Schlagzeilen:Ein echtes Kunstwerk – fast zu schade um es zu vernaschen
Ludwigsstadt: Pünktlich zum morgigen Nikolaustag hatte man in der Gläsernen Manufaktur der Lauensteiner Confiserie eine tolle, neue Idee. Es sollte ein ganz persönlicher Weihnachtsmann aus Schokolade geschminkt werden. Seit rund 190 Jahren gibt es Schokoladen- Nikoläuse und seit diesem Jahr ist nicht nur der Geschmack, sondern auch die Optik ein Genuss für alle Sinne. Mit ihrem Schocko-Art Nikolaus bietet die Lauensteiner Confiserie eine ganz besondere geschmackvolle Variante des süßen Mannes an. Davon konnte sich am Wochenende auch die Staatssekretärin Katja Hassel (FDP) überzeugen – sie schlüpfte in der Fischbachsmühle, dem Herzen der Schockoladenmanufaktur, in die Rolle einer Confiseurin, nachdem sie sich Fragen zur wirtschaftlichen Situation in der Region stellt. In gemütlicher Runde diskutierten die Vertreter von Wirtschaft und Politik mit dem Gast im Erlebenscafe, vorwiegend natürlich über die Entwicklung der peripheren Räume, aber auch über den Wirtschaftsstandort Oberfranken. Die Staatssekretärin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie durfte bei ihrem Besuch in der Gläsernen Manufaktur den Chocolatiers nicht nur über die Schultern schauen, sondern auch selbst Hand anlegen und dabei ihren ganz persönlichen Weihnachtsmann aus Schokolade schminken. Der Geschäftsführer der Confiserie Lauenstein, Thomas Luger, zeigte sich sehr erfreut über den Besuch: „Die Anwesenheit von Frau Staatssekretärin Hessel zeigt die Beachtung, welche die Lauensteiner Confiserie in der oberfränkischen Wirtschaft innehat“. Die Staatssekretärin zeigte sich angetan und nahm neben den kulinarischen Eindrücken auch die Sorgen und Anregungen der Unternehmen und Politiker der Region mit. Mit rund 100 handwerklich hoch qualifizierten Mitarbeitern an den Standorten Ludwigsstadt und Teuschnitz und ihrer Flexibilität ist die Lauenstein Confiserie ein Aushängeschild in Oberfranken. Der neue Lauensteiner Schoko-Art Nikolaus mit seinem einzigartigen Design und unnachahmlichen Geschmack ist ab sofort in den bekannten Verkaufsstellen und im Online- Shop erhältlich. Die Form basiert auf einem Entwurf des Kronacher Künstlers Peter M. Bannert. Ihm hat der Nikolaus aus der Pralinenmanufaktur seine klare Struktur und seine dezente Verzierung zu verdanken. Die klassischen Insignien des Bischofs aus Myra, den Mantel und die Mitra, interpretierte er mit geradlinigen, aber erkennbaren Formen. Ein echtes Kunstwerk – fast zu schade, um es zu vernaschen. mw Wirtschaftsgespräch: Unternehmer Carl-August Heinz ging in der Fragerunde auf die lang anhaltenden Probleme der Region ein, welche teil mit, aber auch ohne staatliche Hilfe gelöst wurden. Mit Sorge bewerte man die Aussage des Ministeriums, dass man anhand der Arbeitslosenzahlen gut bewertet werde. Ein zentrales Thema sei die Abwanderung junger Menschen, dem man sehr ernst entgegen wirken müsse. „Wir wollen nicht jammern, aber bitten unsere Klagen ernst zu nehmen“, sagte Heinz. Ludwigsstadts Bürgermeister Timo Ehrhardt forderte gleiche Bedingungen auch in den peripheren Räumen. Die Förderung dürfe nicht an der Grenze zu Thüringen halt machen, so der Bürgermeister. Reiner Kober meinte, dass in den Kommunen und im Landkreis unternehmerisches Denken gefragt seien. Von den Verantwortlichen in der Politik erwarte man eine gewisse „Anschubfinanzierung“. Der stellvertretende Landrat Gerhard Wunder wies auf die Fehler der 70er Jahre in Sachen weiterführender Schulen hin. Dies könne nicht binnen kürzester Zeit rückgängig gemacht werden. Regionalmanager Willi Fehn ging auf das langwierigen Förderprozedere ein. Er forderte mehr Selbstgestaltung durch regionale Pietsches. Wolfgang Feuerpfeil meinte, dass man in der Rennsteigregion zwar 34.000 Arbeitsplätze habe, die Einwohnerzahl aber nur bei 12.000 liege. Dies sei ein Zeichen, dass die Region nicht lebenswert genug sei. mw Ihr handwerkliches Geschick stellte die Staatssekretärin Katja Hessel (links) unter Beweis. Mit im Bild (v.l.) der Industriedesigner Peter M. Bannert, sein Enkelkind Naima Bannert, Geschäftsführer Thomas Luger und eine Mitarbeiterin. Foto: Michael Wunder |