Schlagzeilen:Weihnachten in Bethlehem
von Michael Wunder Wallenfels: In der Geburtskirche in Bethlehem, nur wenige Schritte von der Heiligen Grotte entfernt, wo die Jungfrau Maria ihren Sohn gebar, feierten zwei Wallenfelser die Christmette. Thomas Weiß und Uwe Franz waren glücklich zu den „auserwählten“ zur zählen, welche die Weihnachtsnacht, die uns die gute Nachricht der Erlösung gebracht hat, live in Bethlehem mitzuerleben. Dafür nahmen sie einige Strapazen auf sich, um an der etwa 3000 Kilometer entfernten besonderen Weihnacht teilzunehmen. Tausende Gläubige feiern Heiligabend in Bethlehem, die Geburtskirche von Jesus bietet rund 600 Personen Platz. „Zweidrittel der Karten sind fest vergeben, da braucht man gute Kontakte, um einen Platz zu bekommen“, erklärt Uwe Franz. „Ich bin seit vielen Jahren mit dem Olivenholzschnitzer Jack Giacaman befreundet, dieser konnte uns auch zwei heiß begehrte Karten besorgen“, sagte Franz. Kurzfristig habe er dann den 23- jährigen Pfarr- und Kirchenrat Thomas Weiß angeboten die Weihnachtsfeiertage mit in Bethlehem zu verbringen. Der Chemiestudent sagte sofort zu und war „hellauf“ von der fünftägigen Reise begeistert. „Der Flug war aufgrund des Gaza- Konflikts recht günstig“, sagte der Student. Von Raketenangriffen und Konflikten habe man jedoch nicht gemerkt. „In Israel schießt kein Mensch“, sagte er. Beide verwiesen darauf, dass noch keinen Pilger was passiert sei. Die Reise der beiden Wallenfelser ging per Flugzeug von Prag nach Tel Aviv, wo eine gute Flugverbindung besteht. Mit einem Mietwagen sind sie dann ins rund eine Autostunde entfernte Bethlehem gefahren. „Wir haben uns dabei in dem Morgenstunden noch den Sonnenaufgang in Java am Mittelmeer angeschaut“, sagte Thomas Weiß. Auch sonst könne man vom zentral gelegenen Bethlehem viele Ausflugsziele innerhalb kürzester Zeit erreichen. So wurden bis zum Heiligen Abend noch Klöster besucht und das Tote Meer bei über 25 Grad in Augenschein genommen. „Die Landschaft ist einfach toll, überwältigend“, meinte der junge Wallenfelser. Am 24. Dezember geht es in Bethlehem bereits früh los. In der knapp 30.000 Einwohner zählenden Stadt, finden während des ganzen Tages Umzüge statt. Sind es am Vormittag vorwiegen Jugendliche, so schließen sich am Nachmittag auch die Erwachsenen an. Palästinensische Pfadfinder marschieren zu lauter Dudelsack- und Trommelmusik über den Platz, der auch Krippenplatz genannt wird. Die beiden Wallenfelser mussten, trotz Eintrittskarte, am Abend rund zwei Stunden anstehen, um die Sicherheitsschleusen zur Geburtskirche zu durchlaufen. Die Geburtskirche aus dem 6. Jahrhundert ist eines der ältesten christlichen Bauwerke und wurde über der Grotte errichtet, in der Jesus nach christlicher Überlieferung geboren wurde. Die Grotte befindet sich unter dem Hauptaltar der Kirche. Twal, ranghöchster Vertreter des Vatikans im Heiligen Land, zelebrierte wie jedes Jahr in der Katharinenkirche unmittelbar neben der Geburtskirche die Mitternachtsmesse. „Die Messe wurde arabischer Sprache gesprochen, die Weihnachtsgrüße in verschiedenen Sprachen, auch in Deutsch“, sagte Thomas Weiß. Mit einen Treffen mit dem Olivenschnitzer Jack Giacaman, der auch die Karten für die beiden Wallenfelser besorgt hatte, gingen die Tage im Heiligen Land zu Ende.
Thomas Weiß kniet an der Geburtsgrotte von Jesus. Foto: Uwe Franz
Thomas Weiß und Uwe Franz im Hintergrund die Stadt Bethlehem. Foto: Privat
Der Olivenholzschnitzer Jack Giacamann (rechts) ermöglichte den beiden Wallenfelsern Thomas Weiß und Uwe Franz die Teilnahme am Mitternachtsgottesdienst in Bethlehem. Foto: Privat |
