Schlagzeilen:Familie Schütz sorgt für die Kerzen
von Michael Wunder Neuengrün: Seit rund 50 Jahren spielt die Familie Schütz eine tragende Rolle bei der Friedenswallfahrt mit Lichterprozession in Neuengrün. Bereits in dritter Generation sorgt die Familie für die zur Lichterprozession benötigten Kerzen. „Ich fahre immer vor dem Friedensfest nach Bamberg und kaufe die Kerzen ein“, sagte Thomas Schütz. „Die Hauptarbeit macht meine Mutter Hildegard, welche ich seit dem Tod meines Vaters dabei unterstütze. Schon immer haben wir das so gemacht und werden dies auch weiterhin tun. Denn schließlich stand schon die Großmutter am kleinen Tischchen neben dem Gotteshaus und hat hier an die vielen Gläubigen die Kerzen verkauft“. Das Geschäft beginnt während der drei Betstunden und endet mit dem Gang zum Friedenskreuz. „Wenn die Wallfahrer unter den Klängen der Musikkapelle zum Friedenskreuz oberhalb des Dorfes ziehen, bauen wir hier wieder ab. Wir feiern dann nach der Rückkehr der Wallfahrer gemeinsam die Eucharistiefeier auf dem Dorfplatz mit, sagte Thomas Schütz. Bereits zum 67. Mal luden die Dekanate Kronach und Teuschnitz zur Friedenswallfahrt nach Neuengrün ein. Als Festprediger am Friedenskreuz oberhalb des Runddorfes konnte Monsignore Rüdiger Feulner gewonnen werden. Dieser sagte, dass der Friede auf Erden der Kerngedanke sei und seit beginn der Wallfahrt in Neuengrün im Jahr 1945 immer wieder belebt werde. Bereits der Heilige Ignatius von Loyola habe an die Christen appelliert mehr auf das positive im Leben einzugehen. Dabei habe jeder Sachverhalt zwei Seiten und man müsse vor einem Urteil beide Seiten der „Medaille“ betrachten. Die Menschen müssten „eigene Größe“ aufbringen und durch ihr Handeln und Tun selbst zum Frieden bereit sein. Auch der englische Kardinal Niemann stellte in seiner Schrift die positiven Eigenschaften der Menschen in den Vordergrund. „Die eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten, die jeder Mensch aufweist sollten jeden nachdenklich stimmen“, sagte Feulner. Um Frieden zu sichern sollten auch Fehler eingestanden werden und Hilfe „von außen“ angenommen werden. Alle sollte man sich im Alltag so verhalten, dass man besser miteinander auskommt. „Jedes Häuschen hat sein Kreuzchen“ Vieles dürfe nicht nur oberflächlich betrachtet werden. Neid sei in der Bevölkerung nicht angebracht, schrieb schon der große Kirchenlehrer Augustinus von Hippo. „Jedes Häuschen hat sein Kreuzchen“, sagte der Prediger. „Der Friede fängt im Kleinen an“. Die Menschen müssten verzeihen können, aufeinander zugehen und persönlich den Frieden herstellen. Bereits nach dem Einzug begrüßte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Silvia Welscher den neuen Pater Jan Poja, welcher am 23. September offiziell in Wallenfels eingeführt wird. Die Friedensstandarte wurde vom Kreisverband der Bayerischen Kameraden- Soldatenbereitschaft (BKV) an die Soldaten Kameradschaft Friesen übergeben. BKV Kreisvorsitzender Gottfried Betz sagte, dass man monatlich in verschiedenen Orten eine Betstunde durchführt hat. Den drei Betstunden schloss sich die Prozession mit dem Musikverein Friesen zum Friedenskreuz an. Auch die abschließende Eucharistiefeier mit mehreren Geistlichen am Dorfplatz wurde vom Musikverein Friesen mitgestaltet. mw
Thomas Schütz und seine Mutter Hildegard kümmern sich seit vielen Jahren um die für die Lichterprozession benötigten Kerzen. Foto: Michael Wunder In seiner „ersten Amtshandlung“ an seiner neuen Wirkungsstätte holte Pater Jan Poja die Gläubigen Wallfahrer am Ortseingang von Neuengrün ab. Foto: Michael Wunder Männer des Ehrenzuges Friesen trugen das Gnadenbild bei der Prozession. Foto: Michael Wunder Mit mehreren Geistlichen feierte man die Eucharistie inmitten von Neuengrün. Foto: Michael Wunder |