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Beckstein sagt Hilfe zu - machte aber erneut keine konkreten Aussagen

Nordhalben: Auch bei seinen zweiten Besuch innerhalb weniger Monate machte der Bayerische Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein den Verantwortlichen im Oberen Rodachtal Mut und sagte weitere Hilfen zu. Wieweit er dabei gehen wird, steht aber immer noch nicht fest. Neben der Besichtigung der Kreiselbaumaßnahme (wir berichteten gestern) stand ein Besuch der Nordhalbener Klöppelschule und des historischen Heimatmuseums auf dem Programm seines Kurzbesuchs. Dort wurde er zunächst mit seiner Ehefrau durch Bürgermeister Josef Daum und der Mitarbeiterin der Klöppelschule Martina Simon begrüßt und in die lange Geschichte des traditionellen Klöppelhandwerks eingeführt. Beeindruckt zeigten sich die Gäste aus der Landeshauptstadt vor allem vom historischen Heimatmuseum mit der wertvollen und hochwertigen Spitzensammlung. Bei einem sich anschließenden Gespräch mit den Initiatoren der NohA Gruppe machte man erneut auf die Hauptziele der Initiative aufmerksam. Als dringendstes Problem sehe man den fortwährenden Einwohnerverlust und die vielen leer stehenden Häuser im Ortsbereich an. Im Bereich des Tourismus erblicke man gute Chancen die Natur mit der reichhaltigen Ortsgeschichte in Einklang zu bringen. „Lehrreicher Tourismus“ sei in Verbindung mit dem „Grünen Band“ sowohl für Familien als auch Senioren bezahlbar. Von allen Seiten wurde erkannt, dass man mit dem Interkommunalen Entwicklungskonzept zusammen mit den Nachbargemeinden Steinwiesen und Wallenfels auf einen guten Weg sei. Otmar Adler verwies auf die Öffentlichkeit, welche nunmehr wissen wolle, wie es denn mit der Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen aussieht. Wie er sagte, reichen die „normalen Mittel der Städtebauförderung“ von 60 Prozent in keinster Weise aus. Viele, meist ältere Bürger der zu sanierenden Häuser würden nur eine geringe Rente beziehen und könnten sich die Baumaßnahmen nicht leisten. Als einen Ansatzpunkt sehe man die „Hilfe zur Selbsthilfe“ indem man die Eigenleistung bei der Förderung anrechnen kann. Rainer Kober, der Vorsitzende von Kronach Creativ sprach von einer „Welle von Problemen“, welche „modellhaft“ gelöst werden müssten. „Ich bin bereit die Ideen welche weiterführen umzusetzen, ein gewisser Mindestanteil müsse aber sein“, sagte der Ministerpräsident. Auch die Anrechung der Eigenleistung stelle ein gewisses Problem dar und müsse im Einzelfall näher untersucht werden, sagte Beckstein. Man sollte deshalb zunächst kleinere überschaubare Projekte angehen, weil hier die Lösungserfolge viel versprechender sind. Für den bestmöglichen Weg – ohne jedoch einen „Sonderfall Oberes Rodachtal“ zu schaffen – sprach sich auch der leitende Regierungsdirektor Thomas Engel von der Regierung von Oberfranken aus. Konkrete Maßnahmen aus dem Entwicklungskonzept könnten über „Zweitförderung“ etwas durch Landes- oder Oberfrankenstiftung ergänzt werden, signalisierte er Bereitschaft seitens der Regierung. Bürgermeister Josef Daum sprach auch die Bezuschussung des Interkommunalen Entwicklungskonzeptes und die mittlerweile abgeschlossene Überprüfung der Gemeinde durch den kommunalen Prüfungsverband an. Er dankte den Ministerpräsidenten für seinen Besuch in der Klöppelschule und überreichte nach der Eintragung ins Goldene Buch der Gemeinde ein geklöppeltes Erinnerungsgeschenk. mw Spruch des Tages: Du hast was zur Bevölkerungsentwicklung des Raumes beigetragen, allerdings nicht hier in Nordhalben. Ministerpräsident Dr. Günter Beckstein zu seinen Abgeordneten Christian Meißner, welcher in der letzten Woche mit der Geburt seines Sohnes Benedikt Vater wurde.


Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein setzte mit dem Besuch der Klöppelschule den „guten Brauch“ seiner Vorgänger fort und besuchte am vergangenen Sonntag die Nordhalbener Einrichtung. Begleitet wurde er dabei von den Abgeordneten Meißner und Michaelbach, Bürgermeister Josef Daum und einigen Ehrengästen. Foto: Michael Wunder


Eintrag ins Goldene Buch des Marktes Nordhalben mit v.l. MdB Hans Michelbach, MdL Christian Meißner und Bürgermeister Josef Daum. Foto: Michael Wunder