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Stockheim ist eine Größe in Sachen Radsport

von Michael Wunder

Stockheim: Die „Mega Party“ zum zehnten Radmarathon fiel aufgrund des tödlichen Unfalls (wir berichteten) aus.

„Wir haben umgehend alle Live-Events und auch die Live-Musik auf dem Festgelände in Stockheim abgesagt“, sagte der Vorsitzende des RSV Schneckenlohe Freddy Hanft. „Wir wollten und mussten trotz des tragischen Unglücks die Veranstaltung geordnet zu Ende bringen“, meinte der sichtlich bewegte Vorsitzende. Er habe bei den vielen bereits organisierten Radtouren so etwas noch nie erleben müssen. Sein dank galt allen Sportlern aus Nah und Fern, welche die Garanten für den großartigen Frankenwaldmarathon seien. Auch die zahlreichen Helfer auf der Strecke und auf dem Veranstaltungsgelände in Stockheim hätten wieder gut zusammenharmoniert. „Ihr alle wart toll, ich hoffe der Frankenwaldmarathon geht trotz der heute getrübten Stimmung weiter“, sagte Hanft. Bürgermeister Rainer Detsch sprach von einer wahnsinnigen Leistung des Organisationsteams. Es wurde alles Menschenmögliche getan, um die Veranstaltung sicher zu gestalten. Solche Unfälle sind nie auszuschließen, machte er den Verantwortlichen Mut, sich keine Vorwürfe zu machen. Clemens Detsch, der wiederum mit drei weiteren Mitstreitern das Fest auf dem Maxschacht organisierte sprach seinen rund 250 Helfern die Anerkennung für das am Wochenende geleistete aus. Ohne großes Aufsehen wurden die Pokale für die weit angereisten und ältesten Teilnehmer, sowie die stärksten Gruppen vergeben.

 

 

Anlässlich des zehnten Frankenwald Radmarathons sprach ich mit Clemens Detsch, einen der vier Organisatoren am Platz.

 

Herr Detsch, wie ist der Jubiläum Marathon in Stockheim verlaufen?

Mit Ausnahme des tragischen Unfalls, der sich natürlich auch sofort auf das Gelände hier übertragen hat, war es wieder eine tolle Sache. Meine drei Mitorganisatoren Frank Beuge, Wolfgang Tögel und Georg Wunder haben mit den rund 250 freiwilligen Helfern wieder eine fulminante Leistung hingelegt. Es steckt eine riesige Arbeit in der Vorbereitung und Durchführung, um diese bundesweit beworbene Veranstaltung durchführen zu können.

Herr Detsch, was zeichnet Stockheim als Austragungsort aus?

Die äußeren Bedingungen wie etwa der Platz und die Halle seien hervorragend. Aber auch das Preis-Leistungsverhältnis sei in Ordnung. Die Teilnehmer würden von der Herzlichkeit der Mitwirkenden getragen und finden deshalb immer wieder nach Stockheim. Die Radfahrer wissen nicht nur die optimalen Strecken in bester Natur zu schätzen, sondern nutzen auch das umfangreiche Rahmenprogramm.

Herr Detsch, in diesem Jahr haben Sie aufgrund des zehnjährigen Bestehens des Frankenwaldradmarathons einen dreitägigen Event gefeiert, wie waren Sie zufrieden?

Obwohl wir aufgrund des Unfalls alle Events und Schauauftritte sowie die Live- Musik abgesagt haben, waren die beiden Tage wieder bombastisch. Am Freitag haben uns aufgrund der vielen Feste im Umfeld einfach einige Besucher gefehlt, aber die Stimmung mit Allgäu Power war auch sehr gut.

Herr Detsch, ist Ihrer Meinung nach eine weitere Steigerung der Teilnehmerzahlen möglich und was wären die Voraussetzungen dafür?

Es gibt eine Erlaubnis bis 2300 Teilnehmer, in den letzten Jahren waren immer um die 1800 Radler hierher gekommen. Wir müssen uns nicht permanent steigern und sind mit dieser Anzahl an Teilnehmern vollauf zufrieden. Logistisch seinen bis 2000 Teilnehmer voll in Ordnung.

 

Clemens Detsch

Clemens Detsch

Mit Pokalen wurden ausgezeichnet:

Die weitest angereisten Teilnehmer waren:

1. Dirk Köpcke aus Ostseebad Binz (650 km), 2. Herbert Trilk aus Zirkow (643 km), 3. Gerdchen Peters aus Bergen (636 km).

Die Kilometerstärkste Teilnehmergruppen waren:

1. Caeribis aus KC mit 2200 km, 2. RC 1984 Herzogenaurach mit 1800 km, 3. Teichlandradler mit 1520 km.

Die Anmeldestärksten Teilnehmergruppen waren:

1. Caeribis aus KC mit 22 Teilnehmern, 2. HL-Haubinda-11 mit 11 Teilnehmern, 3. Teichlandradler mit 10 Teilnehmern.

Die ältesten Teilnehmer pro Strecke waren:

Karl Schultheiß (25 km) 72 Jahre, Alois Ott (50 km) 80 Jahre, Rudi Christ (75 km) 82 Jahre, Erwin Fröba (110 km) 78 Jahre, Hubert Hoffmann (160 km) 75 Jahre und Horst Gründl (200 km) 72 Jahre.

 

2012 - Frankenwald-Radmarathon XXXI (05.08.12)

Bürgermeister und Schirmherr Rainer Detsch überreichte an den 78- jährigen Erwin Fröba aus Steinbach/Wald den Pokal für den ältesten Teilnehmer über 110 Kilometer. Im Hintergrund stellvertretender Landrat Gerhard Wunder. Foto: Michael Wunder