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Die Fichtenfreistellung der Täler geht weiter

Steinwiesen: Die Frankenwaldtäler sind sehr wertvolle Lebensräume für seltene Pflanzen- und Tierarten und ein Markenzeichen der Kulturlandschaft des Frankenwaldes. Im Leitschtal wurde kürzlich, wie an anderen Stellen in der Vergangenheit auch, eine Fichtenentnahme durchgeführt.

Der Mangel an geeigneten Wiesen zwang die Bauern im Frankenwald schon früh, die Wälder in den feuchten Talauen zu roden. Seit Jahrhunderten werden die schmalen Täler deshalb als Streu- und Futterwiesen für das Vieh genutzt. Besonders ergiebig war die Heuernte auf den nährstoffarmen Böden nicht, dafür entwickelten sich die charakterischen bunt blühenden Wiesen. Nach dem Krieg erlebte ganz Deutschland das Wirtschaftswunder. In der Landwirtschaft erleichterten moderne Maschinen und Kunstdünger die Arbeit der Landwirte. Auf ertragsarme Flächen wie die feuchten Talwiesen waren sie nun nicht mehr angewiesen. Deshalb fiele diese Wiesen häufig brach oder wurden mit Fichten aufgeforstet. Die Landschaft des Frankenwaldes veränderte sich dadurch stark. Das Lebensraumnetz mit seiner vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt in den offenen Tälern wurde durch monotone Fichtenriegel unterbrochen oder ganz zerstört. Die Landschaft verlor zunehmend ihren typischen Charakter und jede Attraktivität für Erholungssuchende. Dieser negativen Entwicklung soll nun mit verschiedenen Förderprogrammen entgegen gesteuert werden. In der „kleinen Leitsch“ wurde deshalb rund ein Hektar gerodet. Diese Maßnahme der Wiederherstellung der naturnahen Talbereiche wurde im Rahmen des BayernNetzNatur- Projekts Frankenwaldtäler gefördert. Der Vorsitzende des Naturparks Frankenwald, Landrat Oswald Marr, verwies beim Ortstermin auf die bisher abgewickelten Maßnahmen, welche einen Umfang von rund 16 Hektar haben. Die Projektbetreuerin Christine Neubauer von der Ökologischen Bildungsstätte stellte den Fleyer und die Begleituntersuchungen vor. Weiterhin besichtigte die Gruppe das Naturparkinformationszentrum in Steinwiesen. Der hintere Teil des ehemaligen Bahnhofgebäudes dient seit vielen Jahren als Info- Zentrum für den Naturpark Frankenwald. Heute ist das Informationszentrum im Naturpark veraltete und nicht mehr zeitgemäß. Derzeit stehen dort größere Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an. Nach der Modernisierung dieses 1899 errichteten Gebäudes soll dort die Kulturlandschaft des Frankenwaldes als Themenschwerpunkt präsentiert werden. Die Entstehung dieser Kulturlandschaft durch den Einfluss des Menschen wird anhand der jeweiligen Landschaftsräume des so genannten „Dreiklangs“ dargestellt. Somit baut das Informationszentrum auf die Themen Wiesentäler, Wälder und Rodungsinseln auf. Berufszweige, die einstmals im Frankenwald allgegenwärtig waren und einen großen Beitrag an der Gestaltung der Landschaft hatten, werden gesondert dargestellt. Der Architekt Herbert Müller informierte über die geplanten Baumaßnahmen, welche sich auf über 330.000 Euro belaufen. Bei der letzten Anlaufstelle, dem Gasthaus „Zum Anker“ ging der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Dietrich Förster auf die derzeit aktuellen Naturparkmaßnahmen ein. Neben Neuanlagen auf der Festung Rosenberg und der Schneidmühle Steinachtal soll ein neues Design die Außenwirkung des Naturparks verbessern. Info Säulen sollen an 15 Standorten aufgestellt werden und die festen Informationseinrichtungen durch mobile „Roll Ups“ ergänzt werden. mw

2011 - Naturpark Frankenwald VII (24.05.11) 2011 - Naturpark Frankenwald VIIII (24.05.11)

Die Teilnehmer bei Leitschtal wie auch am Infozentrum in Steinwiesen. Fotos: Michael Wunder