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Kronacher Kunstverein zog wieder eine Ausstellung an Land

Kronach: Wie Menschen zu früheren Zeiten geheimnisvoll miteinander kommunizierten, zeigen Bilder von der Künstlerin Barbara Ehrmann, welche derzeit beim Kronacher Kunstverein (KKV) ausstellt.

Sie visualisiert mit ihren magischen Chiffren unsichtbare Kräfte die wir nur erahnen können. Das zerbrechliche, leicht verletzbare Material ihrer Bilder fordert einen behutsamen Umgang mit dem Objekt und noch mehr mit seinem Thema. In den Räumen des Kunstvereins sind Bilder, Zeichnungen die wie auf dünner Haut gemalt erscheinen, die Farbspuren schweben fast schwerelos im Raum. Die Zeichenfragmente und Bildchiffren sind verbunden durch geheimnisvolle Linien und Spuren. Keine Fußspuren, die in manchen ihrer Bilder auch vorkommen, sondern die abschwellenden Linien zwischen den figurativen Zeichen oder die gepunkteten Spuren, die sich häufig neben menschlichen Figuren, Silhouetten oder Köpfen befinden. Barbara Ehrmann inspiriert schon seit vielen Jahren ihre künstlerische Arbeit prähistorische Felsbilder, was neuerdings wiederbelebt wurde durch die Begegnung mit Jahrtausende alten Felsbildern in karger Saharawüstenlandschaft des Tassili n`Ajjer (Südostalgerien). An völlig abgeschiedenen Plätzen von sakraler Aura: geheimnisvolle Zeichen und Bilder, Tänzer, Schamanen, Jäger und Tiere auf Felswänden inmitten einer vormals fruchtbaren, heute menschenleerer und lebensfeindlicher Umgebung. Sie erzählen Ehrmann rätselhafte Geschichten, rufen Assoziationen und Träume wach. Fasziniert von der Ausstrahlung, Bannkraft und Lebensfülle dieser Felsgravuren und Malereinen entstehen nach den Reisen anhand kleiner Reiseskizzen im Atelier zu Hause Bildserien, in denen die Künstlerin versucht, den Zauber und die Magie dieser rätselhaften Zeichenfragmente und Bildchiffren festzuhalten und mit ihrer eigenen Bildsprache zu verbinden. Ihre aus selbst geschöpftem Japanpapier mit Acrylfarben, Sprühlack, Bleistift und Pastellkreide gezeichneten Werke sind in Wachs veredelt. mw

 

Barbara Ehrmann wurde 1962 in Ravensburg geboren, von 1982 bis 1988 absolvierte sie ein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 1986 erhielt sie einen Akademiepreis, von 1989 bis 1991 ein Atelierstipendium des Landes Baden-Württemberg sowie weitere Stipendium und Kunstpreise. Seit 1998 hat sie einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Weingarten und ist Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg.

Barbara Ehrmann „Überfahrt“, Zeichnungen, Collagen in Wachs und Installation ist im Kronacher Kunstverein (Siechenangerstraße 13) vom 10. März bis 7. April zu bewundern. Öffnungszeiten sind jeweils vom Donnertag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr und zu den Veranstaltungen im Kreiskulturraum. mw

2013 - KKV Ausstellungseröffnung II (10.03.13)

Die Künstlerin Barbara Ehrmann erklärt Gerti Dressel und Dorothea Martin (rechts) ihre Zeichnungen. Foto: Michael Wunder