Schlagzeilen:Weg durch ein Naturparadies
Nordhalben: Der viereinhalb Kilometer lange Wiesen-Panorama-Weg bei Nordhalben, geschaffen durch den Landschaftspflegeverband Frankenwald, wurde am gestrigen Donnerstagnachmittag offiziell seinen Bestimmungen übergeben. Die Landschaft und Natur um Nordhalben ist durch zahllose Magerwiesen und bodensauren Magerrasen geprägt. Durch die fränkische Erbteilung sind hier kleine Grundstücke entstanden. Verstärkt durch die ehemalige Grenzlage (Grünes Band) und einer über zwanzig Jahre dauernden Schafbeweidung hat sich eine Bärwurzwiesenlandschaft mit überregionaler Bedeutung entwickelt. Um diesen seltenen Lebensraum zu schützen, wurde das BayernNetzNatur-Projekt Nordhalbener Rodungsinseln gefördert. Weiterhin erhalten die Bauern für die Landschaftspflege Fördergelder des Landwirtschaft- und Umweltministeriums. Neben Bärwurz und Perücken-Flockblume wachsen hier auch das Borstgras und die Blutwurz. Natürlich kommen auch seltene Tierarten wie wiesenbrütende Vogelarten, bestimmte Schmetterlingsarten und Heuschrecken vor. Wichtig ist deshalb neben dem späten Mähen der Wiese und dem Düngeverzicht auch der Erhalt von Brachflächen sowie Wiesenrainen, um vor allem den Tieren ein Rückzugsgebiet zu lassen. Zum Rundwanderweg: Start und Ziel des rund viereinhalb Kilometer langen Weges ist das Naturbad in Nordhalben. Gegen den Uhrzeiger verläuft die Strecke zunächst Querfeldein zwischen Buckenberg und Buckenreuth in Richtung „Dreiwappen-Weg“. Auf der Straße an den Gehöften Buckenreuth vorbei zweigt er Richtung Staatsstraße ab. Über den Waldhügel erreicht man den Rüblesgrund, von dort geht es weiter am Lerchenhügel vorbei in Richtung Kreisel und zurück zum Ausgangspunkt. Neben der „Starttafel“ sind auf der Strecke noch an zwei Punkten Info-Tafeln aufgestellt. Darüber hinaus steht am Startpunkt ein Faltprospekt mit Informationen über den Wald, die Landschaft, das FFH-Gebiet, die Blütenvielfalt und die in diesem Bereich lebenden Tiere bereit. Für die Kinder wurde eine „Pfeife“ als Spielstation eingerichtet, welche die Vielfalt der Landschaft in verschiedenen Tönen wieder gibt. Landrat Oswald Marr dankte wie Zweiter Bürgermeister Michael Wunder für die Investitionen im Bereich von Nordhalben. Letztgenannter wünschte eine weitere „Freilegung“ von „Wildwuchs“ und eine gezielte Fichtenentnahme im „Ortsbereich“. Geschäftsführer Dipl. Biol. Dietrich Förster ging nach der Vorstellung des Projekts auf die vielfältigen Bemühungen ein, um die Nordhalbener Flur „offen“ zu halten. Der Wegfall der Schafbeweidung konnte durch den Grünlandbedarf vollständig kompensiert werden, sagte Förster. Um die verschiedenen Wiesenbrütergebiete zu erhalten, wurde eine Brachflächenkartierung durchgeführt. Auch konnten Grünlandflächen und Fichtenriegel angekauft werden, um Wiesenbrüterlebensräume zu schaffen. Als Gesamtkosten des Projekts nannte Förster 76.100 Euro. Die Leiterin des Projekts Christine Neubauer stellte bei einer Führung den Wiesenlehrpfad vor und gab fachliche Erläuterungen zum Projekt. mw Die Leiterin des Projekts Christine Neubauer stellte die Infotafel am „Start“ vor. Mit im Bild (v.l.) die kleine Linda Wunder, der Geschäftsführer Dietrich Förster und der Vorsitzende des Landschaftspflegeverbandes Landrat Oswald Marr. Foto: Michael Wunder |