Schlagzeilen:In Tschirn wird ein neues Feuerwehrfahrzeug stationiert
Tschirn: Ein neues Spezialfahrzeug für die Feuerwehr wird am kommenden Sonntag in Tschirn seinen Bestimmungen übergeben. Dabei handelt es sich um einen Lastkraftwagen, welcher mit verschiedenen Gerätschaften für „Ölunfälle“ ausgestattet ist. Das Fahrzeug wurde über den Landkreis Kronach angeschafft und ist in Tschirn stationiert. Es ersetzt damit dem im Jahr 1990 vom Freistaat Bayern angeschafften Anhänger für „Ölunfälle“. Der Kommandant und Kreisbrandinspektor Harald Schnappauf machte deutlich, dass der Freistaat Bayern bereits vor vielen Jahren speziell für die Trinkwassertalsperre Mauthaus den Anhänger dem Landkreis Kronach zur Verfügung gestellt habe. Dieser wurde in Tschirn stationiert und war in den vergangenen 21 Jahren bei einem größeren Einsatz an der Talsperre im Einsatz. Darüber hinaus haben die Wehrmänner Hilfe beim Oder Hochwasser im Jahr 2002 mit den Gerätschaften geleistet und auch bei einigen Einsätzen im Landkreis kam der Anhänger zum Einsatz. „Im laufe der Zeit wurde durch die neuen Gerätschaften der Anhänger einfach zu klein, sagte Harald Schnappauf. Weiterhin war immer ein „Zugfahrzeug“ notwendig, so dass auch das Tschirner Feuerwehrauto immer gebunden war. Nunmehr habe man im zusammenwirken mit dem Freistaat, dem Landkreis und der FWO eine hervorragende Lösung gefunden. Die Planungen für einen Umstieg auf ein separates Fahrzeug begannen bereits vor zwei Jahren, sagte der Kommandant. Dabei habe sich insbesondere sein Sohn Michael als Gruppenführer und Christoph Scherbel in die Planungen eingebracht. Michael Schnappauf, gleichzeitig Leiter der Jugendfeuerwehr, sagte, dass der LKW bereits sieben Jahre in einer Spedition gelaufen sei und nunmehr durch eine Fachfirma nach den Wünschen der Feuerwehr umgebaut wurde. Nach der Generalüberholung sei der Koffer vom Grund auf neu aufgebaut worden. Man habe eine Ladebordwand mit einer Tragkraft von 1,5 Tonnen montieren lassen, um die schweren Gerätschaften, welche alle auf Rollwagen montiert sind, leicht zu transportieren. Weiterhin wurde auf der rechten Seite eine Tür nachgerüstet, so dass man auch hierüber den Koffer besteigen kann. Die Ausstattung wurde größtenteils vom alten Anhänger übernommen und ergänzt. „Wir sind für schwere Ölunfälle gerüstet und haben alles an Bord, um Öl von Gewässern aufzufangen und abzusaugen“, sagte der 28- jährige Feuerwehrmann. Das Fahrzeug sei wirklich toll eingerichtet, binnen kürzester Zeit habe man alles vor Ort und könne mit einer gezielten „Ölbekämpfung“ loslegen, meinte er weiter. Gleichzeitig sei das Fahrzeug im Katastrophenfall schnell zu entleeren und stehe dann auch als Transportfahrzeug für andere Einsätze bereit. In Tschirn haben acht Wehrmänner den Ölwehr-Lehrgang an der Staatlichen Feuerwehrschule besucht und seien speziell ausgebildet worden. „Das Fahrzeug ist wegen der Trinkwassertalsperre einzigartig in ganz Bayern“, meinte der Jugendleiter. mw
Die technischen Daten des neuen Landkreis Feuerwehrfahrzeugs: Bei dem Lastkraftwagen handelt es sich um einen 7,49 Tonnen schweren Mercedes mit Automatikgetriebe und 186 PS. Neben der Ladebordwand hat man eine fünf Tonnen Frontseilwinde anbauen lassen. Um klare Sicht auch bei Nacht zu haben, wurde ein pneumatischer Lichtmast aufgesetzt. Schleuderketten und eine Differenzialsperre können bei Schnee und unwegsamen Gelände eingesetzt werden. Durch die eigene Planung und durch den kostengünstigen Erwerb des Gebrauchtfahrzeugs konnte für den Landkreis eine „Sparversion“ mit Gesamtkosten in Höhe von rund 85.000 Euro getätigt werden. An der Beschaffung beteiligen sich neben dem Landkreis auch das Bayerische Innenministerium und die FWO. Das neue Fahrzeug wird am kommenden Sonntag nach dem Festgottesdienst, welcher um 8.30 Uhr im Anschluss an die Kirchenparade beginnt, auf dem Vorplatz der Kirche in Tschirn gesegnet. Die Grußworte und Vorstellung des Fahrzeuges finden, wie die anschließende Feier, am Feuerwehrgerätehaus in Tschirn statt. Der Jugendleiter der Feuerwehr Tschirn Michael Schnappauf (rechts) und Christoph Scherbel sind speziell für die „Ölwehr“ ausgebildet und brachten sich in die Planung um Umsetzung der Umbaumaßnahme des Lastkraftwagens mit ein. Foto: Michael Wunder |