Schlagzeilen:Die Hanglage ist das Besondere am Garten von Michael Büttner
Nordhalben: Die Gartenarbeit wurde Michael Büttner bereits durch seinen Vater in die Wiege gelegt. Nach dessen Tod übernahm er das Anwesen in der Bahnhofstraße mitsamt dem großen Garten, den sein Vater in mühevoller Handarbeit angelegt hat. Dieser kann, obwohl er an einem steilen Hang gelegen ist, kaum richtig eingesehen werden, viele kennen das Areal deshalb auch nicht. Hinter dem zweigeschossigen Wohnhaus führt eine kleine Tür ins „Naturparadies“. Über schmale Stege, meist mit Betonpalisaden abgegrenzt, geht der Weg steil bergaufwärts. Auf den in Etagenform angelegten Garten stehen insgesamt neun kleiner Holzhütten. Dort sind verschiedene Materialien, unter anderen auch Brennholz abgelagert. „Der Garten bietet mir die Erholung und ist mein liebster Platz“, sagte Michael Büttner. Hier ist er nach Feierabend meist anzutreffen, um diesen zu pflegen. Die extreme Steillage macht die Bewirtschaftung sehr schwierig gesteht er ein, aber es ist gerade das Besondere, was seinen Garten von anderen abhebt. Im Anschluss an den Garten sind Fichtenbäume und eine Streuobstwiese, welche durch eine natürliche Hecke die angrenzenden Grundstücke trennt. Am oberen Ende des Gartens zeigt er, wieweit der Wald früher in den Garten ragte. „Mein Vater hat hier alles mit der Hand umgestaltet und die Baumwurzel mit Pickel und Schaufel umgegraben“, ging er auf den enormen Kraftaufwand ein. Jetzt gilt es den Garten zu unterhalten, was mit viel Zeit verbunden ist, sagte er. Unterstützt wird er dabei von seiner Lebensgefährtin, welche im Moment stärker gefordert ist, weil Michael Büttner derzeit an einer Umschulungsmaßnahme in Nürnberg teilnimmt. „Ich kann es nach den harten Wintern im Frankenwald immer kaum erwarten, bis im Frühjahr alles erwacht“, sagte Michael Büttner. Von Kunstdünger hält der Gartenfreund sehr wenig. „Bei mir ist alles Natur, da wird nichts gedüngt, ich lasse auch Brenneseln und Himbeeren stehen“. Der Großteil der Gewächse ist auch Winterhart, so dass sich das sähen in Grenzen hält. Von einigen Gewächsen wird der Samen im Herbst genommen eingelagert und getrocknet, so dass im Frühjahr wieder gesät wird. Im Garten von Michael Büttner blühen unter anderen der Fingerhut, der Kapuziner, die Ringelblume, die Königskerze, die Nachtkerze, der Eisenhut sowie der Rittersporn. Neben rund 60 Vögeln im Voliere gibt es jede Menge Tiere, insbesondere Vögel im Bereich des Hanggartens. „Mit dem Feuersalamander habe ich eine recht seltene Tierart hier“, sagt er weiter. Bewässert wird ausschließlich mit Regenwasser. Dafür hat er an all seinen Hütten Behälter aufgestellt, um dies aufzufangen. Wenn es diese leer sind, wird vom angrenzenden Teich das Wasser hoch gepumpt, denn schließlich ist das Gießen eine der Hauptaufgaben im Garten. „Runter darf man nie ohne etwas mit runter zu tragen“, sagte er. Meist stehen auch Eimer mit Holz bereit, um für den nächsten Winter vorzusorgen. „Für mich ist das mein eigenes Paradies“, meint der 36- jährige mit einem leichten Grinsen. Derzeit kann er nur am Wochenende seiner liebsten Aufgabe nachgehen, weis aber, dass auch wieder andere Zeiten kommen werden. „Wenn du im Garten einmal das Schlappern anfängst, hängst du immer hinter her“, meint Michael Büttner. mw In seinem am Steilhang gelegenen Garten findet der Forstwirt Ausgleich und fühlt sich Wohl. Foto: Michael Wunder |