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Ferienprogramm mit der Natur verbunden

Heinersberg: Auf die Suche nach dem Fadenmolch machten sich im Rahmen des Ferienprogramms Kinder aus Nordhalben und Heinersberg.

Der Fadenmolch ist im Arten- und Biotopschutzprogramm des Landkreises Kronach als überregional bedeutsame Art aufgeführt. Gründe hierfür sind das Vorkommen der Population an der östlichen Verbreitungsgrenze der Art sowie die Tatsache, dass der Fadenmolch neben dem Spessart und in Teilen der Rhön, bayernweit nur im Frankenwald nachgewiesen werden konnte.

Die Anwesenheit der Art konnte erst in den 1970er Jahren im Frankenwald belegt werden. Neben Wiesengräben und Waldtümpeln nennt der Autor als häufige Fundorte auch Dorfteiche.

Die Ökologische Bildungsstätte Oberfranken, welche zuvor auch verschiedene Dorfteiche im Landkreis untersucht hatte, bot zusammen mit den Heinersberger Teichfreunden eine Teichrallye für Kinder oder Familien am Dorfteich in Heinersberg an. Der Landschaftspflegeverband Frankenwald Landkreis Kronach e.V. hat ein Projekt beantragt, das der Bayerische Naturschutzfonds aus Zweckerträgen der Glücksspirale fördert. Hierbei werden in ausgewählten Dörfern des Frankenwaldes die vorhandenen Dorfteiche erfasst und auf die Eignung als Laichgewässer für Amphibien und speziell für den Fadenmolch untersucht. Bei diesem Glücksspirale Projekt geht es um die Überprüfung der vorhandenen Klein- und Stillgewässer auf ihre Eignung als Lebensraum für heimische Amphibien und anderer wassergebundener Arten unter Berücksichtigung der kleinklimatischen, topografischen und hydrologischen Faktoren. Dabei werden sowohl der Gewässerzustand wie auch die erfassten Molcharten erfasst und dokumentiert. Es werden Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen erarbeitet und die Öffentlichkeit für diese Umweltbildungsmaßnahem sensibilisiert. In Heinersberg wurde im Rahmen eines Teichfestes das Leben im eigenen Dorfteich untersucht. Neben Kescher basteln, war natürlich Keschern von Kaulquappen, Fröschen aber auch Egeln interessant. Danach konnten die Tiere in der Becherlupe oder unter dem Mikroskop bestimmt werden. Selbst eine Ringelnatter konnte gefangen, bestaunt und wieder freigelassen werden. Zum Abschluss gab es einen kleinen Imbiss am Lagerfeuer. Dafür haben die Teichfreunde von Heinersberg Stockbrotteig vorbereitet und eine Hüpfburg sowie Kinderschminken organisiert. Daneben konnten die Kinder bei bestem Wetter auch auf einen extra beschafften Boot einige runden auf dem Dorfteich drehen.

Eine Vielzahl der Ortschaften im Frankenwald entstanden während der Besiedlung der Region direkt an Quellbereichen kleiner Nebenbäche. Unterhalb der Siedlungen oder in deren Zentrum, dem Anger, wurden so genannte Angerteiche angelegt. Heute, nach dem Anschluss an die Fernwasserversorgung und nach der Aufgabe der traditionellen Nutzungen dieser Teiche (Viehtränke, Waschplatz) sind die meisten dieser Kleingewässer verschwunden oder zumindest stark beeinträchtigt. Zudem weisen viele Löschteiche, vor allem aus der Nachkriegszeit stammende, wegen ihrer Uferbefestigungen (zumeist aus Beton) nur geringen oder fehlenden "Biotopwert" auf. Andere Stillgewässer in der Peripherie der Orte, beispielsweise Forellen- und Karpfenteiche, erfuhren in der Vergangenheit eine Umnutzung oder eine Nutzungsaufgabe. mw

 

2012 - Ferienprogramm I (05.08.12) 

Vor Antritt auf den „großen Molchfang“ mussten Kescher gebastelt werden. Foto: Michael Wunder

2012 - Ferienprogramm IV (05.08.12)

Das „alte Boot“ zog die Kinder förmlich auf den Dorfteich. Foto: Michael Wunder

2012 - Ferienprogramm VIIII (05.08.12)

Unter dem Mikroskop konnte der Fang begutachtet werden. Foto: Michael Wunder