Schlagzeilen:

Alfred Lunk führt die Pilger an Pfingsten wieder nach Marienweiher

von Michael Wunder

Nordhalben: Zum 25. Mal – davon zum zwölften Mal als Wallfahrtsführer – nimmt Alfred Lunk am bevorstehenden Pfingstwochenende an der Wallfahrt nach Marienweiher teil.

„Es bedarf einer guten Vorbereitung, damit alles, wenn es auch schon seit vielen Jahren in derartiger Weise praktiziert wird, rund läuft“, sagte der Wallfahrtsführer. Seit dem Tod des langjährigen Wallfahrtsführers und Kirchenpflegers Heinrich Kübrich im Jahr 2000 liegt die Wallfahrtsleitung in den Händen von Alfred Lunk und seines Cousin Bernd Wunder. Die Vorbereitungen beginnen bereits am ersten Fastensamstag mit dem Treffen der Wallfahrtsleiter in Marienweiher. Dort werden auch die schriftlichen Anmeldungen jeder Wallfahrt entgegen genommen und die Teilnehmer erhalten aktuelle Informationen vom örtlichen Pater. Einen Erfahrungsaustausch vor Ort schließt sich eine Koordination durch das Pilgerbüro an. Der Termin für die Nordhalbener Wallfahrt ist seit „Menschengedenken“ auf das Pfingstfest festgelegt. Man ist bemüht auch die Zeiten, dies hängt natürlich vom „weiterkommen der Gruppe ab“, halbwegs einzuhalten. Wichtig dabei sind vor allem das „Einwallen“ in Marienweiher und der dortige Ablauf, weil alleine am Pfingstfest dort 16 verschiedene Wallfahrten eintreffen. Des Weiteren gibt es natürlich im Vorfeld vieles zu organisieren: Dazu gehört die rechtzeitige Einschreibung des Wallfahrergottesdienstes in Schwarzenstein, sowie die Andacht auf dem Rückweg in Schwarzenbach, Organisieren der Verpflegung und der Unterkünfte in Marienweiher. Es müssen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, dazu ist eine Absprache mit Mitgliedern der Feuerwehr und den zuständigen Polizeiinspektionen notwendig. Von großer Bedeutung ist natürlich die Begleitung durch die Musikkapelle Nordhalben, ohne sie könnte die Wallfahrt nicht stattfinden. Ein Stamm von rund zehn Musikanten, die zum Teil schon 30 Mal und öfters dabei waren, sorgt während der Wallfahrt und auch am Sonntagabend beim gemütlichen Teil und den Ehrungen im Gasthaus für den richtigen Ton. „Den Musikern ist der Ablauf und die Reihenfolge der Lieder natürlich seit langem vertraut“, sagte Alfred Lunk. Es sei aber noch lange keine Selbstverständlichkeit, sein Instrument zusätzlich zum Marschgebäck zu tragen, und das über insgesamt rund 80 Kilometer. Als sehr erfreulich bezeichnet es Alfred Lunk, dass sich auch wieder junge Nachwuchsmusiker mit auf dem Weg begeben. Aus seiner langjährigen Erfahrung weis Alfred Lunk, dass Pilgern wie eine Sucht wirkt. „Wenn man einmal dabei war, will man immer wieder mitlaufen“, sagt er. Damit erklärt er auch die stattliche Zahl von rund 100 Pilgern, die auch teilweise von auswärts nach Nordhalben anreisen, um sich am Pfingstsonntagmorgen um 2 Uhr in der Marienkapelle zum Auswallen zusammenfinden. Viele der Wallfahrer übernachten in Marienweiher, einige fahren ab Abend mit dem Auto heim und kommen am Montag pünktlich zum Wallfahrergottesdienst um 6 Uhr mit anschließendem Auswallen wieder zur Marienstätte zurück. „Die Wallfahrt hat auch einen sozialen Aspekt, denn von einen Teil der Sammlung, wird neben der Auslagen der Wallfahrt ein kirchliches oder weltliches Projekt mit einer Spende bedacht“. Seitens der Pfarrei erfährt die Wallfahrt auch ihre Unterstützung, so holt der Pfarrer Richard Reis mit den Ministranten die Pilger am Pfingstmontag an der Marienkapelle ab und erteilt zum Abschluss den Segen. mw

 

Geschichte der Wallfahrt:

Die Nordhalbener Wallfahrt hat eine lange Tradition. Dabei handelt es sich um eine Gelöbniswallfahrt, die auf das Jahr 1856 zurückzuführen ist. Nach dem großen „Brand von Nordhalben“, wobei ein großer Teil des Ortes vernichtet wurde, gelobten die Bürger, als Dank für die große Hilfe um den Wiederaufbau des Ortes, alljährlich eine Wallfahrt zu begehen. Diese führte zunächst nach Maria Kulm in der heutigen Tschechei, nach dem Ausbruch des ersten Weltkriegs wurde Marienweiher als Wallfahrtsort auserkoren.

Die Strecke:

Die Wallfahrt beginnt am Pfingstsonntag um 2 Uhr an der Marienkapelle, um 7 Uhr ist in Schwarzenstein Wallfahrergottesdienst, gegen Mittag in Enchenreuth Mittagspause und am Nachmittag trifft man in Marienweiher ein. Einen Kreuzweg folgt am Abend der gemütliche Teil mit Ehrungen der langjährigen Wallfahrer. Am Montag ist um 6 Uhr der Wallfahrergottesdienst in Marienweiher und nach dem Frühstück das Auswallen. Auf der gleichen Strecke finden auch dem Heimweg noch eine Andacht und eine Rast in Schwarzenbach statt. Am Abend treffen die Wallfahrer dann wieder in Nordhalben ein. Neuwallfahrer sowie Kinder und Jugendliche sind herzlich eingeladen und willkommen. Wer sich nicht die ganze Strecke zutraut, kann auch gerne mit einer Teilstrecke (z.B. ab Schwarzenstein) beginnen. Die Wallfahrtsleitung (Alfred Lunk 09267/1276) steht für alle Fragen gerne zur Verfügung. mw

Alfred Lunk I

Alfred Lunk (mit Kappe) führt mit seinen Cousin Bernd Wunder seit zwölf Jahren die Pilger nach Marienweiher und wieder zurück. Foto: Michael Wunder