dieser zeigte zunächst die rechtlichen Grundlagen, Haftungsfragen und die juristischen Hintergründe auf. Wie er sagte, unterscheide das Gesetz nicht zwischen kleinen und großen Wasserversorgungsunternehmen, vielmehr hätten alle die gleichen Leistungen zu erbringen und die Regeln der Technik zu befolgen. Er wies die Wasserwarte auf ihre Verantwortung gegenüber dem Dienstherrn und den Abnehmern als Kunden hin. Uns als Berufsgenossenschaft ist es bekannt, dass vor allen die kleinen Wasserversorgungsunternehmen mit den strengen Sicherheitsauflagen zu kämpfen haben, sagte Uwe Schmähl. "Solange nichts passiert – kräht niemand, wenn es aber durch Nichtbeachtung von geltenden Vorschriften zu Unfällen kommt, ist das Geschrei groß", so der Sicherheitsexperte. Er befasste sich in seinem Vortrag vorwiegend mit der richtigen Absicherung von Baustellen im Straßenverkehrsraum. Dass auch viele Gemeinden noch mit Brunnen ausgestattet sind, zeigte eine Befragung des letzten Referenten, welcher sich mit der Brunnenregenerierung befasste. Hier sei vor allem viel Erfahrung notwendig, um keine gravierenden Fehler zu begehen. Wichtig sei seitens des Personals eine ständige Beobachtung und Protokollierung der notwendigen Messdaten. mw